In NRW wird in gut einer Woche gewählt was für den geneigten Bürger dieses bevölkerungsreichsten Bundeslandes bedeutet, dass er sich seit einigen Wochen über intensive Wahlwerbung freuen kann. Alle paar Jahre entdeckt die Politik bekanntlich den Bürger wieder und versucht diesen möglichst dazu zu bringen, das Kreuz doch an der richtigen Stelle zu machen. Das mit bekannteste Mittel sind dabei die diversen Plakate mit denen man dann die Innenstadt zukleistert. Nun muss Werbung nicht unbedingt per se schlecht sein. Manche ist witzig, kann unterhalten, andere kann ansprechen und ganz, ganz selten schafft es die Werbung sogar einen zum Nachdenken zu bringen.
Leider fällt das Gros von dem, was derzeit in NRW stattfindet, unter keine dieser Kategorien. Es fällt eher unter die Kategorie nervig, teilweise sogar ins Ärgerliche. Da aber die Politik meint, damit ihre Botschaft zu transportieren, und das immerhin die Leute sind, die entscheidenden Einfluss auf dieses Land haben, sollte es doch Sinn machen, sich einmal mit der Wahlwerbung zu beschäftigen. Welche Botschaft will man transportieren? Was will man dem Büger sagen?
Da sie derzeit die Hauptregierungspartei ist (und damit die meiste Verantwortung trägt), fangen wir mit der SPD an. Wie bei ihrem stärksten Konkurrenten (der CDU, doch dazu ein andermal mehr), setzt die SPD in NRW auf zwei Konzepte. Die Person Kraft und Aussagen zu ihrer Politik. Die Person Kraft ist schnell abgehakt. Es ist ein mehr oder minder schönes Bild der amtierenden Ministerpräsidentin. Gefühlt so ein Drittel der Wahlplakate fällt in diese Kategorie. Nun denn, Amtsbonus ist ja was schönes. Erstaunlich ist eher, dass das noch das ehrlichste Plakat ist, denn die SPD hat sich auch thematisch ein paar Gedanken gemacht. Hier eine Auswahl.
Zum Abschluss dann noch zwei Plakate aus der Kategorie sinnlos (Nummer drei und vier):
Die SPD ist also für Zusammenhalt und Zukunft. Na, wer wäre das nicht? Das sind Nullaussagen, schlicht und einfach. Ähnlich wie die Idee mit einer Zigarettenwerbung irgendwie "Coolness" auszudrücken. Man kann nichts zum Produkt sagen, also assoziiert man irgendwelche Begriffe, die man für toll hält. Genauso gut hätte man "Mehr Nutella aufs Brot, dann hast was drauf" plakatieren können, aber das wäre dann vielleicht von "Die Partei" plagiiert worden. Nun denn, sinnlos, aber wenigstens nicht ärgerlich.
Alles in allem eine ziemlich schlappe Vorstellung, die die SPD hier abliefert. Entweder sind die Plakate sinnfrei und ähnlich attraktiv wie Waschmittelwerbung, oder sie versuchen den Bürger zu täuschen. Ideen, wie man mit den gewaltigen Problemen von NRW (Arbeitslosigkeit, innere Sicherheit, Verschuldung, Schulen, um nur ein paar zu nennen) in Zukunft umzugehen gedenkt: Fehlanzeige. Genau null. Vor einigen Jahren habe ich mal ein schönes Foto gesehen aus dem Kontext "missglückte Werbung". Es waren zwei Plakate unabhängig voneinander nebeneinander geklebt worden (soll ja vorkommen, wenn die Plakatwände unterschiedlichen Personen gehören). Das erste Plakat stammte von der SPD. Dort stand (sinngemäß, ich kriege es nicht mehr wörtlich zusammen): "Wir stehen für soziale Gerechtigkeit, Frauenrechte und gerechten Lohn. Wofür stehen die anderen?" Die Zigarettenmarke Lucky Strike hatte zu dem Zeitpunkt die Plakatwand daneben besetzt und plakatierte ihren Werbespruch: "Für einfach mal die Klappe halten".
Ein sehr weiser Rat, den man der SPD bei ihren Plakaten auch gerne erteilen möchte. Besser wäre es, man hätte nur Kraft im ganzen Stadtgebiet plakatiert. Es wäre ehrlicher. Und hätte mehr Aussage. Denn das dürfte alles sein, was man bei der SPD bekommt: Hannelore Kraft.
Leider fällt das Gros von dem, was derzeit in NRW stattfindet, unter keine dieser Kategorien. Es fällt eher unter die Kategorie nervig, teilweise sogar ins Ärgerliche. Da aber die Politik meint, damit ihre Botschaft zu transportieren, und das immerhin die Leute sind, die entscheidenden Einfluss auf dieses Land haben, sollte es doch Sinn machen, sich einmal mit der Wahlwerbung zu beschäftigen. Welche Botschaft will man transportieren? Was will man dem Büger sagen?
