Auf einer islamistischen WebSite wird gegenwärtig eine Videoaufnahme gezeigt, die schon einmal Anfang August 2004 zu sehen gewesen war. Darauf ermordet ein vermummter Mann, flankiert von zwei Kumpanen, einen Gefangenen. Einen Bericht darüber findet man beispielsweise in der Washington Post. Man erfährt dort, daß das Video Freitag Nacht auftauchte, genau zum Beginn des Ramadan.
Neu gegenüber der alten Version ist, daß jetzt der Name des Mörders genannt wird: Abu Ayyub al-Masri, Nachfolger von Abu Musab al-Zarkawi als Anführer der El Kaida im Irak.
Diese Meldung ist gegenwärtig auch in Spiegel-Online zu lesen.
Die dortige Redaktion hat allerdings einen Vorspann hinzugefügt, der, soweit ich das prüfen konnte, keiner Agenturmeldung entstammt, sondern offenbar das Werk von Spiegel-Online ist:
Was mag sich der SPON-Redakteur gedacht haben, der für diese Formulierung verantwortlich ist?
Wollte er sein Entsetzen über die verkommene Moral einer Mörderbande zum Ausdruck bringen, deren Anführer sich bereits dadurch "Respekt" verschaffen kann, daß er einen gefesselten, hilflosen Menschen abschlachtet? Wollte er darauf hinweisen, daß die in nahezu jeder Kultur am meisten verachtete Tätigkeit, die des Henkers, in der pervertierten Sicht der El Kaida jemanden zum Anführer qualifiziert?
Ich würde mich freuen, wenn es so wäre. Ich fürchte aber, der Redakteur, der das geschrieben hat sich gar nichts dabei gedacht.
Wie auch immer - das Entscheidende fehlt in der Meldung von SPON, wie auch in Meldung der Washington Post. Man findet es in der Jerusalem Post, die den Mord beschreibt, wie er auf dem Video zu sehen ist:
Das ist es ja, was "Terrorismus" definiert: Terroristen kämpfen nicht gegen ihren Gegner. Die El Kaida liefert der irakischen Armee oder der US-Armee keine Gefechte. Sondern Terroristen versuchen eben das zu verbreiten, was das lateinische terror bedeutet - Furcht, Schrecken.
Nicht um Respekt geht es ihnen. Sondern um Entsetzen.
Neu gegenüber der alten Version ist, daß jetzt der Name des Mörders genannt wird: Abu Ayyub al-Masri, Nachfolger von Abu Musab al-Zarkawi als Anführer der El Kaida im Irak.
Diese Meldung ist gegenwärtig auch in Spiegel-Online zu lesen.
Die dortige Redaktion hat allerdings einen Vorspann hinzugefügt, der, soweit ich das prüfen konnte, keiner Agenturmeldung entstammt, sondern offenbar das Werk von Spiegel-Online ist:
Der neue Chef der Qaida im Irak, Abu Ajjub al-Masri, scheint sich Respekt verschaffen zu wollen. Ein im Internet veröffentlichtes Video soll den Nachfolger Sarkawis bei der Tötung einer türkischen Geisel zeigen."Respekt verschaffen" schreibt Spiegel-Online. Ein Mörder verschafft sich dadurch "Respekt", daß er einem wehrlosen Entführten mit drei Kugeln das Gehirn aus dem Kopf schießt!
Was mag sich der SPON-Redakteur gedacht haben, der für diese Formulierung verantwortlich ist?
Wollte er sein Entsetzen über die verkommene Moral einer Mörderbande zum Ausdruck bringen, deren Anführer sich bereits dadurch "Respekt" verschaffen kann, daß er einen gefesselten, hilflosen Menschen abschlachtet? Wollte er darauf hinweisen, daß die in nahezu jeder Kultur am meisten verachtete Tätigkeit, die des Henkers, in der pervertierten Sicht der El Kaida jemanden zum Anführer qualifiziert?
Ich würde mich freuen, wenn es so wäre. Ich fürchte aber, der Redakteur, der das geschrieben hat sich gar nichts dabei gedacht.
Wie auch immer - das Entscheidende fehlt in der Meldung von SPON, wie auch in Meldung der Washington Post. Man findet es in der Jerusalem Post, die den Mord beschreibt, wie er auf dem Video zu sehen ist:
The militants stand behind a man wearing a tan shirt who is silent while al-Masri reads from a paper, criticizing companies and people working with the US military.Es geht also augenscheinlich nicht darum, daß der Anführer der Mörderbande "sich Respekt verschafft". Sondern es geht den Mördern wieder einmal darum, Angst unter denjenigen zu verbreiten, die am Aufbau des neuen Irak mitarbeiten.
"Although we have urged Muslims around the world and in Turkey, in particular, ... they insist, including this apostate," al-Masri said in Arabic.
The hostage, reading from a statement in Turkish that is translated into Arabic by subtitles, identifies himself as Murad Buger, an employee of a Turkish company subcontracting for a Jordanian company that provides services to US military bases.
"I have seen the injustice of the Americans with my own eyes but I stayed for few dollars," Buger said, adding, "torture is intensifying in Abu Ghraib (prison)." He also urged Turkish companies to withdraw from Iraq.
Al-Masri then shoots Buger in the head three times.
Das ist es ja, was "Terrorismus" definiert: Terroristen kämpfen nicht gegen ihren Gegner. Die El Kaida liefert der irakischen Armee oder der US-Armee keine Gefechte. Sondern Terroristen versuchen eben das zu verbreiten, was das lateinische terror bedeutet - Furcht, Schrecken.
Nicht um Respekt geht es ihnen. Sondern um Entsetzen.