1. Januar 2023

"Дорогі українці! " Die Neujahrsansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij





(Der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskij, hat sich gestern Nacht, gute zwanzig Minuten vor dem Ende des alten Jahres, in einer Fernsehansprache an die Bürger der Ukraine gewendet. Man kann nicht genug daran erinnern, daß es immer noch das erklärte Kriegsziel der russischen Invasoren ist, die staatliche Existenz der Ukraine auszulöschen, daß dieses Volk und diieser Staat im Kampf um seinen eigenständige Existenz, um seine Freiheit steht. Und es steht wohl auch fest, daß Selenskijs Vorbild, seine Haltung und sein persönlicher Mut ihm für das 21. Jahrhundert den Rang einräumen, wie sie im Zweiten Weltkrieg Winston Churchill zugekommen ist. Der Krieg wird auch weiterhin das entscheidende und alles bestimmende Ereignis des jetzt begonnenen Jahres sein. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, Selenskijs Ansprache an seine Landsleute, an die Bürger der Ukraine, als ersten Beitrag des Jahres 2023 für "Zettels Raum" in voller Länge zu dokumentieren - im ukrainischen Original und in deutscher Übersetzung. Слава Україні! - U.E.)

Liebe Ukrainer!

Dieses Jahr begann am 24. Februar. Ohne Vorwarnung und Auftakt. Plötzlich, früh am Morgen, um vier Uhr.

Es war dunkel; es war laut. Es war für viele schwer und furchtbar. Seitdem sind 311 Tage vergangen. Es kann für uns immer noch dunkel, laut und schwierig sein. Aber wir werden niemals wieder Angst haben. Und wir werden uns nicht dafür schämen.

Es war unser Jahr. Das Jahr der Ukraine; das Jahr der Ukrainer.

Als wir am 24. Februar geweckt wurden, wachten wir in einem anderen Leben auf. Wir waren ein anderes Volk, dieses Land war eine andere Ukraine. Die ersten Raketen haben die Verblendungen zerstört. Wir haben erkannt, wer auf welcher Seite steht; wozu unsere Freunde und wozu unsere Feinde fähig sind – und vor allem: wozu wir selbst fähig sind.

Am 24. Februar haben Millionen von uns eine Wahl getroffen. Wir haben uns nicht für die weißte Fahne entschieden, sondern für die blau-gelbe. Wir haben uns nicht zur Flucht entschlossen, sondern dazu, uns dem Feind entgegenzustellen, Widerstand zu leisten und zu kämpfen.

Die Explosionen vom 24. Februar haben uns wachgerüttelt. Seither haben wir nichts anderes mehr gehört. Und wir hören nicht auf das, was andere uns raten. Man hat uns gesagt: ihr habt keine Wahl, als euch zu ergeben. Wir sagen: wir haben keine Wahl außer zu gewinnen. ­

Am 24. Februar haben wir begonnen, an unserem Sieg zu bauen – aus vielen Steinen, aus hunderten von Siegen.

Wir haben die Panik überwunden. Wir sind nicht geflohen, sondern stehen zusammen. Wir haben unsere Zweifel überwunden, unsere Verzweiflung und unsere Angst. Wir glauben an uns und an unsere Stärke. Die Streitkräfte der Ukraine, unsere Aufklärung, die Nationalgarde, die Spezialeinsatzkräfte, der Grenzschutz, die Luftverteidigungskräfte, die Polizei, die Rettungsmannschaften – an alle unsere Verteidiger und Sicherheitskräfte. Ihr seid Krieger. Ich bin stolz auf euch!

Dieses Jahr war ein Jahr der Verluste – für die Ukraine, für ganz Europa, und für die ganze Welt. Aber es wäre falsch, davon so zu sprechen.

Wir haben nichts verloren. Es ist uns genommen worden. Die Ukraine hat ihre Söhne und Töchter nicht verloren – sie sind uns von den Mördern genommen worden. Die Ukrainer haben die Städte nicht verloren – sie sind von den Terroristen zerstört worden. Wir haben unser Land nicht verloren – es ist von den Invasoren besetzt worden. Die Welt hat den Frieden nicht verloren – Russland hat ihn zerstört.

