9. August 2009

Deutschland im Öko-Würgegriff (17): Jetzt wird der Gesundheitsbereich erobert

Die Organisation "Greenpeace" ist laut "Wikipedia" eine "internationale politische Non- Profit- Organisation, die den Umweltschutz zum Gegenstand hat. Sie wurde vor allem durch Kampagnen gegen Kernwaffentests und Aktionen gegen den Walfang bekannt. Später konzentrierte sich die Organisation darüber hinaus auf weitere ökologische Probleme wie Überfischung, die globale Erwärmung, die Zerstörung von Urwäldern und die Gentechnik."

Von übergewichtigen Kindern ist nicht die Rede.

In Deutschland findet man das, was uns "Greenpeace" jeweils aktuell mitteilen möchte, im "Greenpeace Magazin". Dort ist im Augenblick der Aufmacher ein dpa- Meldung von gestern, 11.32 h, die so beginnt:
"Spiegel": Schüler erhielten Fastfood-Gutscheine

Das Verteidigungsministerium hat trotz aller Warnungen vor falscher Ernährung an Schüler tausende Fastfood- Gutscheine verteilt. Das geht nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" aus der Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Grünen- Bundestagsfraktion hervor.
Was in aller Welt geht das eine Organisation an, die "den Umweltschutz zum Gegenstand hat"? Was veranlaßt "Greenpeace", diese Meldung als Aufmacher in die Rubrik "Tagesthemen" seines Webmagazins zu setzen?

Ich vermute, daß viele sich gar nicht mehr diese Frage stellen. Denn seit Jahren ist eine schleichende Entwicklung im Gang, deren Ergebnis inzwischen in einem solchen Maß ins allgemeine Bewußtsein gedrungen ist, daß sich kaum jemand noch darüber wundert:

Das Thema "Gesundheit", für das ja eigentlich Ärzte zuständig sind und ansonsten jeder Bürger selbst, ist ein Thema erstens unserer Regierung geworden und zweitens und vor allem ein Thema derer, die Deutschland in ihren Öko- Würgegriff nehmen wollen.

Bei ihrem Versuch, bis in unser Privatleben hinein ihre ideologische Kontrolle über die Gesellschaft zu etablieren, haben sie die Gesundheit als ein in mancher Hinsicht ideales Instrument entdeckt:

Erstens interessiert dieses Thema die meisten Menschen, anders als der Walfang oder der Wald Amazoniens. Zweitens finden die Öko- Ideologen Verbündete unter den Gesundheitspolitikern aller Parteien. Und drittens und hauptsächlich bedeutet es einen gewaltigen Sieg der Öko- Ideologie, wenn die Ernährungsgewohnheiten der Öko- Szene zunehmend zur gesellschaftlichen Norm erhoben werden.

Sie wurden ja einmal, als sie noch eine weithin nicht ernst genommene Minderheit waren, die "Müslis" genannt. Viele sind Vegetarier. Wenn sie rauchen, dann eher einen Joint als eine Zigarette. Sie haben schon "Bio- Produkte" gekauft, als diese noch im selbstverwalteten, alternativen Lädchen vertrieben wurden statt, wie heute, in den sich überall ausbreitenden Bio- Abteilungen der Supermärkte.

Der alternative Ernährungsstil ist auf dem Weg, als gesellschaftliche Norm durchgesetzt zu werden. Und der Weg zu diesem Etappenziel bei der Schaffung der allseits infantilisierten ökologischen Persönlichkeit bedarf natürlich der propagandistischen Flankierung.



Die Durchsetzung des Rauchverbots in Gaststätten war ein wichtiger Erfolg auf diesem Weg.

Man schreckt immer noch davor zurück, dem Bürger die Verantwortung für seine eigene Gesundheit aus der Hand zu nehmen und sie zur Sache des Staats zu erklären. Also wurde dieses Verbot mit der Belästigung und Schädigung von Nichtrauchern begründet.

Als die Drogenbeauftragte Bätzing forderte, auch im Auto das Rauchen zu verbieten, wollte diese Begründung freilich nicht recht greifen; also erfand sie eine andere: Wer sich als Fahrer eine Zigarette anzünde, der gefährde die Sicherheit im Straßenverkehr.

Damit wurde es vorerst noch nichts, aber dieser Vorstoß hat das Prinzip sichtbar gemacht: Es geht den Ideologen nicht um das Vermeiden der Schädigung anderer; es geht ihnen darum, jeden Bürger in seiner eigenen Freiheit, in seiner Verantwortung für sich selbst zu beschneiden. Wie das argumentativ begründet wird, hängt von der jeweiligen Opportunität ab.

Nur ein Untertan, der so unselbständig ist, daß man ihm das Rauchen verbieten muß wie einem Kind die Bonbons, nur ein Bürger, der nicht mehr in der Lage ist, auch nur eine Kaufentscheidung in eigener Verantwortung zu treffen - nur ein solcher Bürger ist bereit, mit seinem Steuergeld das Heer der Experten, Bürokraten, Berater, Warner, Belehrer zu finanzieren, das bei uns die ideologische Vorherrschaft, das die gesellschaftliche Dominanz anstrebt.



Die Bonbons der Kinder: Das ist das Stichwort für den jetzigen Fall. Wenn die Schädigung Anderer als Argument nicht zieht, dann greift man auf den Jugendschutz, den Schutz von Kindern zurück. Erwachsenen kann man (noch) nicht gut verbieten, dies und jenes zu essen. Kindern kann man es verbieten.

Also läuft eine Kampagne gegen "Fast Food" für Kinder und Jugendliche, das angeblich ungesund sei. Also sind natürlich die Grünen ganz vorn mit dabei. Also hat die Abgeordnete der Grünen Ulrike Höfken, Landwirtin und im Bundestag Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Namen ihrer Fraktion eine Anfrage an das Verteidigungsministerium gerichtet, betreffend "Gutscheine im Wert von rund 73.000 Euro für die Fastfood- Kette McDonald's", die das Verteidigungsminsterium verteilt hat.

Wie kommt das Ministerium dazu, solche Gutscheine zu verteilen? In "Spiegel- Online" ist es zu lesen: Als guter Gastgeber spendiert der Verteidigungsminister Schülern, die in Gruppen das Ministerium besuchen, ein Mittagessen. Aber die Kantine hat nicht die Kapazität, alle Schüler zu verköstigen. Also hat man das ausgelagert und ist nach einer Ausschreibung mit McDonald's ins Geschäft gekommen.

Die Schüler können für die Gutscheine kaufen, was sie wollen - beispielsweise einen Salat und Mineralwasser. Das Ministerium, das offenbar seine Öko- Pappenheimer kennt, weist auf diese Möglichkeit sogar ausdrücklich hin.

Aber damit kann man sich gegenüber grünen Ideologen natürlich nicht freikaufen. "McDonald's" ist ein Reizwort für die Öko- Szene. Militär ist ein Reizwort. Gutscheine aus dem Verteidigungsministerium für McDonald's - das ist also ein gefundenes Fressen, sozusagen.

Ein natürlich ernährungspolitisch korrektes. Während das, was das Ministerium macht, für Ulrike ("Uli") Höfken ein "skandalöse Förderung von Fehlernährung" durch das Ministerium ist.

Es wäre ja noch schöner, wenn ein Minister frei entscheiden könnte, für welches Mittagessen er Gutscheine an seine Besucher ausgibt. Auch er hat sich der Dikatur der Öko- Ideologen zu unterwerfen. Da hat ein Verteidigungsminister keine Chance der Verteidigung.



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