5. November 2012

Marginalie: Obamas publizistische Helfer

Morgen wird innerhalb der Serie "US-Präsidentschafswahlen 2012" meine Prognose für den Wahlausgang erscheinen. Sie wird das präzisieren, was ich bereits am 1. November und am 3. November geschrieben habe: Barack Obama wird sehr wahrscheinlich gewinnen; und zwar nicht knapp, sondern deutlich, jedenfalls, was seine Stimmenzahl im Electoral College angeht.

Im zweiten dieser Artikel habe ich schon einiges über die vermutlichen Ursachen für Obamas zu erwartenden Sieg geschrieben und werde das morgen fortsetzen. Jetzt nur ein Punkt, der durch eine aktuelle Meldung sehr schön illustriert wird: Die publizistische Unterstützung für Obama.

Wenn Sie ZR regelmäßig lesen, dann wissen Sie, daß ich oft aus dem Internet-Magazin Slate zitiere, einem Ableger der Washington Post. Es liefert kompakt die aktuellen Informationen; jeweils mit vielen Links zu Quellen. Es ist knapp und gut geschrieben. Die Berichterstattung läßt, wie das in den USA bei seriösen Medien üblich ist, keine Präferenz für die eine oder andere Partei erkennen.

Die Kommentare allerdings sind überwiegend eher der linken Hälfte des politischen Spektrums zuzuordnen. Wie sehr allerdings die Redaktion auf der Seite Obamas steht, habe ich erst heute aus diesem Artikel erfahren. Er berichtet über eine Umfrage in der Redaktion, wer am Dienstag wen wählen wird.

Daß die Redakteure sich nicht scheuen, das offen mitzuteilen, ist ein Beispiel für die politische Kultur der USA: Dort fände man es seltsam, wenn jemand damit hinter dem Berg halten würde, wen er denn zu wählen gedenkt. Daß jemand gegenüber anderen, sogar Freunden und Familienmitgliedern, verschweigt, wo er sein Kreuzchen macht, würde man in den USA absonderlich finden.

Also, die Redaktion von Slate hat offen gewählt und teilt das Ergebnis heute den geneigten Lesern mit; samt namentlicher Zuordnung zu den Personen, die ihre Entscheidung auch jeweils begründen.

Auf die Kandidatin der Grünen, Jill Stein, entfiel eine Stimme. Der libertäre Kandidat Gary Johnson erhielt 2 Stimmen. 29 Redakteure und Redakteurinnen entschieden sich für Barack Obama.

Mitt Romney bekam 2 Stimmen - die von Rachael Larimore, Chefin vom Dienst, und von Matt Turck, dem Herausgeber.
Zettel



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