21. Februar 2013

Deutschland im Öko-Würgegriff (38): "Das ist pervers". Tausend Milliarden Euro für das Ergebnis einer kollektiven Besoffenheit

In der FAZ hat jetzt deren Mitherausgeber Holger Steltzner die "Energiewende" einer gründlichen Analyse unterzogen:
Wenn der im Überfluss produzierte deutsche Ökostrom ins polnische oder holländische Stromnetz drückt, zahlen wir mit negativen Strompreisen dafür. (...) Das ist pervers. Und weil im Winter an schattigen oder windstillen Tagen Solar- und Windparks nicht genug Strom für den Bedarf von Industrie und Haushalten liefern, müssen die Energiekonzerne Kraftwerke vorhalten, die sich nicht rechnen. (...) Deshalb will der Staat die Konzerne künftig ebenfalls fürs Nichtstun bezahlen. Subvention folgt auf Subvention. Wo soll das enden?
Es war alles absehbar. Es ist das Ergebnis einer kollektiven Besoffenheit, die in Deutschland im Frühsommer 2011 grassierte. Keine Nation der Welt hat derart hysterisch auf den Nuklearunfall in Fukushima reagiert.

Man wollte den deutschen Sonderweg; wieder einmal mit sehr deutscher Überheblichkeit. Dieser Sonderweg, auf dem niemand sonst unterwegs ist, wird unweigerlich in die Wüste führen, nämlich in die Armut. Keine Volkswirtschaft kann Kosten von Tausend Milliarden Euro tragen, ohne daß der Wohlstand sinkt.

Die Schätzung von Tausend Milliarden Euro ist wahrscheinlich noch eine Untertreibung. Steltzner:
In langfristig sinkenden Energiepreisen sieht Präsident Obama den Hebel für die Reindustrialisierung Amerikas. Damit wird nicht nur die deutsche Industrie zu kämpfen haben, sondern auch der Stromkunde. Wenn internatio­nal der Strompreis sinkt, wird für den Verbraucher der Erfolg der Energiewende noch unheimlicher - weil teurer.

Siehe auch andere Artikel in dieser Serie sowie:
Zitat des Tages: "Was dann?" - Aussteigernation Deutschland. Gebt Raum, ihr Völker, unsrem Schritt; ZR vom 28. 5. 2011

Dokumentation: Die Persönliche Erklärung des Abgeordneten Frank Schäffler (FDP) zur "Energiewende"; ZR vom 30. 6. 2011

Zitat des Tages: Josef Joffe erklärt seinen "Freunden da draußen", warum die Deutschen spinnen. Der Esel auf dem Eis; ZR vom 13. 6. 2011

Zettels Meckerecke: Nach der kollektiven Besoffenheit der Kater. Die Folgen der "Energiewende" werden allmählich greifbar; ZR vom 24. 1. 2012

Marginalie: Aktuelles zu den Kosten der "Energiewende" für den Verbraucher. Auf die kollektive Besoffenheit folgt jetzt die Rechnung ZR vom 4. 5. 2012

Zettels Meckerecke: Energiewende - Nach der kollektiven Besoffenheit kommt jetzt der Katzenjammer; ZR vom 17. 7. 2012

Zettels Meckerecke: "Zu teuer, zu langsam, zu unsicher". Eine gespenstische Debatte bei Maybrit Illner; ZR vom 20. 7. 2012
Zettel



© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Links zu allen bisherigen Folgen dieser Serie findet man hier. Titelvignette: Schiffe sinken im Sturm. Gemälde von Ludolf Backhuysen (ca 1630).