Marginalien sind nichts anderes als Randbemerkungen. Aber "Marginalie" klingt im Deutschen zierlicher, leichter, unverbindlicher als "Randbemerkung".
Wenn es, wie ich das vorhabe, künftig in Zettels Raum immer mal wieder "Marginalien" geben wird, dann sind das kurze Blogs; kurz jedenfalls in Relation zur Länge der meisten Beiträge.
Marginalien, das sind nur Einfälle, kleine Gedanken. Aperçus. Zu deutsch: Verstandenes, Begriffenes, Wahrgenommenes. Und sozusagen punktuell Mitgeteiltes, ohne den Versuch, eine Argumentation zu entwickeln.
Ich habe, wie immer, am Montag den SPIEGEL gelesen; in Teilen natürlich. Ich werde ihn im Lauf der Woche vollständig lesen; so, wie ich es tue, seit mir der SPIEGEL als Acht- oder Neunjährigem den Blick in die Welt eröffnet hat. Das ist bei mir eine Zwangshandlung. Auf den SPIEGEL lasse ich nichts kommen; das ist wie eine religiöse Konditionierung.
Aber man lökt gegen den Stachel, natürlich.
Also, erstens, Seite 5: Das ist die Seite der Hausmitteilung. Nur, so seltsam hat vermutlich noch nie eine Hausmitteilung geendet, seit der SPIEGEL diese Rubrik eingeführt hat:
Und was soll diese Ankündigung überhaupt am Ende der "Hausmitteilung"; im Anschluß an den Hinweis, daß der nächste SPIEGEL schon kommenden Freitag erscheint?
Seltsam das. Sehr seltsam.
Zweitens, Seite 37: Ein Interview mit einem Sozialisten - nämlich einem Mitglied der PDS-Fraktion im Bundestag. Dieser Mann, der es früher einmal bis zum Richter am Bundesgerichtshof gebracht hatte, war kürzlich Praktikant beim BND.
Nicht schlecht, die Idee. Vermutlich hatten beide beteiligte Seiten sich vorgenommen, den anderen nach Kräften auszutricksen. Sozialist gegen Sicherheitsdienst des Klassenfeindes - das hat ja schon was.
Wem das Übertölpeln des Anderen besser gelungen ist, das wollen wir mal offenlassen. Vermutlich waren beide zufrieden. Jeder dachte, daß er den Anderen prima reingelegt hatte; so denke ich mir das.
Aber was sagte dieses Mitglied einer sozialistischen Fraktion über den BND im Interview mit dem SPIEGEL?
Drittens, Seite 26: Der dickste Klops im SPIEGEL dieser Woche ist dort zu finden, wo ich ihn am wenigsten vermutet hätte: In einem Artikel, der von Jan Fleischhauer, Dietmar Hipp, Horand Knaup, Ralf Neukirch unterzeichnet ist. Exzellente Journalisten, alle vier.
Aber wer von den vieren hat wohl dies zu verantworten:
Dann ist ja vermutlich die Führung der Regierungsgeschäfte die vornehmste Aufgabe des Bundesverfassungsgerichts? Und die höchstrichterliche Rechtsprechung die vornehmste Aufgabe des Bundestags?
Wenn es, wie ich das vorhabe, künftig in Zettels Raum immer mal wieder "Marginalien" geben wird, dann sind das kurze Blogs; kurz jedenfalls in Relation zur Länge der meisten Beiträge.
Marginalien, das sind nur Einfälle, kleine Gedanken. Aperçus. Zu deutsch: Verstandenes, Begriffenes, Wahrgenommenes. Und sozusagen punktuell Mitgeteiltes, ohne den Versuch, eine Argumentation zu entwickeln.
Ich habe, wie immer, am Montag den SPIEGEL gelesen; in Teilen natürlich. Ich werde ihn im Lauf der Woche vollständig lesen; so, wie ich es tue, seit mir der SPIEGEL als Acht- oder Neunjährigem den Blick in die Welt eröffnet hat. Das ist bei mir eine Zwangshandlung. Auf den SPIEGEL lasse ich nichts kommen; das ist wie eine religiöse Konditionierung.
Aber man lökt gegen den Stachel, natürlich.
Also, erstens, Seite 5: Das ist die Seite der Hausmitteilung. Nur, so seltsam hat vermutlich noch nie eine Hausmitteilung geendet, seit der SPIEGEL diese Rubrik eingeführt hat:
... wird in einem der nächsten Hefte ein Stück über die Bildungsmisere der Schulen veröffentlicht.Ein Stück? Dann wird vermutlich demnächst die Schaubühne am Lehniner Platz einen Artikel von Botho Strauss aufführen?
Und was soll diese Ankündigung überhaupt am Ende der "Hausmitteilung"; im Anschluß an den Hinweis, daß der nächste SPIEGEL schon kommenden Freitag erscheint?
Seltsam das. Sehr seltsam.
Zweitens, Seite 37: Ein Interview mit einem Sozialisten - nämlich einem Mitglied der PDS-Fraktion im Bundestag. Dieser Mann, der es früher einmal bis zum Richter am Bundesgerichtshof gebracht hatte, war kürzlich Praktikant beim BND.
Nicht schlecht, die Idee. Vermutlich hatten beide beteiligte Seiten sich vorgenommen, den anderen nach Kräften auszutricksen. Sozialist gegen Sicherheitsdienst des Klassenfeindes - das hat ja schon was.
Wem das Übertölpeln des Anderen besser gelungen ist, das wollen wir mal offenlassen. Vermutlich waren beide zufrieden. Jeder dachte, daß er den Anderen prima reingelegt hatte; so denke ich mir das.
Aber was sagte dieses Mitglied einer sozialistischen Fraktion über den BND im Interview mit dem SPIEGEL?
"Als eher geheimdienstkritischer Beobachter war ich überrrascht, wie viele intelligente Menschen mit Hochschulabschluß dort versammelt sind".Ja, glaubte der denn, der BND sei wie das MfS?
Drittens, Seite 26: Der dickste Klops im SPIEGEL dieser Woche ist dort zu finden, wo ich ihn am wenigsten vermutet hätte: In einem Artikel, der von Jan Fleischhauer, Dietmar Hipp, Horand Knaup, Ralf Neukirch unterzeichnet ist. Exzellente Journalisten, alle vier.
Aber wer von den vieren hat wohl dies zu verantworten:
"... ist er [Köhler] der Regierung bei ihrer vornehmsten Aufgabe, der Gesetzgebung, in den Rücken gefallen..."Die Gesetzgebung als die vornehmste Aufgabe der Regierung?
Dann ist ja vermutlich die Führung der Regierungsgeschäfte die vornehmste Aufgabe des Bundesverfassungsgerichts? Und die höchstrichterliche Rechtsprechung die vornehmste Aufgabe des Bundestags?