Das ZDF ist mit dem heutigen Tag für jeden sichtbar ein Staatssender. Und es ist es nicht mehr nur der Möglichkeit nach, sondern ganz praktisch. Fast so, wie es sich Konrad Adenauer einst gewünscht hat. Was der Alte aus Köln damals plante, wäre glatter Verfassungsbruch gewesen. Was Koch und die Seinen heute taten, ist zumindest Verfassungsbeugung.
Dem ZDF ist das Rückgrat gebrochen. Von jetzt an wird ein ZDF-Zuschauer, der sich nicht veralbern lassen will, nicht mehr davon ausgehen können, dass ein ZDF-Journalist unabhängig ist.
Markus Brauck gestern Abend in "Spiegel- Online" zur Entscheidung des ZDF- Verwaltungsrats, den Vertrag des Chefredakteurs Nikolaus Brender nicht zu verlängern.
Kommentar: Eine wahre Philippika hat er da verfaßt, der gelernte Theologe Markus Brauck, jetzt in der Wirtschaftsredaktion des gedruckten "Spiegel" und dort auf Kultur- und Gesellschaftskritik spezialisiert. Einen "Westentaschen- Berlusconi" nennt er Roland Koch. Von einem "Handstreich" schreibt er, von einem "schwarzen Tag".
Was hat sich da Entsetzliches abgespielt?
Ein Verwaltungsrat, derjenige des ZDF, hat sich die Arbeit eines Leitenden Angestellten angesehen, des Chefredakteurs Nikolaus Brender, dessen Vertrag zur Verlängerung anstand.
Das Urteil über diese Arbeit fiel nicht günstig aus, und der Vertrag wurde nicht verlängert. Nach zehn Jahren wird Brender also im März kommenden Jahres seinen Sessel räumen. Siehe dazu 35 Führende für Nikolaus Brender; ZR vom 24. 11. 2009.
Warum der Verwaltungsrat den Vertrag nicht verlängern wollte, das hat dessen stellvertretender Vorsitzender Roland Koch bereits im Februar in einem Interview mit Stefan Niggemeier von der FAZ gesagt:
Es gehe um Rundfunkfreiheit, heißt es. Ja, in der Tat.
Es geht um die Freiheit von ein paar hundert Journalisten im öffentlich- rechtlichen Rundfunk, ihre Meinung verbreiten zu können. Sie ist weitgehend homogen, diese Meinung. Man rekrutiert Seinesgleichen - linksaußen bis "linksliberal", oft antikapitalistisch und meist antiamerikanisch. Man rekrutiert Journalisten, die unaufhörlich über "soziale Gerechtigkeit" räsonnieren, die die Industrie negativ und dafür die Gewerkschaften umso positiver zeichnen.
Für diejenigen, die sich in diesem Meinungskartell eingerichtet haben, die in diesem Mainstream mitschwimmen, ist es natürlich ein wunderbares System.
Die Jobs sind überwiegend sicher, die Bezahlung ist exzellent und man hat jede Freiheit, nicht nur seine Meinung zu sagen, sondern sich "der Politik" gegenüber auch noch als "die Öffentlichkeit" in Szene zu setzen, als Sachwalter von uns Bürgern. (Siehe Wozu braucht eine Debatte zwischen Merkel und Steinmeier eigentlich vier eitle Journalisten?; ZR vom 13. 9. 2009).
Natürlich möchte man sich da nicht von "der Politik" hineinreden lassen.
Jedenfalls meist nicht. Merke aber: "Denn den ZDF- Chefredakteursposten darf traditionell die SPD mitbestimmen." So Stefan Niggemeier am 24. Februar 2009 in der FAZ. Überschrift: "Fall Brender - Es geht ums Prinzip".
Dem ZDF ist das Rückgrat gebrochen. Von jetzt an wird ein ZDF-Zuschauer, der sich nicht veralbern lassen will, nicht mehr davon ausgehen können, dass ein ZDF-Journalist unabhängig ist.
Markus Brauck gestern Abend in "Spiegel- Online" zur Entscheidung des ZDF- Verwaltungsrats, den Vertrag des Chefredakteurs Nikolaus Brender nicht zu verlängern.
