Es ist Sarah Palin so gegangen, wie es hier vor der Präsidentschaftswahl 2008 zu lesen gewesen war: Sie wurde neben Barack Obama zur großen Gewinnerin dieser Wahl. Anders als frühere gescheiterte Kandidaten für die Vizepräsidentschaft kehrte sie nach der Niederlage nicht in die Vergessenheit zurück, sondern sie war zu einer nationalen Berühmtheit geworden, die sie bis heute geblieben ist.
Ich gönne es ihr. Ihre Ansichten sind mir oft zu konservativ, auch zu holzschnittartig. Aber mir gefällt die nonchalante Selbstsicherheit dieser Landpomeranze; dieser Provinz-Politikerin aus Alaska (ungefähr so viele Einwohner wie Bochum und Bonn zusammen). Sie ist das ständige Objekt der Überheblichkeit von Journalisten, aber sie geht darüber souverän hinweg; mit einer unnachahmlichen Mischung aus Naivität und Ironie.
Das jüngste Beispiel ist das englische Wort to refudiate. Sie kennen es nicht? Sie haben eben schnell bei LEO nachgesehen und es dort auch nicht gefunden?
Kein Wunder, denn dieses Wort gibt es erst seit letzter Woche, als Sarah Palin es erfand.
Naja, ehrlich gesagt: Es unterlief ihr. Es war ein klassischer Versprecher vom Typ der sogenannten Blends; Vermischungen also oder Kontaminationen. Das berühmteste Beispiel ist das von Freud zitierte "zum Vorschwein bringen"; entstanden aus "Vorschein" und "Schwein(erei)".
So hatte Palin vergangene Woche das "refudiate" produziert, entstanden aus "refuse" und "repudiate", was beides ablehnen, zurückweisen bedeutet. Der kleine Versprecher war ihr unterlaufen, als sie in einer TV-Sendung Barack und Michelle Obama auffordern wollte, die Behauptung zurückzuweisen, daß die Tea-Party-Bewegung rassistisch sei.
Prompt machte man sich über Palin lustig. Versprecher werden ja nur dann mit Verständnis übergangen, wenn sie von linken Politikern stammen (beispielsweise Obamas Aussage, seine Reform werde das Gesundheitssystem "ineffizienter machen" oder sein Bekenntnis zu "meinem muslimischen Glauben").
Wie aber reagierte Sarah Palin? Sie entschuldigte sich keineswegs für den Versprecher, sondern erklärte keck, auch Shakespeare hätte schließlich neue Wörter geprägt. Und benutzte das neu geschaffene Wort "refudiate" flugs auf Twitter.
Inzwischen ist "to refudiate" schon in ein Slang-Wörterbuch aufgenommen worden, und wenn Sie danach googeln, finden Sie gegenwärtig mehr als 50.000 Einträge. Ist das nicht kurios?
Ich gönne es ihr. Ihre Ansichten sind mir oft zu konservativ, auch zu holzschnittartig. Aber mir gefällt die nonchalante Selbstsicherheit dieser Landpomeranze; dieser Provinz-Politikerin aus Alaska (ungefähr so viele Einwohner wie Bochum und Bonn zusammen). Sie ist das ständige Objekt der Überheblichkeit von Journalisten, aber sie geht darüber souverän hinweg; mit einer unnachahmlichen Mischung aus Naivität und Ironie.
Das jüngste Beispiel ist das englische Wort to refudiate. Sie kennen es nicht? Sie haben eben schnell bei LEO nachgesehen und es dort auch nicht gefunden?
Kein Wunder, denn dieses Wort gibt es erst seit letzter Woche, als Sarah Palin es erfand.
Naja, ehrlich gesagt: Es unterlief ihr. Es war ein klassischer Versprecher vom Typ der sogenannten Blends; Vermischungen also oder Kontaminationen. Das berühmteste Beispiel ist das von Freud zitierte "zum Vorschwein bringen"; entstanden aus "Vorschein" und "Schwein(erei)".
So hatte Palin vergangene Woche das "refudiate" produziert, entstanden aus "refuse" und "repudiate", was beides ablehnen, zurückweisen bedeutet. Der kleine Versprecher war ihr unterlaufen, als sie in einer TV-Sendung Barack und Michelle Obama auffordern wollte, die Behauptung zurückzuweisen, daß die Tea-Party-Bewegung rassistisch sei.
Prompt machte man sich über Palin lustig. Versprecher werden ja nur dann mit Verständnis übergangen, wenn sie von linken Politikern stammen (beispielsweise Obamas Aussage, seine Reform werde das Gesundheitssystem "ineffizienter machen" oder sein Bekenntnis zu "meinem muslimischen Glauben").
Wie aber reagierte Sarah Palin? Sie entschuldigte sich keineswegs für den Versprecher, sondern erklärte keck, auch Shakespeare hätte schließlich neue Wörter geprägt. Und benutzte das neu geschaffene Wort "refudiate" flugs auf Twitter.
Inzwischen ist "to refudiate" schon in ein Slang-Wörterbuch aufgenommen worden, und wenn Sie danach googeln, finden Sie gegenwärtig mehr als 50.000 Einträge. Ist das nicht kurios?
© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Mit Dank an The Slatest.