14. Dezember 2022

Wenn das Wort Skandal nicht mehr reicht



Im Jahr 2011 infizierten sich in Deutschland etwa 4000 Menschen mit EHEC-Keimen, von denen 53 schlußendlich daran starben. Es war einer der größten Lebensmittelskandale der Bundesrepublik Deutschland. Gute zehn Jahre davor kam es europaweit zum "BSE-Skandal", in dessen Verlauf sich etwas über 200 Menschen mit der durch BSE ausgelösten neuen Variante der Jakob-Creutzfeld-Krankheit infizierten, wovon die meisten auch verstarben (übrigens kein einziger in Deutschland). Und, um den Urvater aller großen Skandale noch dazu zu setzen, im Jahr 1961 begann die Aufklärung des Contergan-Skandals, bei dem weltweit geschätzt zwischen 5000 und 10000 Kinder teilweise schwer geschädigt wurden. Das alles waren große Skandale, man könnte noch ein paar mehr ausgraben, aber mal ab von Contergan ist ein Skandal in Deutschland etwas mit maximal ein paar hundert Toten. 

Das, was sich in der vorgenannten Grafik zeigt, liegt wohl eher zwei Potenzen darüber und ob es ein Skandal wird, ist noch unklar, aber wenn es einer wird, dann wird das Wort irgendwann nicht mehr ausreichen. Was also sehen wir dort und wie kommt es überhaupt zu dem Bild?

Das Bild geht zurück auf eine aktuelle Untersuchung durch den MdB Martin Sichert und den Datenanalysten Tom Lausen, die sich über ein Informationsfreiheitsgesetz Zugang zu Todesursachen-Daten von der kassenärztlichen Bundesvereingung beschafft haben. Das ist insofern interessant, weil diese Daten, die ja derzeit eigentlich schreiend wichtig wären und sind, von der eigentlich zuständigen Behörde, dem Bundesamt für Statistik (noch) nicht veröffentlicht werden. Wie dem aber auch sei, Herr Lausen hat (womöglich nicht alleine, aber in Federführung) die Daten untersucht und statistisch wie eben auch graphisch aufbereitet. Und die Ergebnisse sind in erster Betrachtung erschreckend bis schockierend. Und da ein Bild mehr als 1000 Worte sagt, hat sich dieser Autor an dieser Stelle erlaubt diesem Beitrag das wichtigste Bild vorne anzustellen.

Was man hier sieht ist die Entwicklung der natürlichen, aber ungeklärten Todesursachen über die Jahre 2016 bis zum ersten Quartal 2021. Es sind die Einträge in Totenscheine, wo Fremdverschulden ausgeschlossen wird, aber eine genaue Todesursache nicht bestimmt werden kann. Da in Deutschland, ab dem Zeitpunkt, wo Fremdvertschulden ausgeschlossen wird, in der Regel nicht autopsiert wird, weiß kein Mensch woran die Menschen gestorben sind. Das ist in dem Sinne auch kein Novum, Autopsien kosten Geld, sind bei Angehörigen alles andere als beliebt und fördern in aller Regel ohnehin nichts zutage, was einen wirklich weiter bringt. Ob der Mensch an einem Herzinfarkt gestorben ist oder an einem Herzaussetzer ist für Pathologen von Relevanz, interessiert aber weder Staatsanwalt noch Angehörige. Tot ist der Mensch trotzdem und einem Arzt einen echten Fehler nachzuweisen und  möglicherweise haftbar zu machen in Deutschland fast ausgeschlossen.

Wichtig wäre vielleicht noch anzumerken, dass diese "Unbekannt"-Codes in der Tendenz eher bei Jüngeren zur Anwendung kommen, da ein Landarzt, wenn die Oma mit 80 Jahren tot umfällt, eher geneigt ist schnödes "Herzversagen" in den Totenschein zu schreiben (und wer wollte bestreiten, dass das Herz nicht mehr schlägt). Unbekannte Todesursachen sind so oder so nicht beliebt, weder bei Ärzten noch bei Angehörigen. 

Wie dem aber auch genau sei, natürlich sieht selbst jeder Blinde mit Krückstock die extreme Steigerung ab dem Quartal 2021. Die Zahlen haben sich praktisch verdreifacht. Und man muss kein Experte für statistische Auswertungen sein, um zu sehen, dass das nicht mehr in den Rahmen eines statistischen Zufalls passt. Irgendwas muss die Quartale ab dem Januar 2021 von den vorhergegangenen Quartalen unterscheiden. 

Kanonisch und ab von weiteren Effekten kommen dafür erst einmal nur drei Dinge in Frage: Corona, die Corona-Impfung und die Corona-Maßnahmen. Nummer zwei und drei dürfen es bekanntermaßen in Deutschland nicht sein (weil nicht sein kann, was nicht sein darf), also bleibt treffsicher erst einmal Nummer eins übrig und die kassenärztliche Bundesvereingung in heller Aufregung, dass sie vielleicht für die Daten verantwortlich gemacht werden könnte, entschied sich in einer ersten Panik Reaktion zu erklären, es handele sich selbstredend um die "pandemiebedingte Übersterblichkeit". Wie panikhaft diese Reaktion ist, kann man nicht zuletzt daran erkennen, dass einer Organisation von Ärzten wohl eigentlich mit einigem Nachdenken aufgegangen sein müsste, dass die "pandemiebedingte Übersterblichkeit" sich gerade nicht(!) in plötzlichen, unbekannten Todesursachen niederschlägt, sondern in wohldokumentierten "Corona-Toten", zu dem man jeden erhoben hat, der einen positiven PCR-Test aufwies. Mithin sind die  Daten sogar gerade von den "Corona-Toten" gereinigt. Das Corona tausende (aufs Jahr betrachtet zehntausende) von Menschen "heimlich" umbringt, ist ziemlich abwegig, zumal es sich immernoch um eine respiratorische Erkrankung handelt, die auf das restliche Organsystem schlagen kann, das aber in der Regel nicht tut. Und wenn sie es tut, sind die Leute in aller Regel schwer krank in einer Klinik und zu hundertprozent als zukünftiger Corona-Toter geführt.

