With Putin and his puppets directly controlling all key businesses and using mafia- like methods to eliminate potential opponents and foreign interests it seemed to work for a time. But it was rotten inside. Unable to build value with equity capital, the Kremlin's favorite state champions and corrupt tycoons depended not only on high commodity prices but also on ever larger injections of foreign loans even as the rights of foreign partners were brutally limited. It was an irrational economic model bound to fail and it did as oil prices collapsed.
(Putin und seine Marionetten kontrollieren direkt alle Geschäftsbereiche, die eine Schlüsselfunktion haben, und sie benutzen Mafia- ähnliche Methoden, um potentielle Gegner und ausländische Interessen auszuschalten. Eine Zeitlang schien das zu funktionieren. Aber es war innerlich verfault. Unfähig, mit Aktienkapital Wert zu schöpfen, hingen die vom Kreml bevorzugten führenden Staatsunternehmen und korrupten Tycoons nicht nur von hohen Rohstoffpreisen ab, sondern auch von immer höheren Zufuhren von Krediten aus dem Ausland. Zugleich aber wurden die Rechte ausländischer Partner brutal beschnitten. Es war ein irrationales Wirtschafts- Modell, das dem Untergang geweiht war. Und es ging unter, als die Ölpreise zusammenbrachen.)
Alex Alexiev in der englischsprachigen Kiewer Zeitschrift Kyiev Post über den Zustand der russischen Wirtschaft.
Kommentar: Ein sehr lesenswerter Artikel, der zum einen den Hintergrund des Erdgas- Streits erhellt, zum anderen aber auch eine allgemeine Analyse der wirtschaftlichen Lage Rußlands liefert.
Was den Erdöl- Streit angeht, macht Alexiev auf einige Fakten aufmerksam, die im Westen oft außer Acht gelassen werden.
So sei der von der Ukraine jetzt geforderte Gaspreis von 500 Dollar pro 1000 Kubikmeter unrealistisch: Abnehmer wie Armenien und Weißrußland zahlen gerade einmal 110 bis 120 Dollar; Georgien und Moldavien 270 bis 280 Dollar. Sogar auf den westlichen Märkten werde der Preis russischen Gases, so Alexiev, wegen der Bindung an den Ölpreis, bald auf rund 250 Dollar sinken.
Alexiev macht auch darauf aufmerksam, daß die Ukraine aus Sowjet- Zeiten (sie war das Zentrum der sowjetischen Gasindustrie) über riesige Speicher- Kapazitäten verfügt, so daß von vornherein klar war, daß der Boykott sie gar nicht unmittelbar treffen würde. Er traf kleinere Länder Osteuropas, und er alarmierte den Westen.
Was also sollte der Theaterdonner? Alexiev weist auf verschiedene Möglichkeiten hin: Vielleicht sollte versucht werden, durch den Boykott die Preise zu stabilisieren. Vielleicht sollte die Bereitschaft westlicher Länder befördert werden, dem Bau von Pipelines zuzustimmen, die Polen, die Ukraine und das Baltikum umgehen.
Jedenfalls bestehe wohl ein Zusammenhang mit der Krise, vor der eine Wirtschaft steht, die auf den Einkünften aus dem Öl- und Gasgeschäft basiert und die diese Einkünfte jetzt schwinden sieht. Das russische Kartenhaus stehe vor dem Zusammenbruch.
(Putin und seine Marionetten kontrollieren direkt alle Geschäftsbereiche, die eine Schlüsselfunktion haben, und sie benutzen Mafia- ähnliche Methoden, um potentielle Gegner und ausländische Interessen auszuschalten. Eine Zeitlang schien das zu funktionieren. Aber es war innerlich verfault. Unfähig, mit Aktienkapital Wert zu schöpfen, hingen die vom Kreml bevorzugten führenden Staatsunternehmen und korrupten Tycoons nicht nur von hohen Rohstoffpreisen ab, sondern auch von immer höheren Zufuhren von Krediten aus dem Ausland. Zugleich aber wurden die Rechte ausländischer Partner brutal beschnitten. Es war ein irrationales Wirtschafts- Modell, das dem Untergang geweiht war. Und es ging unter, als die Ölpreise zusammenbrachen.)
Alex Alexiev in der englischsprachigen Kiewer Zeitschrift Kyiev Post über den Zustand der russischen Wirtschaft.
Kommentar: Ein sehr lesenswerter Artikel, der zum einen den Hintergrund des Erdgas- Streits erhellt, zum anderen aber auch eine allgemeine Analyse der wirtschaftlichen Lage Rußlands liefert.
Was den Erdöl- Streit angeht, macht Alexiev auf einige Fakten aufmerksam, die im Westen oft außer Acht gelassen werden.
So sei der von der Ukraine jetzt geforderte Gaspreis von 500 Dollar pro 1000 Kubikmeter unrealistisch: Abnehmer wie Armenien und Weißrußland zahlen gerade einmal 110 bis 120 Dollar; Georgien und Moldavien 270 bis 280 Dollar. Sogar auf den westlichen Märkten werde der Preis russischen Gases, so Alexiev, wegen der Bindung an den Ölpreis, bald auf rund 250 Dollar sinken.
Alexiev macht auch darauf aufmerksam, daß die Ukraine aus Sowjet- Zeiten (sie war das Zentrum der sowjetischen Gasindustrie) über riesige Speicher- Kapazitäten verfügt, so daß von vornherein klar war, daß der Boykott sie gar nicht unmittelbar treffen würde. Er traf kleinere Länder Osteuropas, und er alarmierte den Westen.
Was also sollte der Theaterdonner? Alexiev weist auf verschiedene Möglichkeiten hin: Vielleicht sollte versucht werden, durch den Boykott die Preise zu stabilisieren. Vielleicht sollte die Bereitschaft westlicher Länder befördert werden, dem Bau von Pipelines zuzustimmen, die Polen, die Ukraine und das Baltikum umgehen.
Jedenfalls bestehe wohl ein Zusammenhang mit der Krise, vor der eine Wirtschaft steht, die auf den Einkünften aus dem Öl- und Gasgeschäft basiert und die diese Einkünfte jetzt schwinden sieht. Das russische Kartenhaus stehe vor dem Zusammenbruch.
Mit Dank an Thomas Pauli. Für Kommentare bitte hier klicken.