17. Oktober 2008

Kurioses, kurz kommentiert: Peter Sodanns "Impotenz". Über eine liebenswerte Seite unseres nächsten Bundespräsidenten

Daß der Mann, der nach dem Willen der Partei "Die Linke" Bundespräsident werden soll, sich als Kommunist geoutet hat (als "betender" allerdings), daß er unser Land nicht für eine Demokratie hält und daß er, wäre er "der Polizeikommissar von Deutschland", Herrn Ackermann verhaften würde - das dürfte inzwischen allgemein bekannt sein. Das Interview mit Sven Siebert und Peter Heimann von der "Sächsischen Zeitung" wurde ja gestern weithin publiziert und kommentiert.

Aber etwas, das Sodann auch noch gesagt hat, erscheint mir doch ebenfalls mitteilenswert; wenn auch nur in der Rubrik "Kurioses".

Lesen Sie einmal diese Passage des Interviews:
Sächsische Zeitung:Was muss ein neuer Bundespräsident als Erstes tun?

Sodann: Ich hätte gern, dass in dieses Amt etwas mehr Heiterkeit hineinkommt.
Ja, dafür wäre Peter Sodann gewiß der beste Kandidat. Unter unseren bisherigen Bundespräsidenten war nur einer, der gern Witze erzählte, Johannes Rau. Aber nicht so gute wie Peter Sodann.

Kostprobe gefällig? Hier:
Kurze Zeit darauf sucht Sodann das Wort Inkontinenz: "Der macht in die Hose, wie heißt das denn?" Blüm: "Impotenz?" Sodann: "Inkonsequenz?" Er erzählt von einer besonders widerlichen Talkshow. Es habe da gesessen der Philosoph Peter Schlotterdünn, nein: Schlotterdick. Und der Schröder. Und dann habe er, Sodann, gesehen, das war gar nicht Schröder, das war Ulla Schmidt.
Diese Beispiele für Sodanns köstlichen Humor hat vor gut einem Jahr Peter Richter in der FAZ für die Nachwelt festgehalten. Es handelte sich um einen kabarettistischen Auftritt gemeinsam mit Norbert Blüm, dessen Wirkung auf das Publikum Richter so zusammenfaßt:
Sodann nimmt die da oben mal ordentlich aufs Korn. Da bleibt kein Auge trocken. Da werden unbequeme Wahrheiten gesagt. Der Saal ist jetzt so weit, dass nur der Name Westerwelle fallen muss, und die Leute trampeln vor Vergnügen. (...)

An jedem vorstädtischen Eckkneipenstammtisch wird differenzierter und nebenbei auch lustiger argumentiert. Von einer NPD-Versammlung unterscheidet sich diese Veranstaltung im Grunde nur dadurch, dass NPD-Mitglieder wenigstens wissen, dass sie rechtsradikal und ressentimentgetrieben sind.
Nicht nur mehr Heiterkeit würde also ein Bundespräsident Sodann in das Amt bringen, sondern auch mehr Volkstümlichkeit. Schade eigentlich, daß er nicht wirklich eine Chance hat.



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