Ahornia haben Biologen die Rothirschkuh getauft, deren Bewegungsmuster sie mittels GPS verfolgen.
Ahornia lebt im Nationalpark Bayerischer Wald. Und nicht auch im tschechischen Sumava- Nationalpark. Das ist das Interessante an Ahornia.
Denn der Sumava- Nationalpark geht ohne sichtbare Grenze in den Nationalpark Bayerischer Wald über; sieht man von Schildern ab, die Ahornia vermutlich nicht lesen kann. Sie hat eigentlich keinen Grund, bei ihren Wanderungen an der Grenze haltzumachen; dort, wo zu Zeiten des Kommunismus ein Elektrozaun war. Aber sie tut es, jedenfalls in der Regel. So, als hätte sie den Zaun immer noch im Kopf.
Über Ahornias Zaun im Kopf berichtet heute das Wall Street Journal. Manchmal muß man eben ausländische Zeitungen lesen, um zu erfahren, wie es in deutschen Köpfen zugeht. Hier also im Kopf der deutschen Rothirschkuh Ahornia, die Sie hier sehen. Sie liegt auf dem Bild etwas unglücklich da. Aber nichts Schlimmes ist geschehen. Ihr wurde nur die "Besenderung" zuteil. So nennt das der Fachmann, tatsächlich. Drum ist sie "von der Narkose noch etwas benommen"
Von der "Mauer in den Köpfen" hat man in den Jahren nach der Wiedervereinigung gesprochen. Gemeint war, daß die physische Trennung der Deutschen durch die Mauer und die Grenzzäune der Kommunisten eine psychische Entfremdung nach sich gezogen hatte, die nicht sogleich verschwand, als Mauer und Stacheldraht abgebaut worden waren.
Kann es etwas Analoges auch in den Köpfen von Rothirschen geben? Ja, schreibt Cecilie Rohwedder im Wall Street Journal, und zitiert Marco Heurich, der für das GPS-Projekt verantwortlich ist:
Sind sie wieder einmal mutiger, sind sie neugieriger und, wie die Römer sagten, novarum rerum cupidus - begierig auf Neues -, die jungen Männer unter den Rothirschen? Die Wissenschaftler dämpfen solche männlichen Überlegenheits- Hoffnungen und bieten eine andere Erklärung an:
Ahornia lebt im Nationalpark Bayerischer Wald. Und nicht auch im tschechischen Sumava- Nationalpark. Das ist das Interessante an Ahornia.
Denn der Sumava- Nationalpark geht ohne sichtbare Grenze in den Nationalpark Bayerischer Wald über; sieht man von Schildern ab, die Ahornia vermutlich nicht lesen kann. Sie hat eigentlich keinen Grund, bei ihren Wanderungen an der Grenze haltzumachen; dort, wo zu Zeiten des Kommunismus ein Elektrozaun war. Aber sie tut es, jedenfalls in der Regel. So, als hätte sie den Zaun immer noch im Kopf.
Über Ahornias Zaun im Kopf berichtet heute das Wall Street Journal. Manchmal muß man eben ausländische Zeitungen lesen, um zu erfahren, wie es in deutschen Köpfen zugeht. Hier also im Kopf der deutschen Rothirschkuh Ahornia, die Sie hier sehen. Sie liegt auf dem Bild etwas unglücklich da. Aber nichts Schlimmes ist geschehen. Ihr wurde nur die "Besenderung" zuteil. So nennt das der Fachmann, tatsächlich. Drum ist sie "von der Narkose noch etwas benommen"
Von der "Mauer in den Köpfen" hat man in den Jahren nach der Wiedervereinigung gesprochen. Gemeint war, daß die physische Trennung der Deutschen durch die Mauer und die Grenzzäune der Kommunisten eine psychische Entfremdung nach sich gezogen hatte, die nicht sogleich verschwand, als Mauer und Stacheldraht abgebaut worden waren.
Kann es etwas Analoges auch in den Köpfen von Rothirschen geben? Ja, schreibt Cecilie Rohwedder im Wall Street Journal, und zitiert Marco Heurich, der für das GPS-Projekt verantwortlich ist:
One reason, he says, is that deer have traditional trails, passed on through the generations, with a collective memory that their grounds end at the erstwhile barrier.Ahornia hat diese kollektive Erinnerung in sich aufgenommen, obwohl sie achtzehn Jahren nach der Beseitigung der Grenzhindernisse geboren wurde. Ihre männlichen Artgenossen sind da anders. Wie man in Waldwissen.net nachlesen und im Bild sehen kann, haben die von dem GPS-Projekt verfolgten männlichen Rothirsche schon vor Jahren keck den kleinen Grenzverkehr eröffnet.
Ein Grund ist nach seiner Aussage, daß Hirsche traditionelle Wanderwegen haben, die über die Generationen weitergegeben werden. Es gibt ein kollektives Gedächtnis, daß ihr Terrain an dem einstigen Hindernis endet.
Sind sie wieder einmal mutiger, sind sie neugieriger und, wie die Römer sagten, novarum rerum cupidus - begierig auf Neues -, die jungen Männer unter den Rothirschen? Die Wissenschaftler dämpfen solche männlichen Überlegenheits- Hoffnungen und bieten eine andere Erklärung an:
Females, who stay with their mothers longer than males and spend more time absorbing their mothers' movements, stick even more closely to the traditional turf.Sie lernen also einfach nur fleißiger, die Mädchen der Rothirsche.
Weibliche Tiere, die länger beim Muttertier bleiben und mehr Zeit damit verbringen, die Bewegunsmuster der Mutter in sich aufzunehmen, bleiben noch enger im traditionellen Revier.
© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken.