Der "Spiegel" hat es Montag auf dem Titel; das ZDF brachte es als Aufmacher der "heute"- Sendung von 19 Uhr, am heutigen Samstag: Es gibt neue Vermutungen darüber, wer Siegfried Buback erschoß.
Wohlgemerkt, Vermutungen. Peter-Jürgen Boock, der jahrelang die deutsche Öffentlichkeit mit Unwahrheiten über seine Zeit bei der RAF an der Nase herumgeführt hat, soll es Bubacks Sohn, Prof. Michael Buback, verraten haben: Es sei Stefan Wisniewski gewesen.
In der Vorabmeldung zu der kommenden Titel- Story heißt es, auch das RAF- Mitglied Verena Becker habe "dem Verfassungsschutz bereits Anfang der achtziger Jahre verraten", Wiesniewski sei der Mörder gewesen. (Nein, "Mörder" steht nicht in der "Spiegel"- Meldung; das ist meine Bezeichnung).
Also der "Spiegel" schreibt, Boock habe gesagt, "nach seinen Kenntnissen" sei Wisniewski der Mörder. Und gegenüber dem Verfassungsschutz (nicht etwa vor Gericht oder bei einer staatsanwaltlichen Vernehmung) soll Verena Becker das auch gesagt haben.
Hörensagen also. Hörensagen über Hörensagen. Jetzt in die Medien gelangt zu einem Zeitpunkt, wo es um die Begnadigung von Klar geht.
Mit den üblichen Reaktionen der üblichen Politiker. Bosbach hat den Finger gehoben und etwas gesagt. Ströbele, immerhin wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung rechtskräftig verurteilt, hat den Finger gehoben und Justizschelte geübt. Freilich im Konditionalis; er ist ja ein gewiefter Anwalt: Wenn "die Justiz damals tatsächlich von den entlastenden Aussagen wußte, hat sie unverantwortlich gehandelt", zitiert ihn "Spiegel Online". Ja, wenn ...
Vielleicht war es Wisniewski. Vielleicht war es Klar, und jetzt werden Nebelkerzen geworfen, um ihn aus dem Gefängnis zu bekommen. Mir ist das, ehrlich gesagt, so egal wie nur irgend etwas.
Klars Schuld würde doch nicht dadurch geringer, daß ihm beim Mord an Buback möglicherweise eine andere Funktion als diejenige zugewiesen worden war, die Schüsse abzufeuern. Vielleicht, weil er besser einen Alfa Romeo fahren konnte als die anderen und er deshalb diese Aufgabe erhielt. Vielleicht, weil seine Schießleistungen zu wünschen übrig ließen; oder weil man fürchtete, daß ihm die Nerven versagen könnten.
Also, nichts Neues aus meiner Sicht zum Fall Christian Klar. Jedenfalls fällt mir zu ihm - wie schon früher geschrieben - nichts mehr ein.
Wohlgemerkt, Vermutungen. Peter-Jürgen Boock, der jahrelang die deutsche Öffentlichkeit mit Unwahrheiten über seine Zeit bei der RAF an der Nase herumgeführt hat, soll es Bubacks Sohn, Prof. Michael Buback, verraten haben: Es sei Stefan Wisniewski gewesen.
In der Vorabmeldung zu der kommenden Titel- Story heißt es, auch das RAF- Mitglied Verena Becker habe "dem Verfassungsschutz bereits Anfang der achtziger Jahre verraten", Wiesniewski sei der Mörder gewesen. (Nein, "Mörder" steht nicht in der "Spiegel"- Meldung; das ist meine Bezeichnung).
Also der "Spiegel" schreibt, Boock habe gesagt, "nach seinen Kenntnissen" sei Wisniewski der Mörder. Und gegenüber dem Verfassungsschutz (nicht etwa vor Gericht oder bei einer staatsanwaltlichen Vernehmung) soll Verena Becker das auch gesagt haben.
Hörensagen also. Hörensagen über Hörensagen. Jetzt in die Medien gelangt zu einem Zeitpunkt, wo es um die Begnadigung von Klar geht.
Mit den üblichen Reaktionen der üblichen Politiker. Bosbach hat den Finger gehoben und etwas gesagt. Ströbele, immerhin wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung rechtskräftig verurteilt, hat den Finger gehoben und Justizschelte geübt. Freilich im Konditionalis; er ist ja ein gewiefter Anwalt: Wenn "die Justiz damals tatsächlich von den entlastenden Aussagen wußte, hat sie unverantwortlich gehandelt", zitiert ihn "Spiegel Online". Ja, wenn ...
Vielleicht war es Wisniewski. Vielleicht war es Klar, und jetzt werden Nebelkerzen geworfen, um ihn aus dem Gefängnis zu bekommen. Mir ist das, ehrlich gesagt, so egal wie nur irgend etwas.
Klars Schuld würde doch nicht dadurch geringer, daß ihm beim Mord an Buback möglicherweise eine andere Funktion als diejenige zugewiesen worden war, die Schüsse abzufeuern. Vielleicht, weil er besser einen Alfa Romeo fahren konnte als die anderen und er deshalb diese Aufgabe erhielt. Vielleicht, weil seine Schießleistungen zu wünschen übrig ließen; oder weil man fürchtete, daß ihm die Nerven versagen könnten.
Also, nichts Neues aus meiner Sicht zum Fall Christian Klar. Jedenfalls fällt mir zu ihm - wie schon früher geschrieben - nichts mehr ein.