Doch auch abseits der tatsächlichen Erklärung sind diese Daten erst einmal erschreckend. Und sie bedürfen unbedingt einer Erklärung. Wenn über ein Jahr betrachtet mehr als 30.000 Menschen zusätzlich an unbekanter Todesursache versterben, dann ist das schon ein Hammer für sich. Und man muss sich doch die Frage stellen: Warum muss die AfD damit kommen? Warum muss ein Informationsfreiheitsgesetz in Stellung gebracht werden, um diese Daten zu erhalten? Wieso muss Tom Lausen im Auftrag der AfD(?) diese Daten aufbereiten? Wo ist das Paul Ehrlich Institut? 
Denn was die Daten auf jeden Fall sind, ist eine laut brüllende Sirene und eigentlich müsste das Paul Ehrlich Institut schon am Abend des Tages einer solchen Pressekonferenz eine Antwort auf die Fragen präsentieren, denn die Daten müssten ihnen ja bekannt gewesen sein. Und wenn sie ihnen nicht bekannt sind, dann muss man fragen, was das Paul Ehrlich Institut eigentlich dazu berechtigt auch nur einen Euro an Steuergeld zu kassieren. Es ist der Job des PEI diese Daten zu erheben, zu untersuchen und einzuordnen. Und zwar bevor "Privatiers" das tun. Wir haben jetzt Dezember 2022, die Daten bei der KBV waren aber spätestens seit Ende 2021 verfügbar. Schon die Quartalsdaten I/2021 sind ein brüllendes Alarmsignal und sind jetzt über ein Jahr alt!

Und man muss gar nicht zu dem Ergebnis kommen, dass es sich nur um die Impfung handeln kann. Prinzipiell könnte es auch der Lockdown sein. Es könnten Karl Lauterbachs Auftritte im Fernsehen sein (okay, nicht ganz ernst gemeint.). Aber wenn mal plötzlich die Todeszahlen von unbekannten Todesursachen sich verdreifachen, dann muss das doch sofort untersucht werden. 

Natürlich kann es sein, dass es eine Erklärung gibt, die das PEI entlastet. Wenn sich Codes geändert haben, beispielsweise. Oder es gibt einen externen Grund, der nichts mit Corona zu tun hat (der würde allerdings sehr interessieren). Das könnte sein. Aber dann wäre es der Job des PEI vor einem Jahr gewesen darüber aufzuklären. Sollte sich herausstellen, dass es auch nur irgendetwas mit der Impfung oder den Lockdowns zu tun hat, dann ist das Verhalten des PEI kein Skandal mehr, sondern würde ein neues Wort benötigen. Wenn 30.000 Menschen gestorben sind, weil das PEI schläft,  dann ist das kein "herkömmlicher" Skandal mehr.  

Einen persönlichen Kommentar möchte ich dem noch nachsetzen: Das ich selber die Impfstoffe extrem kritisch sehe, ist kein Geheimnis, ich habe es oft genug in Zettels kleinem Zimmer thematisiert. Und ich bin auch davon ausgegangen, dass sich das irgendwann über die lange Bank heraus stellen wird, umso mehr man über Mod-RNA Wirkstoffe herausfindet und umso mehr Protagonisten wie Christian Drosten und Karl Lauterbach die öffentliche Wahrnehmung entzogen wird. Aber ich habe beileibe nicht gedacht, dass es so extrem sein würde. Ich kann es selber eigentlich nicht so recht glauben, aber mir fällt keine so richtige Erklärung dafür ein, was Herr Lausen hier falsch gemacht haben könnte und welche andere Erklärung sich anböte. Zumal hier sogar noch etwas fehlt, denn wie oben schon erwähnt sind Ärzte dazu geneigt(!) natürlich Todesursachen in Totenscheine zu schreiben. Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass bei einem älteren Patienten, der morgens nicht mehr aufwacht, irgendein Arzt "Plötzlicher Herztod" eintragen würde? Es weiß kein Mensch woran die Oma genau gestorben ist, und das will auch keiner wissen. Mir hat mal ein Arzt erklärt, dass so lange da nicht gerade ein Messer aus der Oma raus guckt, da kein Arzt einen Aufstand macht und wie viele Morde ("Kissen aufs Gesicht") man dabei übersieht, weiß auch keiner. Insofern sind die Zahlen sogar ein Opfer von "Underreporting". 
Wenn das PEI solche Daten sieht oder erhoben hat, dann müsste es eigentlich sofort und ohne jede Verzögerung den Impfstatus und die Krankengeschichte der der Toten prüfen. Das ist aufwendig, keine Frage, aber eigentlich eine sofortige Notwendigkeit. Denn es ist Aufgabe des PEI die Gefahr eines Impfstoffes auszuschliessen und das bedeutet erst einmal auch die Hypothese zuzulassen, dass der Impstoff die Ursache ist und genau das ausschließend zu müssen. 

Als ich die Bilder heute morgen das erste mal gesehen habe, war ich erst einmal tatsächlich baff. Und vielleicht ist es wirklich falsch und es gibt eine andere Erklärung. Aber wenn es die nicht gibt, dann wird das noch sehr lustig werden. Denn die Größenordnung krieg man nicht unter den Teppich. Grünthal hat das vor 60 Jahren versucht. Und das war eine Größenordnung kleiner. 
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Llarian

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