In einem seiner Sketche - ich habe ihn schon einmal erwähnt - ist Karl Valentin als Patient beim Arzt, den natürlich Liesl Karlstadt spielt:
Je weniger Indizien man für eine Verschwörung findet, umso mehr deutet das auf eine Verschwörung hin. Denn perfekte Verschwörer - die CIA, der Mossad usw. - hinterlassen bei ihren Taten keine Spuren.
Das macht den Reiz von Verschwörungstheorien aus: Man ist völlig losgelöst, wie Peter Schillings Major Tom in den Wolken. Man kann sich ohne empirische Bodenhaftung seinen Vermutungen in sozusagen platonischen Höhen hingeben.
Es macht aber auch ihr Elend aus.
Der Patient Karl Valentin (ja auch im richtigen Leben ein Hypochonder) hat keine Chance, seine Symptome zu verlieren, da diese ja eben im Fehlen von Symptomen bestehen. Wie will man Symptome verlieren, die man gar nicht hat?
So sind auch Verschwörungstheorien nicht widerlegbar. Jedenfalls gute Verschwörungstheorien. Der Hinweis, daß sie aus der Luft gegriffen seien, daß es nichts gibt, was für sie spricht, schreckt den Verschwörungstheoretiker nicht.
Eben! ruft er und lacht triumphierend. Eben!
Sie finden, ich übertreibe? Dann lesen Sie einmal, was seit dem Tod Jörg Haiders an Verschwörungstheorien im Internet kursiert. Lesen Sie zum Beispiel einmal diesen Kommentar zu einem heutigen Artikel in der "Welt":
Verschwörungstheorien interessieren mich. Sie sind aus meiner Sicht die Antwort auf eine Welt, in der wir die Realität immer weniger aus eigener Anschauung kennen, in der wir also immer mehr darauf angewiesen sind, Vermittlern zu trauen.
Hier finden Sie eine Serie, in der ich das im einzelnen ausgeführt habe.
Karl Valentin (Patient): Ich leide an einer Nieren- Erkrankung.Dieser Dialog ist die perfekte Illustration des Reizes, des Elends von Verschwörungstheorien.
Liesl Karlstadt (Arzt): Aber am Anfang einer Nieren- Erkrankung hat man keine Schmerzen, und auch sonst merkt man nichts.
Karl Valentin (Patient): Genau diese Symptome habe ich.
Je weniger Indizien man für eine Verschwörung findet, umso mehr deutet das auf eine Verschwörung hin. Denn perfekte Verschwörer - die CIA, der Mossad usw. - hinterlassen bei ihren Taten keine Spuren.
Das macht den Reiz von Verschwörungstheorien aus: Man ist völlig losgelöst, wie Peter Schillings Major Tom in den Wolken. Man kann sich ohne empirische Bodenhaftung seinen Vermutungen in sozusagen platonischen Höhen hingeben.
Es macht aber auch ihr Elend aus.
Der Patient Karl Valentin (ja auch im richtigen Leben ein Hypochonder) hat keine Chance, seine Symptome zu verlieren, da diese ja eben im Fehlen von Symptomen bestehen. Wie will man Symptome verlieren, die man gar nicht hat?
So sind auch Verschwörungstheorien nicht widerlegbar. Jedenfalls gute Verschwörungstheorien. Der Hinweis, daß sie aus der Luft gegriffen seien, daß es nichts gibt, was für sie spricht, schreckt den Verschwörungstheoretiker nicht.
Eben! ruft er und lacht triumphierend. Eben!
Sie finden, ich übertreibe? Dann lesen Sie einmal, was seit dem Tod Jörg Haiders an Verschwörungstheorien im Internet kursiert. Lesen Sie zum Beispiel einmal diesen Kommentar zu einem heutigen Artikel in der "Welt":
Ich denke, wenn ein bestimmter Geheimdienst dahinter steckt, dann wird das ganze niemals an die Oeffentlichkeit kommen duerfen. Die Ermittlungen werden dann dahingehend gelenkt, dass die Oeffentlichkeit zufrieden ist. Was sich hinter den Kulissen abspielt, ist der uns allen wahrscheinlich kaum bewusst. ("Freier Denker", 16.10.2008, 11.30 Uhr).
Verschwörungstheorien interessieren mich. Sie sind aus meiner Sicht die Antwort auf eine Welt, in der wir die Realität immer weniger aus eigener Anschauung kennen, in der wir also immer mehr darauf angewiesen sind, Vermittlern zu trauen.
Hier finden Sie eine Serie, in der ich das im einzelnen ausgeführt habe.
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