Renato Teixereia, Almir Sater - "Noite Dos Sinos" (2015)
Senhora dona da casa, bandeira passou
Todo ano ela passa, cantando em louvor
Porque sempre ela chega e sempre chegou
No dia da graça e do nosso senhor
A bandeira chegou, chegou, chegou
São as cores das fitas, são os cantadores
Viola ponteia os nossos louvores
O povo da roça chegou, chegou
E hoje é dia de reis, dia de reis, dia de reis
Um dia da graça outro é do pecador
E o perdão é o menino, o menino chegou
Para ser nosso rei, nosso redentor
Repiquem os sinos, cantemos o hino
O menino chegou, chegou, chegou
Divino espírito santo, Jesus menino
Milagre do amor, na noite dos sinos
O menino chegou, chegou, chegou
E hoje é dia de reis, dia de reis, dia de reis
Um dia da graça outro é do pecador
E o perdão é o menino, o menino chegou
Para ser nosso rei, nosso redentor
Repiquem os sinos, cantemos o hino
O menino chegou, chegou, chegou
Divino espiro santo, Jesus menino
Milagre do amor, na noite dos sinos
O menino chegou, chegou, chegou
E hoje é dia de reis, dia de reis, dia de reis
É o divino espírito santo é o Jesus menino
A bandeira chegou
Herrin, öffne dein Haus, die Frohe Botschaft ist gekommen
Jedes Jahr kommt sie, und singt das Lob
Denn stets ist sie gekommen und sie wird immer kommen.
Am Tag des Heils und dem Tag unseres Herrn
Kommt sie zu uns, sie kommt, sie kommt an
Hier wehen die bunten Bänder: hier sind die Sänger
Die Geigen spielen sein Lob
Das Volk vom Land kommt herbei, kommt herbei
Und heute ist der Tag des Königs, der Tag des Königs, der Tag des Königs.
Ein Tag des Heils, ein Tag für die Sünder.
Und die Vergebung wurde ein Kind, und das Kind kam zu uns
Um unser König zu sein, unser Erlöser.
Läutet die Glocken, singt die Lieder:
Das Kind kam zu uns, kam zu uns, kam zu uns.
Heiliger Geist, Jesuskind...
Das Wunder der Liebe, die Nacht der Glocken
Das Kind kam zu uns, kam zu uns, kam zu uns.
Und heute ist der Tag des Königs, der Tag des Königs, der Tag des Königs.
Ein Tag des Heils, ein Tag für die Sünder.
Das Wunder der Liebe, die Nacht der Glocken
Das Kind kam zu uns, kam zu uns, kam zu uns.
Wenn "Stille Nacht, heilige Nacht" (ZR vom 23.12.) das prägende Weihnachtslied des neunzehnten Jahrhunderts darstellt, und "(I'm Dreaming of a) White Christmas" (ZR von vorgestern) dessen Pendant für das Zwanzigste, dann könnte man sich die Frage stellen, ob dergleichen auch noch im einundzwanzigsten Jahrhundert möglich ist: ein solches Lied zu komponieren und zu dichten, das Prägekraft besitzt, das über die üblichen kitschigen oder parodistischen Anverwandlungen hinausweist, die so viele popmusikalische Beschäftigungen mit dem Thema kennzeichnet. Das unverstellt versucht, dem Anlaß gerecht zu werden: dem zentralen Heilversprechen des Christentums: der Erlösung durch die Menschwerdung des Creator mundi und wie dieses Versprechen, diese Stiftung eines neuen Bundes zwischen Mensch und Gott in der Weihnachtsfeier zeichenhaft geworden ist, jenseits des Trubels von Geschenklawinen und der Familienfeiern, Lametta und dem Zwang, als Kind im Familienkreis die binsigsten Verschen aufsagen zu müssen, die sich ein Menschenhirn je hat einfallen lassen (wenn Loriot ein wirkliches Verdienst erworben hat, dann, daß er diese benehmende Geschäftigkeit ein für alle Mal ins Schreckbild der Weihnachten bei Familie Hoppenstedt gebannt hat). Die genannten Lieder sind ja nicht vom Himmel gefallen oder "anonymes Volksgut," so wie es oft die Vorstellung romantisch beeinflußter Sammler und Volkskundler gemäß den Überzeugungen Achim von Armins, Clemens Brentanos und Jakob und Wilhelm Grimms war, sondern bewußte kreative Leistungen einzelner Künstler - auch wenn sie natürlich im kulturellen Hallraum einer Tradition - oder auch mehrerer - gewirkt haben.
In aller Bescheidenheit: der Protokollant möchte das oben eingebettete Lied hierfür vorschlagen, das von der "Nacht der Glocken". Aufgenommen von den beiden brasilianischen Musikern Renato Texeira und Almir Sater (es scheint kein wirklich zufriedenstellendes deutsches Pendant zu "singer-songwriter" zu geben; im "Liedermacher" der ausgehenden sechziger Jahre schwang immer etwas bemüht Proletarisch-Werktätiges mit) als letztes Stück auf ihrem Album "AR" von 2015. Renato Texeira, am 20 Mai 1945 in Santos im nördlichen brasilianischen Bundestaat São Paulo geboren, hat seit seinem Debut "Maranhão e Renato Teixeira" 26 Alben aufgenommen; oft in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern; Almir Sater, am 14. November 1956 in Campo Grande im Bundesstaat Mato Grosso do Sul geboren, hat seit 1981 zehn Alben veröffentlicht. Ihr gemeinsames Album "AR", im Dezember 2015 bei Universal Music erschienen, wurde 2016 mit dem Prêmio da Música Brasileira und mit dem Grammy Latino als "bestes regionales brasilianisches Album" ausgezeichnet - absolut verdienterweise, wie der Protokollant, ganz aus seinem dürftigen persönlichen Urteil heraus, befindet.
Das wohl bekannteste Lied von Renato Teixeira ist "Tocando em frente", zuerst 1992 von Maria Bethânia, der Schwester von Caetano Veloso und selber einer der ganz großen Stars der Musica Brasileira Popular, eingespielt. Diese Aufnahme zeigt einen Livemitschnitt bei einem Auftritt im Auditório do Ibirapuera in São Paulo von 2008:
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Zettels Raum wünscht allen Foristen und Lesern ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest!.
Ulrich Elkmann
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