Kommentar: Eine wahre Philippika hat er da verfaßt, der gelernte Theologe Markus Brauck, jetzt in der Wirtschaftsredaktion des gedruckten "Spiegel" und dort auf Kultur- und Gesellschaftskritik spezialisiert. Einen "Westentaschen- Berlusconi" nennt er Roland Koch. Von einem "Handstreich" schreibt er, von einem "schwarzen Tag".
Was hat sich da Entsetzliches abgespielt?
Ein Verwaltungsrat, derjenige des ZDF, hat sich die Arbeit eines Leitenden Angestellten angesehen, des Chefredakteurs Nikolaus Brender, dessen Vertrag zur Verlängerung anstand.
Das Urteil über diese Arbeit fiel nicht günstig aus, und der Vertrag wurde nicht verlängert. Nach zehn Jahren wird Brender also im März kommenden Jahres seinen Sessel räumen. Siehe dazu 35 Führende für Nikolaus Brender; ZR vom 24. 11. 2009.
Warum der Verwaltungsrat den Vertrag nicht verlängern wollte, das hat dessen stellvertretender Vorsitzender Roland Koch bereits im Februar in einem Interview mit Stefan Niggemeier von der FAZ gesagt:
"Heute" hat seit 2002 26 Prozent seiner Zuschauer verloren. 2008 wurden wir erstmals von "RTL aktuell" überholt, liegen also hinter "Tagesschau" und der RTL-Sendung nur noch auf Platz 3. Das hätte sich vor fünf Jahren sicher kein Mitarbeiter des ZDF vorstellen können. Das "Auslandsjournal" hat heute 56 Prozent weniger Zuschauer, der "Länderspiegel" 16 Prozent. Das "Heute Journal" hat 10 Prozent weniger Zuschauer - im Gegensatz dazu haben die "Tagesthemen", die ja keinen privilegierten Sendeplatz haben, ihre Zuschauerzahl halten können.Nachvollziehbare Überlegungen, wie mir scheint. Aber nun bald ein Jahr lang läuft eine Kapagne, die Koch und anderen Mitgliedern des Verwaltungsrats andere, nämlich parteipolitische Motive unterstellt. Wesentlich angestoßen wurde sie von Mitarbeitern des ZDF, die Brender gern behalten hätten. Andere sind im Lauf der Zeit auf den Wagen aufgesprungen, zuletzt die 35 Verfassungsrechtler.
Es ist die Pflicht des Verwaltungsrates, solche Negativentwicklungen zu erörtern. Und es ist unsere Aufgabe, nicht jede Debatte über diese Fragen als eine politische oder gar parteipolitische diskreditieren zu lassen.
Es gehe um Rundfunkfreiheit, heißt es. Ja, in der Tat.
Es geht um die Freiheit von ein paar hundert Journalisten im öffentlich- rechtlichen Rundfunk, ihre Meinung verbreiten zu können. Sie ist weitgehend homogen, diese Meinung. Man rekrutiert Seinesgleichen - linksaußen bis "linksliberal", oft antikapitalistisch und meist antiamerikanisch. Man rekrutiert Journalisten, die unaufhörlich über "soziale Gerechtigkeit" räsonnieren, die die Industrie negativ und dafür die Gewerkschaften umso positiver zeichnen.
Für diejenigen, die sich in diesem Meinungskartell eingerichtet haben, die in diesem Mainstream mitschwimmen, ist es natürlich ein wunderbares System.
Die Jobs sind überwiegend sicher, die Bezahlung ist exzellent und man hat jede Freiheit, nicht nur seine Meinung zu sagen, sondern sich "der Politik" gegenüber auch noch als "die Öffentlichkeit" in Szene zu setzen, als Sachwalter von uns Bürgern. (Siehe Wozu braucht eine Debatte zwischen Merkel und Steinmeier eigentlich vier eitle Journalisten?; ZR vom 13. 9. 2009).
Natürlich möchte man sich da nicht von "der Politik" hineinreden lassen.
Jedenfalls meist nicht. Merke aber: "Denn den ZDF- Chefredakteursposten darf traditionell die SPD mitbestimmen." So Stefan Niggemeier am 24. Februar 2009 in der FAZ. Überschrift: "Fall Brender - Es geht ums Prinzip".
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