21. Februar 2013

Zitat des Tages: Die Mandanten des Rechtanwalts Gysi und was er für sie "herausgeholt" hat

Und auch jetzt muss man ja klar sagen, es gibt ja – der Vorwurf lautet ja nicht, dass er ein IM war. Der Vorwurf lautet ja, dass er als Rechtsanwalt für seine Mandanten Gespräche geführt hat mit staatlichen Stellen. Und jetzt muss man sich mal vergegenwärtigen, wie die Situation in der DDR war. Also, es ist ja nicht so, wie wir das heute in US-amerikanischen Anwaltsfilmen haben, wo der Anwalt ein grandioses Plädoyer hält und dann die Geschworenen auf Unschuldig tippen. Sondern, wenn man zu DDR-Zeiten etwas für seine Mandanten rausholen wollte, da konnte man nicht Gespräche mit staatlichen Stellen verweigern.
Die Kovorsitzende der Partei "Die Linke" Katja Kipping im "Morgenmagazin" des ZDF über die Tätigkeit des Rechtsanwalts Gregor Gysi, abgedruckt in "Welt-Online".

Kommentar: Gibt es eigentlich einen einzigen dokumen­tier­ten Fall, in dem Gysi etwas für einen Mandanten "heraus­geholt" hat? In dem er sich im Sinn des Mandanten und nicht im Sinn des SED-Regimes verhalten hat?

Gibt es seinerzeitige Mandanten von Gysi, die sich von ihm so vertreten fühlten, daß er ihre Interessen gegen den SED-Staat durchzusetzen versuchte; und nicht das Interesse des SED-Staats gegen diese Dissidenten?

Es würde mich wirklich interessieren, ob es solche damalige Mandanten gibt und was sie berichten. Bärbel Bohley, Robert Havemann und Vera Lengsfeld gehören jedenfalls nicht dazu:
Marginalie: Robert Havemanns Verhältnis zu seinem Anwalt Gregor Gysi; ZR vom 30. 5. 2008

Zitat des Tages: Eine Ehrenmünze für den IMS "Notar"; ZR vom 17. 2. 2013

Vera Lengsfeld hat Gregor Gysi angezeigt; ZR vom 20. 2. 2013
Zettel



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