FAZ: Aber warum solidarisieren sich trotzdem immer mehr Europäer mit den Palästinensern?
Peres: Weil sie unter dem Einfluss der Medien stehen. Deren Berichterstattung über Terroranschläge ist einseitig. Ich kritisiere das nicht, aber sie können nun einmal einen Terroristen nicht dabei fotografieren, wenn er eine Autobombe zündet oder jemanden erschießt. Sie fotografieren nur unsere Reaktion darauf. Die Öffentlichkeit gewinnt so den Eindruck, wir wachten am Morgen auf, hassten die Araber und handelten entsprechend. Das ist Unsinn, aber dieser Kampf ist verloren. Wir wurden zum Beispiel gefragt, warum während des letzten Krieges unsere Kinder nicht getötet wurden. Antwort: Wir verteidigten unsere Kinder eben, die Hamas- Kämpfer versteckten sich hinter ihren.
Der israelische Staatspräsident Schimon Peres heute im Gespräch mit Klaus- Dieter Frankenberger und Hans- Christian Rößler von der FAZ.
Kommentar: Der Besuch von Präsident Peres in Deutschland findet bisher nahezu unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt.
Im ZDF- "Mittagsmazin" gab es heute eine kurze Meldung; eine knappe Viertelstunde nach Beginn der Sendung. Kein Korrespondentenbericht, keine Statements, kein Kommentar.
Die ARD-"Tagesschau" um 14 Uhr brachte an vierter Stelle, nachdem unter anderem ausführlich über die Partei "Die Linke" berichtet worden war, eine Meldung von genau 30 Sekunden über den Staatsbesuch.
Der Besuch jedes afrikanischen Potentaten fände mehr Beachtung.
Auf den Startseiten von "süddeutsche.de", "Spiegel- Online" und "Welt- Online" kommt der Besuch im Augenblick nicht vor. "Zeit- Online" übernimmt einen Artikel von Hans Monath im "Tagesspiegel", der sich aber überhaupt nicht mit dem Staatsbesuch oder dem deutsch- israelischen Verhältnis befaßt, sondern mit der iranischen Atomrüstung.
Das (ausführliche und lesenswerte) Gespräch der FAZ mit Peres, aus dem das Zitat stammt, ist eine rühmliche Ausnahme.
Dieses Verhalten der führenden deutschen Medien paßt exakt zu dem, was Peres in dem Zitat anspricht: Über Israel wird in den meisten deutschen Medien wenn überhaupt, dann in einem negativen Kontext berichtet. Die Greueltaten arabischer "Kämpfer", die sich hinter Kindern verschanzen und die ihre Raketen wahllos auf israelische Zivilisten abfeuern, werden selten kritisiert; umso mehr das Vorgehen der isrelischen Truppen zum Beispiel im Gaza- Krieg.
Es ist das Weltbild der Linken, das auch hier seinen Einzug in fast die Gesamtheit der großen Medien gehalten hat. Der Grundsatz zu Israel, den einst Axel Springer als zweiten seiner fünf Unternehmensgrundsätze formulierte ("Das Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, hierzu gehört auch die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes") mutet heute wie ein Ruf aus fernen Zeiten an.
Es war eben nicht die Linke, sondern es waren Konservative wie Adenauer, die sich um das deutsch- israelische Verhältnis verdient gemacht haben. Dazu der Sozialdemokrat Peres in dem Gespräch im Rückblick auf diese Zeit:
Peres: Weil sie unter dem Einfluss der Medien stehen. Deren Berichterstattung über Terroranschläge ist einseitig. Ich kritisiere das nicht, aber sie können nun einmal einen Terroristen nicht dabei fotografieren, wenn er eine Autobombe zündet oder jemanden erschießt. Sie fotografieren nur unsere Reaktion darauf. Die Öffentlichkeit gewinnt so den Eindruck, wir wachten am Morgen auf, hassten die Araber und handelten entsprechend. Das ist Unsinn, aber dieser Kampf ist verloren. Wir wurden zum Beispiel gefragt, warum während des letzten Krieges unsere Kinder nicht getötet wurden. Antwort: Wir verteidigten unsere Kinder eben, die Hamas- Kämpfer versteckten sich hinter ihren.
Der israelische Staatspräsident Schimon Peres heute im Gespräch mit Klaus- Dieter Frankenberger und Hans- Christian Rößler von der FAZ.
Kommentar: Der Besuch von Präsident Peres in Deutschland findet bisher nahezu unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt.
Im ZDF- "Mittagsmazin" gab es heute eine kurze Meldung; eine knappe Viertelstunde nach Beginn der Sendung. Kein Korrespondentenbericht, keine Statements, kein Kommentar.
Die ARD-"Tagesschau" um 14 Uhr brachte an vierter Stelle, nachdem unter anderem ausführlich über die Partei "Die Linke" berichtet worden war, eine Meldung von genau 30 Sekunden über den Staatsbesuch.
Der Besuch jedes afrikanischen Potentaten fände mehr Beachtung.
Auf den Startseiten von "süddeutsche.de", "Spiegel- Online" und "Welt- Online" kommt der Besuch im Augenblick nicht vor. "Zeit- Online" übernimmt einen Artikel von Hans Monath im "Tagesspiegel", der sich aber überhaupt nicht mit dem Staatsbesuch oder dem deutsch- israelischen Verhältnis befaßt, sondern mit der iranischen Atomrüstung.
Das (ausführliche und lesenswerte) Gespräch der FAZ mit Peres, aus dem das Zitat stammt, ist eine rühmliche Ausnahme.
Dieses Verhalten der führenden deutschen Medien paßt exakt zu dem, was Peres in dem Zitat anspricht: Über Israel wird in den meisten deutschen Medien wenn überhaupt, dann in einem negativen Kontext berichtet. Die Greueltaten arabischer "Kämpfer", die sich hinter Kindern verschanzen und die ihre Raketen wahllos auf israelische Zivilisten abfeuern, werden selten kritisiert; umso mehr das Vorgehen der isrelischen Truppen zum Beispiel im Gaza- Krieg.
Es ist das Weltbild der Linken, das auch hier seinen Einzug in fast die Gesamtheit der großen Medien gehalten hat. Der Grundsatz zu Israel, den einst Axel Springer als zweiten seiner fünf Unternehmensgrundsätze formulierte ("Das Herbeiführen einer Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, hierzu gehört auch die Unterstützung der Lebensrechte des israelischen Volkes") mutet heute wie ein Ruf aus fernen Zeiten an.
Es war eben nicht die Linke, sondern es waren Konservative wie Adenauer, die sich um das deutsch- israelische Verhältnis verdient gemacht haben. Dazu der Sozialdemokrat Peres in dem Gespräch im Rückblick auf diese Zeit:
Deutschland unterstützte Israel mit ziviler Hilfe, aber auch mit Waffenlieferungen. Ich verstand mich gut mit dem damaligen Verteidigungsminister Strauß. Dessen schäme ich mich nicht. Ich bin stolz darauf, dass uns in Deutschland konservative Parteien beistanden, damit wir uns selbst verteidigen konnten. Für mich schließt sich ein Kreis, der von meiner Kindheit bis zum heutigen Tag reicht. Das lässt mich überhaupt nicht unberührt.Immer mehr Deutsche aber läßt, so scheint es, das Verhältnis zu Israel durchaus unberührt.
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