29. Januar 2010

Gorgasal und Obama (6): Noch einmal Erwartungen

Zettel wies bereits darauf hin, dass einigen der in Guantánamo inhaftierten mutmaßlichen Drahtzieher von 9/11 in den USA der Prozess gemacht werden soll. Der prominenteste unter ihnen ist Khalid Scheich Mohammed.

Ort des Prozesses sollte New York City sein, genauer Downtown Manhattan. Sozusagen der am dichtesten besiedelte Teil der USA, dicht an dicht gepackt mit öffentlichen Gebäuden, Wohnungen, Geschäften und Büros. Die Sicherheitsvorkehrungen beim Prozess, um einen Anschlag zu verhindern, müssten immens sein und monatelang tief in das Leben der New Yorker eingreifen: Straßensperren, Personenkontrollen, Nacktscanner über mehrere Häuserblocks und die belebtesten Straßen in New York hinweg.

Insofern war es vielleicht nicht ganz unerwartet, dass sich Anwohner und die Stadt New York nicht sonderlich begeistert von diesem Plan zeigten. Nur in der Regierung scheint das niemandem vorab aufgefallen zu sein. Wahrscheinlich wohnt niemand von der Regierung in Manhattan. Man war dann offenbar auch etwas überrascht über die Proteste aus New York.

Gestern hat das Weiße Haus das Justizministerium angewiesen, alternative Orte für den Prozess zu prüfen.

Die Regierung Obama macht allmählich eine Gewohnheit daraus, von der völlig unerwarteten Realität überrascht zu werden.



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