Dies ist mein letzter Beitrag zur Kandidatin Royal, die ab Sonntag, 20 Uhr, weder Kandidatin noch Staatspräsidentin sein wird.
Eigentlich hatte schon der vorausgehende Beitrag der letzte sein sollen. Aber was ich da beschrieben habe, das war doch nicht das Letzte gewesen. Das Letzte hat sich die Kandidatin Royal im Lauf des heutigen Tags geleistet.
Und sich dafür ausgerechnet die schöne Bretagne ausgesucht. Eigentlich eine Hochburg der christlichen Konservativen, aber vor vierzehn Tagen hat sie dort erstaunlich stark abgeschnitten.
Im Lauf des Tages also hat die Kandidatin dort, sagen wir, die Sau rausgelassen. Hier kann man es nachlesen.
Sie hat Sarkozy "un danger pour l'unité de la République" genannt, eine Gefahr für die Einheit der Republik.
Sie hat "das Volk" aufgerufen, de briser "cette chape de plomb du pouvoir, des médias, des puissances financières", diesen Bleimantel der Macht, der Medien der Finanzmächte zu brechen.
In einer Ansprache vor dem Rathaus von Rosporden nannte Royal den Kandidaten Sarkozy "un danger pour la paix sociale, un danger pour les services publics. (...) La démocratie est menacée". Sarkozy sei eine Gefahr für den sozialen Frieden, eine Gefahr für den Öffentlichen Dienst. Die Demokratie sei bedroht.
Später, in Lorient, nannte sie Sarkozy "le candidat des puissances d'argent, des fonds de pension, (...) celui de Bush, Aznar et Berlusconi", den Kandidaten der Finanzmächte, der Pensionsfonds, den von Bush, Aznar und Berlusconi.
Und schließlich rief sie nachgerade zum Aufstand auf: "Restez debout, vous le peuple français. Ne vous laissez pas faire, dressez-vous contre toutes les concentrations des pouvoirs, pour la morale publique, (...) pour la lumière". Bleibt, aufrecht, ihr, das französische Volk. Laßt euch nicht manipulieren, erhebt euch gegen die Konzentrationen der Macht, für die öffentliche Moral, für die Aufklärung. (Man kann auch übersetzen: für das Licht, für die Erleuchtung).
Sarkozy, sagte sie, "n'a cessé de flatter ce qu'il y a de plus sombre dans la nature humaine, d'attiser toutes les formes de peurs et de revanches". Sarkozy habe unaufhörlich das Finsterste im Wesen des Menschen umworben, alle Arten der Furcht und der Revanche geschürt.
Ist Madame durchgedreht? Nein, wohl nicht. Ihre Strategen werden ihr nur für den letzten Tag eine Taktik ähnlich der empfohlen haben, mit der Werder Bremen gestern in die verlorene Schlacht zog: Alles nach vorn werfen!
Gewinnen kann sie nach Menschenermessen nicht mehr. Aber sie kann die Niederlage vielleicht in Grenzen halten, wenn sie ihre Anhänger in letzter Minute mobilisiert, so daß - das ist offenbar die Hoffnung - prozentual mehr davon zur Wahl gehen als von den Sympathisanten Sarkozys. Von denen viele vielleicht die Sache für gelaufen halten und also zu Hause bleiben; darauf dürfte der Wahlkampf- Stab von Royal spekulieren.
Aus meiner Sicht ist diese Strategie so kurzsichtig wie der ganze Wahlkampf von Madame. Denn was sie vielleicht durch Mobilisierung der Linken in letzter Minute gewinnt, das wird ihr in der Mitte verlorengehen.
Wer von den Wählern Bayrous wird eine Frau wählen, die mit einer Klassenkampf- Rhetorik auftritt, als sei sie nicht Jeanne d'Arc, sondern Rosa Luxemburg?
Eigentlich hatte schon der vorausgehende Beitrag der letzte sein sollen. Aber was ich da beschrieben habe, das war doch nicht das Letzte gewesen. Das Letzte hat sich die Kandidatin Royal im Lauf des heutigen Tags geleistet.
Und sich dafür ausgerechnet die schöne Bretagne ausgesucht. Eigentlich eine Hochburg der christlichen Konservativen, aber vor vierzehn Tagen hat sie dort erstaunlich stark abgeschnitten.
Im Lauf des Tages also hat die Kandidatin dort, sagen wir, die Sau rausgelassen. Hier kann man es nachlesen.
Sie hat Sarkozy "un danger pour l'unité de la République" genannt, eine Gefahr für die Einheit der Republik.
Sie hat "das Volk" aufgerufen, de briser "cette chape de plomb du pouvoir, des médias, des puissances financières", diesen Bleimantel der Macht, der Medien der Finanzmächte zu brechen.
In einer Ansprache vor dem Rathaus von Rosporden nannte Royal den Kandidaten Sarkozy "un danger pour la paix sociale, un danger pour les services publics. (...) La démocratie est menacée". Sarkozy sei eine Gefahr für den sozialen Frieden, eine Gefahr für den Öffentlichen Dienst. Die Demokratie sei bedroht.
Später, in Lorient, nannte sie Sarkozy "le candidat des puissances d'argent, des fonds de pension, (...) celui de Bush, Aznar et Berlusconi", den Kandidaten der Finanzmächte, der Pensionsfonds, den von Bush, Aznar und Berlusconi.
Und schließlich rief sie nachgerade zum Aufstand auf: "Restez debout, vous le peuple français. Ne vous laissez pas faire, dressez-vous contre toutes les concentrations des pouvoirs, pour la morale publique, (...) pour la lumière". Bleibt, aufrecht, ihr, das französische Volk. Laßt euch nicht manipulieren, erhebt euch gegen die Konzentrationen der Macht, für die öffentliche Moral, für die Aufklärung. (Man kann auch übersetzen: für das Licht, für die Erleuchtung).
Sarkozy, sagte sie, "n'a cessé de flatter ce qu'il y a de plus sombre dans la nature humaine, d'attiser toutes les formes de peurs et de revanches". Sarkozy habe unaufhörlich das Finsterste im Wesen des Menschen umworben, alle Arten der Furcht und der Revanche geschürt.
Ist Madame durchgedreht? Nein, wohl nicht. Ihre Strategen werden ihr nur für den letzten Tag eine Taktik ähnlich der empfohlen haben, mit der Werder Bremen gestern in die verlorene Schlacht zog: Alles nach vorn werfen!
Gewinnen kann sie nach Menschenermessen nicht mehr. Aber sie kann die Niederlage vielleicht in Grenzen halten, wenn sie ihre Anhänger in letzter Minute mobilisiert, so daß - das ist offenbar die Hoffnung - prozentual mehr davon zur Wahl gehen als von den Sympathisanten Sarkozys. Von denen viele vielleicht die Sache für gelaufen halten und also zu Hause bleiben; darauf dürfte der Wahlkampf- Stab von Royal spekulieren.
Aus meiner Sicht ist diese Strategie so kurzsichtig wie der ganze Wahlkampf von Madame. Denn was sie vielleicht durch Mobilisierung der Linken in letzter Minute gewinnt, das wird ihr in der Mitte verlorengehen.
Wer von den Wählern Bayrous wird eine Frau wählen, die mit einer Klassenkampf- Rhetorik auftritt, als sei sie nicht Jeanne d'Arc, sondern Rosa Luxemburg?