Hanrahan, der Heckenschulmeister, ein großer, kräftiger, rothaariger Mann in jungen Jahren, trat in die Scheune, in der sich einige der jungen Männer des Dorfes am Abend des Samhainfests versammelt hatten. Es war eine Wohnstätte gewesen, und als der Mann, der sie besaß, sich ein besseres Haus erbaut hatte, hatte er die Zwischenwand eingerissen und nutzte den Raum, um seine Gerätschaften darin unterzubringen. Auf der alten Herdstätte brannte ein Feuer, und Kerzenstummel steckten in Flaschenhälsen, und eine schwarze Literflasche stand auf einem Brett, das jemand auf zwei Fässer gelegt hatte und als Tisch diente. Die meisten der Männer saßen nahe am Feuer, und einer von ihnen sang ein langes Lied über einen Mann aus Munster und einen Mann aus Connaught, die über den Vorrang ihrer Provinzen stritten.
Hanrahan ging zum Hausherrn und sagte zu ihm: „Ich habe deine Botschaft erhalten“ – aber als er das gesagt hatte, hielt er inne, denn ein alter knorriger Mann, der ein Hemd und eine Hose aus ungebleichter Wolle trug, und der für sich allein in der Nähe der Tür saß, warf ihm einen seltsamen Blick zu; er hielt einen abgewetzten Stoß Karten in der Hand und flüsterte vor sich hin. „Beachte ihn nicht,“ sagte der Hausherr, „das ist nur ein Fremder, der heute abend hereinkam. Wir haben ihn willkommen geheißen, weil doch heute Samhain ist, aber ich fürchte, er ist nicht ganz bei Verstand. Hör dir nur an, was er sagt.“
Sie hörten hin, und während der Alte die Karten mischte, hörten sie ihn flüstern: „Pik und Karo, Mut und Macht, Kreuz und Herz, Wissen und Freude.“
„So redet er schon seit einer ganzen Stunde,“ sagte der Hausherr, und Hanrahan wandte seinen Blick von dem Alten ab, als ob ihm sein Anblick mißfallen würde.
“Ich habe deine Botschaft erhalten,“ sagte Hanrahan. „‘Er sitzt in der Scheune, mit seinen drei Vettern ersten Grades aus Kilchreist,‘ so hat es mir der Bote ausgerichtet, ‚und einige der Nachbarn sind auch dabei.“
„Mein Vetter dort drüben möchte dich sprechen,“ sagte der Hausherr, und er rief einen Jungen Mann in einem Mantel aus grober Wolle, der dem Lied lauschte, zu sich. „Das hier ist Hanrahan der Rote, für den du eine Botschaft hast.“
„Eine gute Nachricht ist es, die ich habe“ sagte der junge Mann, „denn sie kommt von deiner Liebsten, Mary Lavelle.“
„Wie kommst du an eine Botschaft von ihr, und woher kennst du sie?“
“Ich kenne sie gar nicht, aber ich war gestern in Lochrea, und einer ihrer Nachbarn, mir dem ich ein Geschäft abschloß, sagte mir, daß sie ihn gebeten hat, dir eine Nachricht zukommen zu lassen, wenn er jemand treffen würde, der in diese Richtung reist. Sie läßt dir sagen, daß ihre Mutter gestorben ist, und wenn du gewillt bist, zu ihr zu kommen, dann will sie ihr Versprechen, das sie dir gegeben hat, einhalten.“
„Ich werde zu ihr kommen,“ sagte Hanrahan.