Tagesspiegel: Gregor Gysi, der Fraktionschef der Linken, malt sich bereits ein Szenario für den 27. September aus: Die SPD bekommt eins auf die Mütze, die große Koalition wird fortgesetzt. Dann könnte es 2011, zur Mitte der Legislaturperiode, zur Rebellion in der SPD kommen, meint Gysi. Wie sieht Ihr Fahrplan aus?
Marquardt: Ich bin ja noch nicht lange in der SPD, doch bei meinen gemeinsamen Reisen mit Andrea Nahles und eigenen Veranstaltungen bekomme ich viel mit. Eine Rebellion im Sinne von "So kann es nicht weitergehen" gibt es doch in der SPD schon länger. Meine Partei ist in der Sackgasse, und die Zukunftsfähigkeit entscheidet sich an unserer inhaltlichen Ausrichtung. Dieses Problem sollten wir lösen, und darüber wird auch gesprochen.
Angela Marquardt in einem Interview, das im heutigen "Tagesspiegel" zu lesen ist.
Kommentar: Sie erinnern sich an Angela Marquardt? Sie wurde zu ihren PDS-Zeiten gern als "PDS-Punkerin" bezeichnet und geriet 2002 wegen Stasi- Vorwürfen, die sich allerdings auf ihre Zeit als Schülerin bezogen, ins Blickfeld der Öffentlichkeit.
Zeitweilig war sie im Parteivorstand der PDS und saß für diese im Bundestag. In "Spiegel- Online" beschrieb Holger Kulick sie als politisches "Ziehkind" von Gregor Gysi und Lothar Bisky. Nach Ende ihrer Abgeordnetenzeit stellte sie 2002 laut "Wikipedia" ihre Beitragszahlungen bei der PDS ein und wurde daraufhin 2003 aus der Partei ausgeschlossen.
Die somit parteilos Gewordene wurde 2006 von Andrea Nahles als Mitarbeiterin in deren Abgeordneten- Büro geholt. Immer noch parteilos, avancierte Marquardt 2007 zur Geschäftsführerin des Arbeitskreises "Denkfabrik" der SPD, eines - so die "Wikipedia" - "Zusammenschlusses von überwiegend jüngeren linken SPD- Abgeordneten". Erst im März 2008 trat sie dann auch in die SPD ein.
Angela Marquardt ist also sozusagen das fleischgewordene Bindeglied zwischen der PDS, die heute "Die Linke" heißt, und dem linken Flügel der SPD.
Ihre Antwort auf die Frage des "Tagesspiegel" ist scheinbar ausweichend, aber doch höchst aufschlußreich. Sie sieht die SPD in einer "Sackgasse", die - so darf man das wohl verstehen - darin besteht, daß sie bisher auf Bundesebene die Volksfront und damit eine konsequent linke Politik verweigert. Die "Lösung des Problems" besteht für Marquardt offensichtlich in einer Zusammenarbeit mit ihrer alten Partei.
Sie dürfte damit das zum Ausdruck bringen, was ihre Chefin Andrea Nahles denkt; gegenwärtig stellvertretende Vorsitzende der SPD und aussichtsreichste Kandidatin für den Vorsitz, sobald Franz Müntefering abtritt.
Marquardt: Ich bin ja noch nicht lange in der SPD, doch bei meinen gemeinsamen Reisen mit Andrea Nahles und eigenen Veranstaltungen bekomme ich viel mit. Eine Rebellion im Sinne von "So kann es nicht weitergehen" gibt es doch in der SPD schon länger. Meine Partei ist in der Sackgasse, und die Zukunftsfähigkeit entscheidet sich an unserer inhaltlichen Ausrichtung. Dieses Problem sollten wir lösen, und darüber wird auch gesprochen.
Angela Marquardt in einem Interview, das im heutigen "Tagesspiegel" zu lesen ist.
Kommentar: Sie erinnern sich an Angela Marquardt? Sie wurde zu ihren PDS-Zeiten gern als "PDS-Punkerin" bezeichnet und geriet 2002 wegen Stasi- Vorwürfen, die sich allerdings auf ihre Zeit als Schülerin bezogen, ins Blickfeld der Öffentlichkeit.
Zeitweilig war sie im Parteivorstand der PDS und saß für diese im Bundestag. In "Spiegel- Online" beschrieb Holger Kulick sie als politisches "Ziehkind" von Gregor Gysi und Lothar Bisky. Nach Ende ihrer Abgeordnetenzeit stellte sie 2002 laut "Wikipedia" ihre Beitragszahlungen bei der PDS ein und wurde daraufhin 2003 aus der Partei ausgeschlossen.
Die somit parteilos Gewordene wurde 2006 von Andrea Nahles als Mitarbeiterin in deren Abgeordneten- Büro geholt. Immer noch parteilos, avancierte Marquardt 2007 zur Geschäftsführerin des Arbeitskreises "Denkfabrik" der SPD, eines - so die "Wikipedia" - "Zusammenschlusses von überwiegend jüngeren linken SPD- Abgeordneten". Erst im März 2008 trat sie dann auch in die SPD ein.
Angela Marquardt ist also sozusagen das fleischgewordene Bindeglied zwischen der PDS, die heute "Die Linke" heißt, und dem linken Flügel der SPD.
Ihre Antwort auf die Frage des "Tagesspiegel" ist scheinbar ausweichend, aber doch höchst aufschlußreich. Sie sieht die SPD in einer "Sackgasse", die - so darf man das wohl verstehen - darin besteht, daß sie bisher auf Bundesebene die Volksfront und damit eine konsequent linke Politik verweigert. Die "Lösung des Problems" besteht für Marquardt offensichtlich in einer Zusammenarbeit mit ihrer alten Partei.
Sie dürfte damit das zum Ausdruck bringen, was ihre Chefin Andrea Nahles denkt; gegenwärtig stellvertretende Vorsitzende der SPD und aussichtsreichste Kandidatin für den Vorsitz, sobald Franz Müntefering abtritt.
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