20. Januar 2010

Marginalie: Der Republikaner Scott P. Brown gewinnt den Senatssitz von Edward Kennedy

Jetzt ist das passiert, was sich aufgrund der letzten Umfragen bereits abgezeichnet hatte: In dem US-Staat Massachusetts, in dem vor gut einem Jahr Barack Obama mit einem Abstand von 26 Prozentpunkten über John McCain gesiegt hatte, hat der Republikaner Scott P. Brown die Nachwahl zum Senat gewonnen.

Soeben (3.15 Uhr MEZ) meldete MSNBC Browns Sieg. Martha Coakly hat ihn bereits angerufen und ihm gratuliert. Ein seit Menschengedenken von demokratischen Senatoren vertretener US-Staat wird jetzt also einen Republikaner als Senator nach Washington schicken.



Über die absehbaren Folgen konnten Sie in diesem Blog bereits manches lesen; siehe Gorgasals Kleinigkeiten: Eine außerordentliche Wahl in Massachusetts; ZR vom 6. 1. 2010 und "Eine linke Minderheit setzt sich über den Willen der Mehrheit hinweg"; ZR vom 19. 1. 2010.

In CNN meinte der Spezialist für Wahlanalysen John King vor wenigen Minuten, daß der Sieg Browns einen massiven Einfluß auf die "mid term elections" im November dieses Jahres haben werde, weil er einen Stimmungsumschwung zugunsten der Republikaner signalisiere. Viele Unabhängige würden nun Obama von den Fahnen gehen.

Die Angst vor dem Verlust ihres Sitzes im November werde, sagte King, wiederum viele Abgeordnete und Senatoren der Demokraten, die bisher Obama widerstrebend gefolgt waren, von diesem abrücken lassen. Es würde ihm ab heute erheblich schwerer werden, seine innenpolitischen Vorhaben noch durchzusetzen.



© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken.