5. November 2009

Marginalie: Deutschland wächst zusammen. Auch bei den Privatschulden. Aus dem West-Ost-Gefälle wird ein Rechts-Links-Gefälle

In den knapp zwanzig Jahren seit der Wiedervereinigung boten Karten Deutschlands, auf denen wirtschaftliche Daten oder Daten zum Lebensstandard dargestellt wurden, meist ein einfaches Bild: In den alten Bundesländern war die Lage besser als in den neuen.

Die Grenze zur DDR, die als staatliche Demarkationslinie längst beseitigt war, trat in diesen Daten wieder zutage; so wie ein verblichenes Bild, das unter den Händen von Spezialisten wieder sichtbar gemacht wird.

Seit einiger Zeit trifft man aber immer häufiger Karten an wie diese bei "Spiegel- Online". Sie zeigt den Prozentsatz der Haushalte mit Schulden für die einzelnen Bundesländer.

Wie fast durchgängig bei solchen Daten stehen die seit Jahrzehnten unionsregierten Länder Bayern und Baden-Württember am besten da. Je öfter und je länger die SPD an der Regierung war und/oder ist, umso schlechter ist die Lage des betreffenden Landes. Das ist ein simpler Zusammenhang, der sich immer wieder empirisch bestätigt. Ich habe ihn einmal im Scherz das Zettel'sche Gesetz genannt

Das Interessante und relativ Neue ist, daß er allmählich den Unterschied zwischen der Alten Bundesrepublik und den Ländern, die einmal die DDR waren, zu überlagern beginnt. Die beiden seit der Wiedervereinigung von der CDU regierten Länder Sachsen und Thüringen rangieren bereits direkt hinter Bayern und Baden- Württemberg.

Das ist deshalb besonders aufschlußreich, weil die Startbedingungen 1990 für alle Bezirke der untergegangenen DDR vergleichbar waren. Alle waren sie gleich heruntergekommen, was die Wirtschaft und die Infrastruktur anging.

Daß Sachsen und Thüringen sich inzwischen zunehmend - und das ist nicht nur bei der Statistik der Schuldner so, sondern bei vielen Wirtschaftsdaten und sogar den Schulleistungen - von den anderen Ländern der Ex-DDR absetzen, ist ein deutlicher Beleg dafür, daß es eben nicht egal ist, welche Regierung man sich wählt. Wer Sozialdemokraten oder Kommunisten wählt, der muß dafür einen Preis zahlen.



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