Dieses Jahr hat uns ins Herz getroffen. Wir haben alle Tränen vergossen, die es zu weinen gab. Wir haben alle Gebete gebetet. 311 Tage lang. Über jede Minute davon könnten wir erzählen. Aber diese Worte brauchen wir nicht. Sie sind überflüssig. Es braucht keine Erklärungen, keine Deklarationen. Es braucht Schweigen, um hören zu können. Wir müssen innehalten, um die Wahrheit zu erkennen.

Am Morgen des 24. Februars:
Hostomel. Butscha. Borodjanka. Charkiw.
Mrija.
Der Bahnhof von Kramatorsk. Die Kinderspielzeuge.
Tschhernihiw.
Mariupol. Das Dramat-Theater. Das Wort „Kinder“ auf dem Pflaster.
Oleniwka.
Odessa. Das Wohnhochhaus. Das Mädchen, das drei Monate alt war.
Wilnjansk. Die Entbindungsstation des Krankenhauses. Das Baby, das zwei Tage alt war.
Asowstal.

Es ist unmöglich , das zu vergessen. Und es ist unmöglich, das zu verzeihen. Aber es ist möglich, zu gewinnen.
Wir sind standhaft geblieben, weil es etwas gab, das uns Stärke verliehen hat: Unsere Entschlossenheit.

Die Verteidigung von Kyiw.
Charkiv.
Mikolajiw.
Tschhornobajiwka.
Die Schlangeninsel.
HIMARS.
Die Antoniwkabrücke.
Die “Baumwollkugeln”.
Die Kertsch-Brücke.
Die „Neptun.“
Der Schlachtkreuzer "Moskwa."
Das „russische Kriegsschiff.“
Isjum, Balakija und Kupjansk.
Cherson.

Und wir beten, daß Kremnina und Swatowe, Melitopol, der gesamte Donbass und die Krim noch dazu kommen werden.

Wir kämpfen und wir werden weiterkämpfen. Für ein einziges Wort: „der Sieg.“

Wir werden ihn erringen. Wir nähern uns ihm seit 311 Tagen.

Wir haben viel an unserer Stärke geopfert. Aber wenn es euch scheint, daß ihr nicht weiter durchstehen könnt, dann erinnert euch: wir sind jetzt viel weiter, als wir waren.

Ich möchte euch eines sagen: Ukrainer, ihr seid unglaublich! Seht euch an was wir geschafft haben und was wir erreichen!.

Wie unsere Soldaten von den ersten Tagen an diese „zweitstärkste Armee der Welt“ zerschlagen haben.
Wie unsere Leute ihre Fahrzeuge und ihre Kolonnen aufgehalten haben.
Wie ein alter Mann einen Panzer mit den bloßen Händen aufhalten konnte.
Wie eine Frau eine Drohne mit einer Konservendose zum Absturz gebracht hat.
Wie Panzer, Mannschafttransporter, Hubschraube und Munition dem Feind in den besetzen gebieten gestohlen worden sind.
Wie in wenigen Stunden das Geld für gepanzerte Fahrzeuge, für Ausklärungsdrohnen, für Ambulanzen und Bayraktar-Drohnen gespendet worden ist.
Wie wir alle Bedrohungen überstanden haben: die Drohungen, den Artilleriebeschuß, die Bomben, die Lenkflugkörper, die Dunkelheit und die Kälte.
Wie wir uns gegenseitig und unseren Staat unterstützt haben.

Im Krieg kommt es auf jeden Einzelnen an.
Ob er nun Waffen trägt, ein Fahrzeug lenkt, ob er ein Schiff oder ein Flugzeug steuert oder ein Skalpell führt.
Jeder hinter einem Laptop, jeder, der einen Mähdrescher steuert oder einen Zug.
Jeder an einer Straßenbaustelle oder in einem Kraftwerk.
Journalisten und Diplomaten, in der Versorgung oder als Einsatzkräfte.
Jeder von ihnen. Alle, die arbeiten, die an Schulen und Universitäten lernen. Auch die, die gerade erst das Laufen erlernen.
Für sie tun wir dies alles. Für unsere Kinder, für unser Volk, für unser Land.
Nichts davon ist in diesem Krieg unwichtig. Niemand ist überflüssig. Jeder von uns ist ein Kämpfer. Jeder von uns steht an der Front. Jeder von uns verteidigt dieses Land.

