17. Februar 2007

Randbemerkung: Rauche, staune - aus die Laune

Wenn dasselbe Verbot, je nach Umständen und Umfeld, mal mit dem einen, mal mit einem anderen Argument begründet wird, dann empfiehlt es sich, hellhörig zu werden. Der Verdacht liegt nahe, daß es den VerbieterInnen gar nicht um die angegebenen Gründe geht, sondern um's Verbieten selbst.

So ist es bei einem Thema, über das ich kürzlich etwas geschrieben habe, das Verbot der Holocaust- Leugnung. In Deutschland ist das verboten, weil es eine Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener ist (inzwischen ist ein weiterer Paragraph hinzugetreten). In Frankreich, weil es etwas leugnet, was ein Internationales Gericht festgestellt hat. In Österreich, weil es gegen das Wiederbetätigungsverbot verstößt, das dort für Nazis gilt. In Kanada, weil es ein Haßdelikt ist. Und so fort.

Ein anderes Beispiel (ich vergleiche, ich setze nicht gleich, was hier besonders absurd wäre) ist das Rauchverbot. Ursprünglich sollte es dem Schutz von Nichtrauchern vor Passivrauchen dienen. Dann wurde auch ein Rauchverbot in Zügen gefordert - wo die Raucher ja gerade in den Raucherwagen, den Raucherabteilen unter sich sind.

Und nun also die Autos. Generell soll das Rauchen in Autos verboten werden, verlangt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD); so meldet es zum Beispiel die Tagesschau. "Zwar würde dies einen Eingriff in die Privatsphäre des Einzelnen bedeuten: 'Aber wir müssen uns ernsthaft fragen, ob Verkehrssicherheit und Gesundheitsschutz nicht höher zu bewerten sind.'"

Die Verkehrssicherheit soll jetzt also als Begründung herhalten. Weil ja ein Fahrer damit überfordert ist, das Auto zu lenken und sich dabei eine Zigarette anzuzünden.

Das allerdings würde es den Mitfahrern immer noch nicht verbieten, das Rauchen. Also verweist Bätzing auf eventuell mitfahrende Säuglinge.



Der Gedanke, daß Eltern selbst darüber entscheiden können, ob sie in Gegenwart eines mitfahrenden Säuglings rauchen; der Gedanke, daß wir freien Bürger überhaupt entscheiden können, was wir unserer Gesundheit zumuten und was nicht - dieser Gedanke ist ihr vermutlich ganz und gar fremd, der Sabine Bätzing. Was gut für uns ist, das weiß - denkt sie vermutlich - allein der fürsorgliche Staat, der sich um uns kümmert. Der uns vor uns selbst schützt.

Auf ihrer WebSite verrät sie uns ihr "persönliches Motto", die Frau Bätzing: "Lache und die Welt lacht mit dir, alles andere ist viel zu anstrengend".

Nein, mit dieser Frau vermag ich nicht zu lachen. Und im Grunde auch nicht über sie. Dazu sind diejenigen, die wie sie denken, in unserem Land zu mächtig geworden.