14. Juni 2007

Marginalie: Matthias Büchner, Opfer des MfS

Bedürftig muß man sein. Mindestens sechs Monate muß man eingekerkert gewesen sein. Dann spendiert unser großzügiger Staat den Opfern der SED-Diktatur eine "Sonderrente" von 250 Euro.

Dazu gab es in der Tagessschau ein Interview mit einer Frau, die nun in den Genuß dieses Almosens kommt.

Im ZDF kam dazu Matthias Büchner zu Wort. Auch er ein Opfer des SED-Staats. Zeitweilig waren mehr als hundert MfS-Leute auf ihn angesetzt, mit der Aufgabe der "Zersetzung". Man wollte ihn psychisch fertigmachen, seine Frau gegen ihn spitzeln lassen.

Das sei, so meint Büchner, zunehmend die Methode der Stasi gewesen - sozusagen (das ist jetzt meine Formulierung) nicht plumpes Foltern, wie im Mittelalter. Sondern mit Psycho- Terror die Menschen ruinieren.



Wie geht es diesen modernen Folterknechten, wie geht es denen, die Menschen gequält, gedemütigt, fertiggemacht haben, weil sie anderer Meinung waren als die Kommunisten, weil sie den Staat dieser Kommunisten verlassen wollten?

Prächtig geht es ihnen, ganz überwiegend.

Sie, denen man wie dem Mäckie Messer nichts beweisen kann, beziehen fröhlich ihre Rente. Die, so haben es unsere Gerichte entschieden, volle Rente, so wie sie sich diese schließlich redlich verdient haben, indem sie Menschen verfolgten, ihre Existenz vernichteten, sie für ihr Leben traumatisiert haben.

So, wie die Witwe Roland Freislers in den fünfziger Jahren ihre Witwenpension bezogen hat.

Nur - damals regte sich die Öffentlichkeit darüber auf.