Wir kämpfen als eine Mannschaft – das gesamte Land, alle seine Regionen. Ich bewundere euch alle. Mein Dank gilt jeder einzelnen, unbesiegbaren Region der Ukraine.

Charkiw: verwundet, aber nicht gefallen. Ihr habt dem Feind bewiesen, daß die räumliche Nähe nicht bedeutet, daß ihr ihm auch innerlich nahe seid. Ckarkiw ist eine ukrainische Stadt. Eine Heldenstadt.

Das unbesiegbare Mykolajiw, das allen Schlägen standhält. Die Stadt auf der Welle, die jedem Sturm trotzt.

Sumy und Umgebung. Ihr habt als erste das ganze Ausmaß der Invasion erlebt. Sumy hat sich als der Knochen erwiesen, der dem Feind im Hals steckengeblieben ist. Normale Bürger werden Molotovcocktails gefertigt, haben die Kolonnen in Brand gesetzt, haben die ersten Gefangenen gemacht. Sumy hat Stärke gezeigt.

Dnipro. Die Unterstützung und die Sicherung des Nachschubs. Ihr habt die Truppen empfangen, ihr habt die Verwundeten zurückgeholt. Dnipro lebt, trotz unablässigem Beschuss.

Odessa. Die Stadt an der Sonne, die jetzt eine Festung ist. Eine Festung, die uns verteidigt, die die Welt verteidigt. Die sie ernährt, indem sie täglich Tausende von Tonnen Getreide hinaus auf die Meere schickt.

Cherson! Ihr seid Helden! Seit jetzt acht Monaten lebt ihr nun unter der Besetzung – ohne Nachrichten, ohne Verbindung, getrennt von der Ukraine.

Tausende von euch haben sich an Aktionen gegen die Ruschisten teilgenommen. Ihr konntet nicht wissen, ob wir in der Ukraine das gesehen haben und davon wußten. Die Besetzer haben euch Lügen erzählt, daß die Ukraine euch vergessen hätte und nicht für euch kämpfen würde. Aber ihr habt ihren Lügen nicht geglaubt und ausgeharrt. Das Gesicht von Cherson ist durch Granatsplitter zerfetzt worden, aber das Wichtige ist, daß wir das neue Jahr in Freiheit und zusammen begrüßen, unter der gelbblauen Flagge. Und deshalb werden wir alles wiederaufbauen und wiedererstellen. So wie in Tschernihiw, in Saporischschjia, in Kramatorsk und in Bachmut.

Die Orte, die zur Zuflucht ür Millionen von Ukrainern geworden sind: Riwne, Iwano-Frantiwsk, Winnitsja. Ich danke euch! Die Millionen von Tonnen an Hilfsgütern aus Europa und der ganzen Welt im Empfang nehmen und weiterleiten: Lwiw, Uschgorod, Tscherniwtsi, Lutsk. Danke! Dort, wo unsere Firmen, Unternehmen, unsere Universitäten Zuflucht gefunden haben: Chmelnyzkyj, Schytomyr, Kropywnyzkyj, Poltawa, Tscherkassy. Habt Dank!

Und an die, die auf die Ukraine warten: der Donbass, das Gebiet von Luhansk, die Krim. Euch Kriegern gilt mein Dank!

Und natürlich Kyiw, das Herz unseres Landes, das dank euch allen, dank allen Ukrainern, schlägt!

Wir alle sind eine Familie. Eine geeinte Ukraine.

Dies war das Jahr, in dem die Ukraine die Welt verändert hat. Und in dem die Welt die Ukraine entdeckt hat. Man hat uns gesagt, wir sollten uns ergeben. Wir haben uns entschlossen, einen Gegenangriff zu führen. Man hat uns gesagt, wir sollten Zugeständnisse und Kompromisse eingehen. Wir werden Teil der EU und der NATO werden.

Die Welt hat die Ukraine gehört. Im EU-Parlament, im Bundestag, im englischen Unterhaus, in der Knesset, im amerikanischen Kongress.

Die Welt hat die Ukraine gespürt. In den Medien. In den Herzen der Menschen. In der ersten Stelle in den Suchmaschinen des Weltnetzes.

Die Welt hat die Ukraine gesehen. Auf den Plätzen in Toronto, in New York, in London, Warschau, Florenz, Sydney und in vielen anderen Städten.

