2. Januar 2023

2022, die Fahrt geht weiter und die Lockführer machen mehr Dampf. Ein Gedankensplitter. In zwei Teilen. Teil 2.

Wie bewertet man nun das Jahr 2022? Nun, vor einem Jahr sprach ich davon, dass 2021 vermutlich das schlimmste Jahr der BRD gewesen ist und diese Einschätzung ist mit aller Sicherheit auch ein Jahr später immer noch korrekt. War nun 2022 besser als das Vorjahr? 

Das kommt auf die Perspektive an: Wenn die Perspektive die Freiheit ist, so ist 2022 vermutlich besser als 2021, weil wir Freiheiten wieder gespürt haben, die uns 2021 genommen wurden (was kein Verdienst der Politik ist sondern gegen deren Willen so gekommen ist). Die Blockwartmentalität ist heute nicht mehr so stark zu spüren und die großen Hetzer versuchen derzeit eher so zu tun, als haben sie damit überhaupt nichts zu tun. Der Kater ist da und der Kater ist gut, auch wenn er noch zu keiner umfangreichen Aufarbeitung geführt hat (und das vielleicht auch nie tun wird).

Betrachtet man dagegen die wirtschaftliche Entwicklung war 2022 das Jahr der größten wirtschaftlichen Katastrophe der Nachkriegszeit. Wir haben einen Reallohnverlust im fast zweistelligen Bereich, viele tatsächlich eher arme Leute, die schon vorher kaum zurecht kamen, wissen inzwischen nicht mehr wie sie Strom und Heizung bezahlen sollen. Eine Verarmung droht nicht, sie ist ganz real da. Lebensmittelpreise, gerade für einfache und günstige Lebensmittel, wie beispielsweise Reis oder Nudeln sind um mehr als 20 Prozent teurer geworden, Tendenz nicht abzusehen. 

Das mithin postivste was man an diesem Jahr mitnehmen kann, ist, dass man den Kindern die Freiheit zurück gegeben hat, sie werden nicht mehr weiter mit den Masken gequält, sie werden in Präsenz unterrichtet und an vielen Schulen versucht man die eklatanten Lücken, die durch die Corona-Politik entstanden sind, wieder zu schliessen. Auch die öffentliche Erkenntnis, dass man aus Angst und Panikmache auf den Kindern und ihren Ansprüchen herumgetrampelt ist, ist sicher kein Fehler gewesen. 

Ebenso zu begrüssen ist, dass die ganzen Vulgärpazifisten unsanft aus ihrem Elfenbeinturm gekegelt wurden und sich mithin die Erkenntnis durchgesetzt hat, dass die Bundeswehr eher Munition braucht als schwangerengerechte Bestuhlung in Panzern. 

Bleibt am Ende doch die Frage nach dem Ausblick. Und der ist erst einmal -wie könnte es anders sein?- sehr, sehr düster. Das größte akute Problem der BRD (neben den diversen anderen) ist die akute Energienot. Nicht in diesem Winter sondern vor allem im kommenden. Ebenso sind die astronomischen Strompreise für die deutsche Industrie das reine Gift und es wird im kommenden Jahr zu deutlichen Verstärkungen der Abwanderung kommen. Und da die Bundesregierung alles tut, um die Krise noch zu verschärfen, wird das Ganze ein sehr böses Ende nehmen müssen. Ich denke wir werden im nächsten Jahr eine massive Rezession erleben, bis in den zweistelligen Bereich hinein, wenn es ganz dicke kommt. Flankiert von weiterer Verarmung, vermutlich verstärkt durch eine deutlich zunehmende Arbeitslosigkeit, weil die verschwindende Industrie nicht ersetzt werden kann. 

Es entspricht dem Bild der Überschrift: Deutschland ist auf dem Weg in den Abgrund und die Lockführer schreien "schneller". Wer aber meint das sei alles nur negativ und wir werden alle sterben, dem setze ich etwas entgegen: In jeder Krise besteht Hoffnung. Und aus Krisen können große Dinge erwachsen. Deutschland verdankt seinen kometenhaften Aufstieg nach dem zweiten Weltkrieg eben genau dieser Krise: Dem bis auf die Grundmauern zerstörten  Deutschland und der daraus resultierenden Notwendigkeit, etwas zu tun. Und diese Chance besteht auch hier: Es besteht die Chance, dass wenn es richtig kracht, diejenigen, die dafür verantwortlich sind, endlich davon zu jagen und dafür verantwortlich zu machen. Ich weiß, dass das ein hehrer Traum ist, aber ich glaube das der in sehr greifbare Nähe rückt, umso mehr sich die Geschwindigkeit der wirtschaftlichen Erosion verstärkt. Die SED wurde am Ende auch nicht "abgewählt" sondern davon gejagt. 

Da dies ein Gedankensplitter ist, erlauben Sie mir eine anekdotische Schlußbemerkung, verehrter Leser: Ich kannte mal eine Person, die irgendwann mal ein Buch über den deutschen Staatsbankrott in die Finger bekam und seit diesem Zeitpunkt fest davon überzeugt war, dass dem so kommen musste. Sie hat sogar das Land verlassen, um dem zu entgehen und sich wo anders eine neue Existenz aufgebaut. Und sie hat zeitlebens immer auf den deutschen Staatsbankrott gewartet. Der nie kam. Weil es ein logischer Fehler war. Ich habe immer versucht mich diesem logischen Fehler nicht zu ergeben, ich wollte nie zum Endzeit-Prediger einer Endzeit werden, die nie kommt. Aber trotz allem Wappnen gegen den eigenen Bias, so scheint es mir, dass die Geschwindigkeit des Niedergangs in den letzten Jahren so zugenommen hat, dass der Crash keine Vorstellung mehr am weiten Horizont ist. 
Selbst wenn uns das Gas nicht ausgeht, weil wir es sauteuer aus Amerika importieren oder es über etliche (teure) Banden doch aus Russland zu uns rüberkommt, die derzeitige Inflation ist ein sehr schneller Weg zum Knall. Die Verarmung von 2022 kann sich nicht drei Jahre fortsetzen, ohne ganz gewaltige soziale Unruhen mit sich zu ziehen. Als Rot-Grün 1998 den Atomausstieg beschloss, hatte das den Vorteil, dass er Jahrzehnte weg sein würde, man für die Folgen nie verantwortlich gemacht werden würde und niemand beweisen konnte, was passieren wird. Ebenso als man den Schwachsinn der europäischen "CO2-Neutralität" bis 2050 beschloss. Weit weg und die Folgen erst einmal das Problem zukünftiger Generationen. Aber jetzt sind wir den wirklichen Verwerfungen deutlich näher. Es sind nicht mehr "10-20 Jahre". Es ist hier. Wir ahnen es nicht,  wir spüren es. Und wenn 2022 ein Vorgeschmack auf 2023 sein wird, dann werden wir im nächsten Jahr noch deutlich dunklere Wolken zu betrachten haben. 

Aber sehen Sie es trotzdem am Ende nicht so negativ, lieber Leser, wie es sich hier vielleicht angehört hat. In jeder Krise ist Hoffnung, und ein Ende mit Schrecken ist dem Schrecken ohne Ende sicher vorzuziehen. Wenn die linke Welt vor die Wand fährt wird das uns allen furchtbar weh tun. Aber daraus wächst auch die Chance auf einen Neuanfang. Und mit dieser Hoffnung wünsche ich allen Lesern ein für sie persönlich möglichst erfolgreiches Jahr 2023!
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Llarian

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