... it is perhaps in the nature of modern art to be offensive ... in this century if we are not willing to risk giving offense, we have no claim to the title of artists.
(... es liegt wohl im Wesen der modernen Kunst, anstößig zu sein ... wenn wir in diesem Jahrhundert nicht zu dem Risiko bereit sind, Anstoß zu erregen, haben wir keinen Anspruch darauf, Künstler genannt zu werden).
Das schrieb, hier zitiert, John Updike im Wall Street Journal vom 10. August 1989.
Der Anlaß waren Angriffe und Drohungen von islamistischer Seite gegen Salman Rushdie, weil dieser aus islamischer Sicht Anstößiges publiziert hatte. Seine Freiheit, das tun zu dürfen, wurde vehement verteidigt - von Medien, von Künstlern und Schriftstellern, von Regierungen.
Warum geschieht dasselbe jetzt nicht in Bezug auf den Film von Geert Wilders? Warum tritt selbst die linksliberale Presse, die doch damals so für Rushdie Partei ergriffen hat, jetzt nicht für die Freiheit von Wilders ein, sondern beschimpft ihn wüst (wie beispielsweise Autoren der "Süddeutschen Zeitung" und der "Frankfurter Rundschau")?
Liegt es daran, daß es im einen Fall um ein Buch ging, im anderen jetzt um einen Film? Liegt es an der unterschiedlichen künstlerischen Qualität (die freilich für die Frage der Freiheit der Kunst und der Meinungsäußerung irrelevant ist)? Liegt es an der Person des Betroffenen?
Oder liegt es daran, daß in den knapp zwanzig Jahren seit der Rushdie- Affäre eine andere Einstellung zur Freiheit in Europa Raum gegriffen hat? Daß der Versuch, im Namen des Islam Zensur auszuüben, der damals auf einhellige Empörung stieß, inzwischen auf Verständnis rechnen kann?
(... es liegt wohl im Wesen der modernen Kunst, anstößig zu sein ... wenn wir in diesem Jahrhundert nicht zu dem Risiko bereit sind, Anstoß zu erregen, haben wir keinen Anspruch darauf, Künstler genannt zu werden).
Das schrieb, hier zitiert, John Updike im Wall Street Journal vom 10. August 1989.
Der Anlaß waren Angriffe und Drohungen von islamistischer Seite gegen Salman Rushdie, weil dieser aus islamischer Sicht Anstößiges publiziert hatte. Seine Freiheit, das tun zu dürfen, wurde vehement verteidigt - von Medien, von Künstlern und Schriftstellern, von Regierungen.
Warum geschieht dasselbe jetzt nicht in Bezug auf den Film von Geert Wilders? Warum tritt selbst die linksliberale Presse, die doch damals so für Rushdie Partei ergriffen hat, jetzt nicht für die Freiheit von Wilders ein, sondern beschimpft ihn wüst (wie beispielsweise Autoren der "Süddeutschen Zeitung" und der "Frankfurter Rundschau")?
Liegt es daran, daß es im einen Fall um ein Buch ging, im anderen jetzt um einen Film? Liegt es an der unterschiedlichen künstlerischen Qualität (die freilich für die Frage der Freiheit der Kunst und der Meinungsäußerung irrelevant ist)? Liegt es an der Person des Betroffenen?
Oder liegt es daran, daß in den knapp zwanzig Jahren seit der Rushdie- Affäre eine andere Einstellung zur Freiheit in Europa Raum gegriffen hat? Daß der Versuch, im Namen des Islam Zensur auszuüben, der damals auf einhellige Empörung stieß, inzwischen auf Verständnis rechnen kann?
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