Die Ukrainer haben die Welt überrascht. Die Ukrainer haben sie inspiriert.

Gibt es etwas, das uns Furcht einjagt? Nein. Gibt es jemanden, der uns aufhalten kann. Nein.

Denn wir stehen zusammen.

Dafür kämpfen wir. Jeder für den anderen.

Der beste Gruß erwartet uns in den Depots der Besatzer. Das größte Geschenk sind die Zahlen in den Berichten des Generalstabs.

Wir können nicht mit Sicherheit sagen, was uns das Jahr 2023 bringen wird. Aber wir sind für alles bereit.

Neue Erfolge? Das wird uns glücklich machen. Neue Angriffe? Wir werden ihnen standhalten. Eine Fortsetzung des Kampfes? Wir werden kämpfen. Und wenn wir siegen, werden wir uns in den Armen liegen.

Liebe Ukrainer!

In wenigen Minuten beginnt das neue Jahr. Ich möchte uns allen eins wünschen: den Sieg. Das ist die Hauptsache. Ein Sieg für alle Ukrainer.

Möge dieses Jahr das Jahr der Rückkehr sein. Der Rückkehr unseres Volkes. Der Soldaten zu ihren Familien. Der Kriegsgefangenen in ihre Heimat. Der Geflohenen in ihre Ukraine.

Die Rückkehr in unser Land. Und daß die besetzten Gebiete für immer frei sein werden.

Die Rückkehr zu einem normalen Leben. Zu einem Leben ohne nächtliche Ausgangsperren. Zu den Freuden des Lebens, ohne Luftalarm.

Die Rückkehr all dessen, was uns gestohlen worden ist. Zur Kindheit für unsere Kinder, und zu einem Leben ohne Angst für unsere Eltern.

Daß die Enkel ihre Großeltern in den Ferien besuchen können. Und Wassermelonen in Cherson genießen können. Und die Kirschen in Melitopol.

Daß unsere Städte frei sein werden. Daß uns unsere Freunde nicht verraten werden.

Und daß die wichtigste Zahl, unser wichtigster Erfolg in den Meldungen zu lesen sein wird, wo sich jetzt die Zahlen von 100.000 getöteten Feinden finden, von Tausenden von zerstörten russischen Fahrzeugen – die Zahl von 603.628 Quadratkilometern: Das Gebiet der unabhängigen Ukraine, so wie sie es seit 1991 war. Und wie es immer sein wird.

Möge das neue Jahr all dies bringen. Wir sind bereit, dafür zu kämpfen. Aus diesem Grund ist jeder von uns hier. Aus dem ich hier bin. Aus dem ihr hier seid. Aus dem jeder hier ist. Wir alle, die wir die Ukraine sind.

Ehre der Ukraine!

Ein glückliches neues Jahr!

* * *

Дорогі українці!

Цей рік почався 24 лютого. Без передмов і прелюдій. Різко. Рано. О 4-й годині.

Було темно. Було гучно. Багатьом було складно, комусь – страшно. Минуло 311 днів. Нам усе ще може бути темно, гучно й складно. Але нам точно вже ніколи не буде страшно. І ніколи не буде соромно.

Це був наш рік. Рік України. Рік українців.

24 лютого ми прокинулись. Інші ми. Інший народ. Інші українці. Перші ракети остаточно зруйнували лабіринт ілюзій. Ми побачили, хто є хто. На що здатні друзі, вороги, а головне – на що здатні ми самі.

24 лютого мільйони з нас зробили вибір. Не білий прапор, а синьо-жовтий стяг. Не втеча, а зустріч. Зустріч ворога. Опір і боротьба.

Вибухи 24 лютого нас оглушили. Відтоді ми не все чуємо. І не всіх слухаємо. Нам казали: у вас немає інших варіантів, аніж здатися. Ми кажемо: у нас немає інших варіантів, аніж перемогти.

24 лютого ми почали творити нашу перемогу. З багатьох цеглинок – сотень інших перемог.

Ми перемогли паніку. Не розбіглись, а зібралися. Ми перемогли сумніви, зневіру, страх. Ми повірили в себе й у свої сили. Збройні Сили України. Розвідку. Нацгвардію. СБУ. ССО. Прикордонників. Тероборону. ППО. Поліцію. ДСНС. Усі наші сили оборони й безпеки. Я пишаюся вами всіма, наші воїни!

