4. Mai 2007

Präsidentschaftswahlen in Frankreich: Die vermutlich letzte gaffe der Kandidatin Royal

In der Reihe der Schnitzer und Pannen, der gaffes, die Ségolène Royals Wahlkampf durchzogen, hat sie sich heute den vermutlich letzten geleistet.

Nachdem ihr gespielter Zornesausbruch im Stil einer Schmierenkomödie bei der TV-Debatte sie schon einen Teil der Bayrou- Wähler gekostet hatte, scheint sie es nun darauf anzulegen, vernünftige und moderate Wähler endgültig abzuschrecken.

Wie z.B. der "Figaro" heute meldet, hat sie jetzt eine Wahl Sarkozys als "Gefahr" für Frankreich bezeichnet.
Vendredi matin sur RTL, elle a affirmé que la candidature de Nicolas Sarkozy constituait "un risque" pour la France, celui de déclencher "des violences et des brutalités" dans le pays et en particulier dans les quartiers populaires. "Tout le monde le sait mais personne ne le dit, il y a une sorte de tabou", a-t-elle dit. Elle explique cette position par le fait que, selon elle, Nicolas Sarkozy "ne peut pas se rendre dans les quartiers populaires" sans être "encadré par plusieurs centaines de policiers".

Freitag Morgen erklärte sie in RTL, daß die Kandidatur von Sarkozy eine "Gefahr" für Frankreich sei, nämlich diejenige, "Gewalt und Brutalität" im Land auszulösen, vor allem in den einfachen Wohngegenden. "Alle wissen es, aber niemand sagt es, es gibt da eine Art Tabu", erklärte sie. Sie begründet diese Auffassung damit, daß nach ihrer Meinung Nicolas Sarkozy "sich nicht in die einfachen Wohngegenden begeben kann", ohne von "mehreren hundert Polizisten umgeben" zu sein.
Sarkozy hat darauf trocken geantwortet, daß er nicht die Absicht habe, auf diesem Straßen- Niveau mit Mme Royal zu diskutieren.



Dümmer geht's nümmer. Ségolène Royals Drohung mit der Gewalt der Straße kann doch logischerweise bei den Wählern der Mitte nur eine Reaktion auslösen: Wenn wir uns durch solche Drohungen bei unserer Stimmabgabe beeinflussen lassen, dann Ade, französische Republik.

Also wird man erst recht Sarkozy wählen.



Royal hat zwischen den beiden Wahlgängen eine Dummheit an die andere gereiht:

Erst hat sie durch den Versuch einer Annäherung an Bayrou ihre linksextremen Wähler verprellt und die rechtsextremen Wähler Sarkozy zugetrieben.

Und jetzt hat sie durch ihren schrillen Auftritt bei der Debatte und nun mit dieser unglaublichen Drohung mit der Gewalt der Straße auch noch die Bayrou- Wähler (und überhaupt jeden denkenden Wähler) davon überzeugt, daß sie nicht qualifiziert ist, an der Spitze des Staats zu stehen.

Ein Erdrutsch-Sieg Sarkozys erscheint jetzt nicht mehr ausgeschlossen.