Da sie derzeit die Hauptregierungspartei ist (und damit die meiste Verantwortung trägt), fangen wir mit der SPD an. Wie bei ihrem stärksten Konkurrenten (der CDU, doch dazu ein andermal mehr), setzt die SPD in NRW auf zwei Konzepte. Die Person Kraft und Aussagen zu ihrer Politik. Die Person Kraft ist schnell abgehakt. Es ist ein mehr oder minder schönes Bild der amtierenden Ministerpräsidentin. Gefühlt so ein Drittel der Wahlplakate fällt in diese Kategorie. Nun denn, Amtsbonus ist ja was schönes. Erstaunlich ist eher, dass das noch das ehrlichste Plakat ist, denn die SPD hat sich auch thematisch ein paar Gedanken gemacht. Hier eine Auswahl.
Besonders originell sind, zumindest nach Meinung diesen Autors, die Plakate "Wir Schlaumeier" (das fünfte in obigem Link) und "Wir Malocher" (Nummer sechs). Auf besagten Plakaten befinden sich die Werbesprüche:"Spitze bei Investitionen in Kinder, Bildung und Familie" sowie "Stark: Niedrigste Arbeitslosigkeit seit 1993".
Das sind schon mal zwei besondere Kalauer. Das eine ist eine Täuschung, das andere gar eine satte Lüge. Die SPD wirbt also damit, dass NRW die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 1993 aufweist. Klingt ja gut. Was sie nicht dabei sagt, ist, dass das ein bundesweiter Trend ist, und die Arbeitslosigkeit fast im ganzen Bundesgebiet deutlich unter der von 1993 liegt. Und was sie auch nicht sagt, ist, dass die Arbeitslosigkeit in NRW (derzeit 7,6%) die höchste von allen westlichen Flächenländern ist und gute.anderthalb Prozent über dem Bundesdurchschnitt (6%) liegt. Weit frecher dagegen ist das erste Plakat: Spitze bei Investitionen in Kinder, Bildung und Familie. Spitze vielleicht, aber nach unten wäre richtig. NRW hat in ganz Deutschland (und das schliesst jetzt den Osten mit ein), die zweitniedrigsten Bildungsausgaben überhaupt. Sie liegen mit 5900 Euro gut 800 Euro (pro Schüler und Jahr) und damit mehr als 10% unter dem Bundesdurchschnitt und mehr als 20% unter Bundesländern wie Bayern oder Berlin. Besonderes Schmanckerl dabei sind die beiden abgebildeten Kinder auf dem Plakat, die ja nun deutlich im Grundschulalter liegen dürften. Bei den Ausgaben für Grundschulen ist NRW nicht einmal mehr zweiter. Kein Bundesland gibt weniger für Grundschulen aus, als NRW. Und wenn man schon am vergleichen ist: Andere Bundesländer geben im Schnitt etwa acht Prozent ihrer Bildungsausgaben für Investitionen aus. In NRW sind er derzeit zwei Prozent. Der marode Zustand vieler Schulen ist kein Geheimnis. Das Wort Schlaumeier, dass die SPD hier auf ihr Plakat druckt, ist nicht einmal schlecht gewählt. Setzt aber vorraus, dass der Bürger nicht allzu schlau ist, sondern sich dreist ins Gesicht lügen lässt.
Zum Abschluss dann noch zwei Plakate aus der Kategorie sinnlos (Nummer drei und vier):
Die SPD ist also für Zusammenhalt und Zukunft. Na, wer wäre das nicht? Das sind Nullaussagen, schlicht und einfach. Ähnlich wie die Idee mit einer Zigarettenwerbung irgendwie "Coolness" auszudrücken. Man kann nichts zum Produkt sagen, also assoziiert man irgendwelche Begriffe, die man für toll hält. Genauso gut hätte man "Mehr Nutella aufs Brot, dann hast was drauf" plakatieren können, aber das wäre dann vielleicht von "Die Partei" plagiiert worden. Nun denn, sinnlos, aber wenigstens nicht ärgerlich.
Alles in allem eine ziemlich schlappe Vorstellung, die die SPD hier abliefert. Entweder sind die Plakate sinnfrei und ähnlich attraktiv wie Waschmittelwerbung, oder sie versuchen den Bürger zu täuschen. Ideen, wie man mit den gewaltigen Problemen von NRW (Arbeitslosigkeit, innere Sicherheit, Verschuldung, Schulen, um nur ein paar zu nennen) in Zukunft umzugehen gedenkt: Fehlanzeige. Genau null. Vor einigen Jahren habe ich mal ein schönes Foto gesehen aus dem Kontext "missglückte Werbung". Es waren zwei Plakate unabhängig voneinander nebeneinander geklebt worden (soll ja vorkommen, wenn die Plakatwände unterschiedlichen Personen gehören). Das erste Plakat stammte von der SPD. Dort stand (sinngemäß, ich kriege es nicht mehr wörtlich zusammen): "Wir stehen für soziale Gerechtigkeit, Frauenrechte und gerechten Lohn. Wofür stehen die anderen?" Die Zigarettenmarke Lucky Strike hatte zu dem Zeitpunkt die Plakatwand daneben besetzt und plakatierte ihren Werbespruch: "Für einfach mal die Klappe halten".
Ein sehr weiser Rat, den man der SPD bei ihren Plakaten auch gerne erteilen möchte. Besser wäre es, man hätte nur Kraft im ganzen Stadtgebiet plakatiert. Es wäre ehrlicher. Und hätte mehr Aussage. Denn das dürfte alles sein, was man bei der SPD bekommt: Hannelore Kraft.
Llarian
Bilder und Text © Llarian. Für Kommentare bitte hier klicken.