Цей рік можна назвати роком втрат для України, для всієї Європи, для всього світу. Але це неправильно. Ми не маємо так говорити.

Ми нічого не втратили. У нас забрали. Україна не втратила синів і доньок – їх забрали вбивці. Українці не втратили домівок – їх знищили терористи. Ми не втратили своїх земель – на них зайшли загарбники. Світ не втратив мир – Росія його зруйнувала.

Цей рік поранив нас у серце. Ми виплакали всі сльози. Прокричали всі молитви. 311 днів. Про кожну хвилину нам є що сказати. Але більшість слів – зайві. Вони не потрібні. Не потрібні пояснення, прикраси. Потрібна тиша. Щоб почути. Потрібні паузи. Щоб усвідомити.

Ранок 24 лютого.
Гостомель. Буча. Ірпінь. Бородянка. Харків.
«Мрія».
Краматорськ. Вокзал. Іграшка.
Чернігів.
Маріуполь. Драмтеатр. Напис «Діти».
Оленівка.
Одеса. Багатоповерхівка. Дівчинка. Три місяці.
Вільнянськ. Пологовий. Немовля. Два дні.
«Азовсталь».

Це неможливо забути. І неможливо пробачити. Але можливо перемогти. Ми вистояли на ногах, бо було те, що нас тримало. Наш дух.

Оборона Києва.
Харків.
Миколаїв.
Чорнобаївка.
Острів Зміїний.
HIMARS.
Антонівський міст.
«Бавовна».
Кримський міст.
«Нептун».
Крейсер «Москва».
Русскій воєнний корабль.
Ізюм, Балаклія й Куп’янськ.
Херсон.

І молимося, що буде Кремінна та Сватове, Мелітополь, увесь Донбас, Крим.

Ми б’ємося й битимемося далі. Заради головного слова: «перемога».

Вона точно буде. Ми йдемо до неї 311 днів.

Віддали багато сил. Але в мить, коли здається, що ти вже не можеш іти далі, згадайте, що ми вже з вами пройшли.

Я хочу сказати всім вам: українці, ви неймовірні! Погляньте, що ми зробили й що ми робимо!
Як наші воїни з перших днів розносять цю «другу армію світу».
Як наші люди зупиняли колони їхньої техніки.
Як дід зупиняв руками танк.
Як жінка збила дрон банкою помідорів.
Як в окупації крали ворожі танки, БТРи, гелікоптер, снаряди.
Як збирали за години на «Ловців Шахедів», морські дрони, броньовики, швидкі й «Байрактари».
Як витримали всі погрози, обстріли, касетні бомби, крилаті ракети, темряву й холод.
Як підтримували одне одного і державу.
На війні важливий кожен.

Хто тримає в руках зброю, кермо авто, штурвал судна чи літака, скальпель чи указку.

Кожен, хто за ноутбуком, хто керує комбайном, потягом.

Хто на блокпосту й на електростанції.

Журналісти й дипломати, комунальники та рятувальники.

Всі. Хто працює. Вчиться в університеті або школі. І навіть ті, хто тільки вчиться ходити.

Все це – заради них. Наших дітей. Наших людей. Нашої країни.

У великій війні немає маленьких справ. Немає непотрібних. Кожен із нас – борець. Кожен із нас – фронт. Кожен із нас – основа оборони.

Ми б’ємось як одна команда – уся країна, усі наші регіони. Я захоплююся вами всіма. Я хочу подякувати кожному незламному регіону України.

Харків. Понівечений, але нескорений. Ви довели ворогу, що бути поруч територіально не означає бути поруч ментально. Харків – це українське місто. Місто-герой.

Незламний Миколаїв. Героїчно витримує всі удари. Місто на хвилі, яке долає всі шторми.

Сумщина й Суми. Ви одними з перших відчули на собі повномасштабне вторгнення окупантів. Для них Сумщина стала кісткою в горлі. Звичайні люди робили коктейлі Молотова, палили ворожі колони, взяли перших полонених. Сумщина – це сила.

