26. November 2011

Zettels Meckerecke: Der Mensch ist ein Krieger. Kriegsberichterstattung bei den Castor-Gegnern

Der Mensch ist ein Krieger. Er hat die Neigung zum Kämpfen, zum Übertreten der Gesetze, zur Aggression. Er begeistert sich am Kriegsgeschehen, an den hin- und herwogenden Kämpfen.

Wenn Sie sich aktuell davon überzeugen wollen, dann lesen Sie bitte die Kriegsberichterstattung in der Zeitung "Tageszeitung". (Das ist die aktuellste URL, die ich finden konnte; für neuere erbitte ich eine Nachricht).

Seit WK II hat man in Deutschland selten derartige Kriegsberichte gelesen. Man wartet, wenn man das liest, nur noch auf die Fanfare, wenn "wir" wieder einmal gesiegt haben.

Ich finde das schwer erträglich. Es ist das Denken, es ist der Stil derer, die sich Politik nur als Krieg vorstellen können. Es ist der Rückfall hinter die Zivilisation. Die alten Triebe brechen sich wieder Bahn. Es wird gehauen und gestochen. Gesetze zählen nicht mehr.



Die Begeisterung für klassische Kriege ist aus der Mode gekommen; gerade auch bei der Linken. Stattdessen begeistert man sich an solchen Ersatzkriegen. Es ist eine beachtenswerte Verlogenheit und Dummheit, die uns da entgegentritt. Menschen, die ihre Aggressionen nicht kontrollieren können oder wollen, geben sich als die Friedfertigen. Der Bruch der Gesetze wird als moralisch gut dargestellt.

Und sie sind ja die Sieger, diese Dummen, diese Aggressiven und Unmoralischen.

Sie haben ja schon gewonnen, die Castor-Feinde, die Atom-Gegner; diese Dummköpfe, deren jahrzehntelange Agitation am Ende Deutschland in einen Zustand kollektiver Besoffenheit versetzt hat. Sie haben durch ständiges Demonstrieren den Menschen die Atomkraft vergällt. Am Ende glaubte eine Mehrheit, daß sie schlecht ist und gefährlich, diese sicherste, billigste Möglichkeit, Strom zu erzeugen.

Wie sollen sie es anders wissen. Sie haben ja keine Ahnung, in ihrer Mehrheit. Die ständige Agitation hat sie weichgemacht.,

Die beharrlichen, kriegerischen Dummköpfe haben gewonnen. Die deutschen KKWs abzuschalten, weil unter extremen Bedingungen - ein Tsunami plus ein Erdbeben an einer geographisch besonders sensiblen Stelle in Japan - ein Notfall eingetreten ist, das ist ungefähr so intelligent, wie die deutschen Autobahnen zu schließen, weil es in Brasilien zu einer Massenkarambolage gekommen ist. Es ist schlicht dumm. Aber Dummheit siegt; meistens. Aggressivität plus Dummheit hat eine ausgezeichnete Chance, den Sieg davonzutragen.



Es siegt zusammen mit der Dummheit zunehmend auch die Aggression, der Rechtsbruch, der versuchte Krieg, wie er jetzt wieder in Gorleben stattfindet.

Ich habe heute Nachmittag bei Phoenix den Beginn des Parteitags der Partei "Die Günen" gesehen. Die amtierende Vorsitzende verkündete stolz eine "Schalte" nach Gorleben, wo man dann ein Stück des Kriegs sah. Großer Beifall.

So ruinieren sie unser Land: Die Dummen, die nicht klar denken können, sondern ihrem "Bauchgefühl" folgen; die sich von Assoziationen leiten lassen statt von Analysen. Die Archaisch-Aggressiven, die sich Politik nur als Kriegsspiel vorstellen können; die Krieger.

Ich sehe immer weniger, daß jemand sich ihnen widersetzt. Es sieht seit der kollektiven Besoffenheit des "Ausstiegs" danach aus, daß sie die Sieger sind, die Dummen und die Krieger; und wir die Verlierer - die Nachdenkenden, die Demokraten.
Zettel



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