15. Februar 2014

Kurioses, kurz kommentiert: Mia san Olympiasieger!


Auch das noch: Dass sich der FC Bayern regelmäßig für die Champions League qualifiziert, ist bekannt; dass das Bundesland Bayern seinerseits in der Königsklasse spielt und von der dafür zuständigen Stelle zur „Vorstufe zum Paradies“ erklärt wurde, ebenso. Und jetzt führt der Freistaat bei den Olympischen Winterspielen auch noch den Medaillenspiegel an, wie sich einem Blogbeitrag auf ZEIT-Online entnehmen lässt. „Rest-Deutschland“ kommt hingegen nur auf Platz 8.

Kommentar: Besser kann man den Unsinn des Edelmetall-Rankings wohl kaum erkennbar machen. Gerechtfertigt wäre lediglich ein Classement, in dem einzelne Athletinnen und Athleten aufscheinen. Denn anders als etwa bei einer Fußballweltmeisterschaft, in der eine deutsche Nationalmannschaft gegen die Teams aus anderen Staaten antritt, messen bei den olympischen Wintersportarten (in der Regel, die von Ausnahmen bestätigt wird) auch Landsfrauen und -männer ihre Kräfte gegeneinander. Daran, dass auch zwischen Verbandskolleginnen und -kollegen eine Konkurrenzsituation besteht, ließen aufbrechende Konflikte in den Reihen der deutschen Delegation keinen Zweifel.
 
Niemandem ist es verwehrt, sich über die Erfolge der heimischen Starterinnen und Starter zu freuen. Immerhin belegen die Podestplätze ja, dass die Sportförderung nicht irgendwo in den Tiefen des Eises und des Schnees verpufft. Doch die vom Medaillenspiegel genährte Illusion, dass da für Deutschland geskatet, gerodelt und gesprungen wird, ist eben genau das: eine Illusion. Jeder siegt für sich allein.

Noricus


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