Barack Obama was a principled opponent of the Iraq war from its beginning. But when he became president in January 2009, he was handed a war that was won. The surge had succeeded. (...)
Al-Qaeda decimated. A Shiite prime minister taking a decisively nationalist line. Iraqi Sunnis ready to integrate into a new national government. U.S. casualties at their lowest ebb in the entire war. Elections approaching. Obama was left with but a single task: Negotiate a new status-of-forces agreement (SOFA) to reinforce these gains and create a strategic partnership with the Arab world’s only democracy.
He blew it. Negotiations, such as they were, finally collapsed last month. There is no agreement, no partnership. As of Dec. 31, the U.S. military presence in Iraq will be liquidated.
(Barack Obama war von Anfang an Gegner des Irakkriegs aus Prinzip. Aber als er im Januar 2009 Präsident wurde, übernahm er einen Krieg, der gewonnen worden war. Der Surge war erfolgreich gewesen. (...)
Al Kaida dezimiert. Ein schiitischer Premierminister, der eine entschieden nationalistische Linie verkündet. Die irakischen Sunniten bereit, sich in eine neue nationale Regierung zu integrieren. Obama blieb nur noch eine einzige Aufgabe: Ein neues Stationierungsabkommen für die amerikanischen Truppen (SOFA) auszuhandeln, um diese Fortschritte zu festigen und eine strategische Partnerschaft mit der einzigen Demokratie der arabischen Welt zu schaffen.
Er vergeigte es. Die Verhandlungen, so wie sie sich gestaltet hatten, brachen schließlich im vergangenen Monat zusammen. Es gibt kein Übereinkommen, keine Partnerschaft. Zum 31. Dezember wird die militärische Präsenz der USA im Irak liquidiert.)
Kommentar: Welcher Staat der arabischen Welt und des Nahen Ostens gerade unsere Aufmerksamkeit findet, ändert sich in diesen Tagen schnell. Gerade war es Libyen. Dann schwenkte der Scheinwerfer auf Syrien, das einen Plan der Arabischen Liga akzeptieren will, der die die Unruhen in dem Land beenden soll. Zugleich geriet der Iran ins Visier der Aufmerksamkeit, gegen den es wegen seiner Atomrüstung offenbar konkrete militärische Planungen gibt.
Dort, wo es ruhiger ist, entwickeln sich die Dinge; aber wir merken weniger davon.
Der Irak ist das nahezu einzige arabische Land, in dem es nicht einmal in Ansätzen einen "arabischen Frühlings" gegeben hat. Warum auch? Das, was andernorts gefordert wird, hat der Irak ja bereits dank der Invasion der Amerikaner und ihrer Verbündeten im Jahr 2003 erreicht: Eine Mehrparteiendemokratie, freie Wahlen, ein (für arabische Verhältnisse) geordnetes Rechtssystem.
Der Irakkrieg war unter großen Opfern erfolgreich zu Ende gegangen, als George W. Bush im Januar 2009 abtrat. Ein demokratischer Irak als Partner der USA hätte ein Faktor der Stabilität werden und den Einfluß des Iran zusammen mit den anderen Arabern eindämmen können.
Aber dazu hätten die USA ihre Entschlossenheit zeigen müssen, ein Machtfaktor im Nahen Osten zu bleiben; also Truppen im Irak zu belassen. Nicht mehr als Besatzungstruppen, sondern als Stationierungstruppen, wie beispielsweise nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland und Japan.
Obama hat das vergeigt. Was immer sich aus den Unruhen dieses Jahres 2011 in Arabien entwickeln wird - die USA werden dabei so gut wie keine Rolle mehr spielen. Von den USA im Stich gelassen, hatte der Irak keine andere Option, als sich dem Einfluß des Iran zu unterwerfen (siehe Der Irak schwenkt ins Lager des Iran und Syriens. Präsident Obama kann jetzt die Folgen seiner Irakpolitik besichtigen; ZR vom 9. 10. 2011).
In drei Jahren der Präsidentschaft Obamas haben die USA, was ihr geopolitisches Gewicht angeht, einen beispiellosen Niedergang erlebt. Die arabische Welt ist einer der wichtigsten Schauplätze dieses Machtverlusts. Aber beispielsweise in Osteuropa sieht es nicht anders aus, wo Putin sich darauf vorbereitet, als Staatspräsident das Sowjetreich in Form von Einflußzonen neu zu errichten (siehe Der Hintergrund von Putins Plan einer "Eurasischen Föderation". Das Ende der "Selbstverstümmelung" des russischen Reichs; ZR vom 5. 10. 2011).
In diesem selben Jahr 2011, in dem die USA drastisch an Boden verloren, erlebt Europa seine tiefste Krise. Daß wir Europäer einmal nach China und Brasilien blicken würden, um von dort vielleicht Hilfe zu erlangen, hätte sich noch vor zehn Jahren niemand vorstellen können.
Das Jahr 2011 war ein annus horribilis für den Westen, ein Jahr des Horrors.