Дніпро. Опора й надійний тил нашого фронту. Ви приймали людей, ви повертали пораненим бійцям життя. Попри постійні удари Дніпро живе.

Одеса. Сонячна й привітна, тепер – фортеця. Світова фортеця. Яка захищає нас і яка захищає світ. Годує його, щодня відправляючи морем мільйони тонн порятунку. Бо вона – Одеса-мама.

Херсон! Ви – героїчні люди! Ви були в окупації понад вісім місяців. Без новин. Без зв’язку. Відірвані від України.

Тисячі з вас виходили на акції проти рашистів. Ви не знали, чи бачать це в Україні, чи знають про це. Окупанти брехали вам, що Україна вас кинула й не буде боротися за вас. Але ви вірили й попри все дочекалися. Обличчя Херсона посічене уламками снарядів, але головне, що Новий рік ми зустрічаємо вільними й разом під синьо-жовтими прапорами. А отже, все відновимо, усе відбудуємо. Так само, як Чернігів і Запоріжжя, і Краматорськ, і Бахмут.

Ті, хто став прихистком для мільйонів українців: це Рівне, Івано-Франківськ, Тернопіль, Вінниця. Я дякую вам! Ті, хто отримує й передає мільйони тонн допомоги з Європи та світу: Львів, Ужгород, Чернівці, Луцьк. Дякую вам! Ті, хто приймає в евакуації бізнес, підприємства, університети: Хмельницький, Житомир, Кропивницький, Полтава, Черкаси. Дякую вам!

І ті, хто чекає Україну. І дочекається. Донбас, Луганщина, Крим. Завдяки вам, наші воїни!

І, звісно, Київщина й Київ – серце наше, яке завжди б’ється завдяки вам, усі наші українці!

Ми всі – одна сім’я. Одна Україна.

Це рік, коли Україна змінила світ. А світ відкрив Україну. Нам казали: капітуляція. Ми обрали контрнаступ! Нам казали йти на поступки та компроміси. Ми йдемо у Євросоюз і НАТО.

Світ почув Україну. Європарламент, Бундестаг, парламент Британії, Кнесет, Конгрес США.

Світ відчув Україну. Україна в медіа. У серцях людей. У топі пошуку Google.

Світ побачив Україну. На головних площах у Торонто, Нью-Йорку, Лондоні, Варшаві, Флоренції, Сіднеї, інших містах.

Українці дивують. Українцям аплодують. Українці надихають.

Чи є щось, що може нас злякати? Ні. Чи є хтось, хто може нас зупинити? Ні.

Бо ми всі – разом.

Ось за що ми воюємо. Одне за одного.

Найкращий для нас салют – на складах окупантів. Найкращий подарунок – цифри у звіті Генштабу.

Ми не знаємо достеменно, що принесе нам новий, 2023 рік. Але готові до всього.

Нові здобутки? Ми будемо щасливі. Нові удари? Ми будемо непохитні. Продовження боротьби? Будемо битися. А коли переможемо – будемо обійматися.

Дорогі українці!

Залишається кілька хвилин до нового року. Я хочу всім нам зараз побажати одного – перемоги. І це головне. Одне побажання для всіх українців.

Нехай цей рік буде роком повернення. Повернення наших людей. Воїнів – до своїх родин. Полонених – до своїх домівок.

Переселенців – до своєї України.

Повернення наших земель. І тимчасово окуповані стануть назавжди вільними.

Повернення до звичайного життя. До щасливих хвилин без комендантської години. До земних радощів без повітряних тривог.

Повернення того, що у нас вкрали. Дитинства наших дітей, спокійної старості наших батьків.

Щоб на канікулах онуки приїхали до бабусь і дідусів. На кавуни в Херсон. І на черешню в Мелітополь.

Щоб наші міста були вільні. Наші друзі – вірні.

І щоб у звітах біля цифри 100 тисяч знищених ворогів, тисяч одиниць знищеної російської техніки з’явилася наша головна цифра і головний успіх – 603 тисячі 628 кілометрів квадратних. Площа незалежної України, як це було з 1991 року. Як це буде завжди. Нехай усе це принесе новий рік. Ми готові за це боротися. Ось чому кожен із нас тут. Я тут. Ми тут. Ви тут. Усі тут. Ми всі – це Україна.

Слава Україні!

З Новим роком!



U.E.

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