Al-Qaeda decimated. A Shiite prime minister taking a decisively nationalist line. Iraqi Sunnis ready to integrate into a new national government. U.S. casualties at their lowest ebb in the entire war. Elections approaching. Obama was left with but a single task: Negotiate a new status-of-forces agreement (SOFA) to reinforce these gains and create a strategic partnership with the Arab world’s only democracy.
He blew it. Negotiations, such as they were, finally collapsed last month. There is no agreement, no partnership. As of Dec. 31, the U.S. military presence in Iraq will be liquidated.
(Barack Obama war von Anfang an Gegner des Irakkriegs aus Prinzip. Aber als er im Januar 2009 Präsident wurde, übernahm er einen Krieg, der gewonnen worden war. Der Surge war erfolgreich gewesen. (...)
Al Kaida dezimiert. Ein schiitischer Premierminister, der eine entschieden nationalistische Linie verkündet. Die irakischen Sunniten bereit, sich in eine neue nationale Regierung zu integrieren. Obama blieb nur noch eine einzige Aufgabe: Ein neues Stationierungsabkommen für die amerikanischen Truppen (SOFA) auszuhandeln, um diese Fortschritte zu festigen und eine strategische Partnerschaft mit der einzigen Demokratie der arabischen Welt zu schaffen.
Er vergeigte es. Die Verhandlungen, so wie sie sich gestaltet hatten, brachen schließlich im vergangenen Monat zusammen. Es gibt kein Übereinkommen, keine Partnerschaft. Zum 31. Dezember wird die militärische Präsenz der USA im Irak liquidiert.)
Charles Krauthammer in seiner heutigen Kolumne in der Washington Post; Überschrift: "Who lost Iraq?" (Wer verlor den Irak?)
Kommentar: Welcher Staat der arabischen Welt und des Nahen Ostens gerade unsere Aufmerksamkeit findet, ändert sich in diesen Tagen schnell. Gerade war es Libyen. Dann schwenkte der Scheinwerfer auf Syrien, das einen Plan der Arabischen Liga akzeptieren will, der die die Unruhen in dem Land beenden soll. Zugleich geriet der Iran ins Visier der Aufmerksamkeit, gegen den es wegen seiner Atomrüstung offenbar konkrete militärische Planungen gibt.
Dort, wo es ruhiger ist, entwickeln sich die Dinge; aber wir merken weniger davon.
Der Irak ist das nahezu einzige arabische Land, in dem es nicht einmal in Ansätzen einen "arabischen Frühlings" gegeben hat. Warum auch? Das, was andernorts gefordert wird, hat der Irak ja bereits dank der Invasion der Amerikaner und ihrer Verbündeten im Jahr 2003 erreicht: Eine Mehrparteiendemokratie, freie Wahlen, ein (für arabische Verhältnisse) geordnetes Rechtssystem.
Der Irakkrieg war unter großen Opfern erfolgreich zu Ende gegangen, als George W. Bush im Januar 2009 abtrat. Ein demokratischer Irak als Partner der USA hätte ein Faktor der Stabilität werden und den Einfluß des Iran zusammen mit den anderen Arabern eindämmen können.
Aber dazu hätten die USA ihre Entschlossenheit zeigen müssen, ein Machtfaktor im Nahen Osten zu bleiben; also Truppen im Irak zu belassen. Nicht mehr als Besatzungstruppen, sondern als Stationierungstruppen, wie beispielsweise nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland und Japan.
Obama hat das vergeigt. Was immer sich aus den Unruhen dieses Jahres 2011 in Arabien entwickeln wird - die USA werden dabei so gut wie keine Rolle mehr spielen. Von den USA im Stich gelassen, hatte der Irak keine andere Option, als sich dem Einfluß des Iran zu unterwerfen (siehe Der Irak schwenkt ins Lager des Iran und Syriens. Präsident Obama kann jetzt die Folgen seiner Irakpolitik besichtigen; ZR vom 9. 10. 2011).
In drei Jahren der Präsidentschaft Obamas haben die USA, was ihr geopolitisches Gewicht angeht, einen beispiellosen Niedergang erlebt. Die arabische Welt ist einer der wichtigsten Schauplätze dieses Machtverlusts. Aber beispielsweise in Osteuropa sieht es nicht anders aus, wo Putin sich darauf vorbereitet, als Staatspräsident das Sowjetreich in Form von Einflußzonen neu zu errichten (siehe Der Hintergrund von Putins Plan einer "Eurasischen Föderation". Das Ende der "Selbstverstümmelung" des russischen Reichs; ZR vom 5. 10. 2011).
In diesem selben Jahr 2011, in dem die USA drastisch an Boden verloren, erlebt Europa seine tiefste Krise. Daß wir Europäer einmal nach China und Brasilien blicken würden, um von dort vielleicht Hilfe zu erlangen, hätte sich noch vor zehn Jahren niemand vorstellen können.
Das Jahr 2011 war ein annus horribilis für den Westen, ein Jahr des Horrors.
Zettel
© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken.