Anknüpfend an eine Debatte um "Impfstoffnationalismus" im Diskussionsforum zu "Zettels Raum" hat unser Forumsmitglied und geschätzter Gastautor Frank2000 einen Beitrag zu den weitergefaßten, grundsätzlicheren Umständen von Kollektiven, sprich Gemeinschaften, hier im Sinne von in Konkurrenz stehender, unterschiedlich verfaßter Gesellschaften verfaßt. (U.E.)
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Über Geburtsvorteile
Möglicherweise muss man das wirklich mal aussprechen: die Welt ist nicht gerecht. Ich habe mir nicht ausgesucht, in Deutschland geboren zu werden. Gesund zur Welt zu kommen. Fürsorgliche Eltern zu haben. In der Sekunde, in der ich das Licht der Welt erblickte, war ich umfassend privilegiert: hatte Zugang zu einem Bildungssystem, sauberem Wasser und öffentlicher Sicherheit und Ordnung. Aber die Ungerechtigkeit geht noch weiter, denn auch viele individuelle Merkmale sind angeboren: Intelligenz, Charakter... selbst hier in Deutschland sind viele Menschen "geborene Verlierer". Auch mit größter politischer Korrektheit kann man Dumme nicht intelligent machen (lediglich die vorhandene Intelligenz aktivieren). Und wer als aggressive, emotional gestörte Persönlichkeit zur Welt kommt, wird immer Probleme in sozialen Gruppen haben. Die größte Ungerechtigkeit überhaupt ist aber Gesundheit und Aussehen: auch wenn die "No body shaming"-Fraktion gern etwas anderes einführen möchte: die Menschen werden immer instinktiv (!) das Aussehen des Gegenübers bewerten. Zwar gibt es hier in einem engen Spielraum kulturell bedingte Prägungen (zB steigt nach einer Hungersnot die Attraktivität moderat dicker Menschen). Aber unzählige Tests mit der Messung von Augenbewegungen, Blutdruck usw haben bewiesen, dass das Aussehen bewertet wird. Immer.
Die Menschen sind keine Bärtierchen oder Termiten, deren individuellen Abweichungen kaum noch messbar sind. Die Natur der Menschheit ist die Diversifikation. Welche Schlussfolgerung zieht man zunächst aus dieser Tatsache? Die Evolutionstheorie beschreibt als Grund dieser Varianz die Innerspezies-Konkurrenz: es sollen eben nicht alle Individuen gleiche Ergebnisse erzielen. Sondern einige Individuen setzen sich auf Grund von Konkurrenzvorteilen stärker durch, bekommen mehr oder fruchtbarere Weibchen, mehr Nahrung, Macht usw.
Wenn hier schon Schluss wäre mit der Geschichte, dann könnte man "Links" argumentieren: In einer Welt des Überflusses ist individuelle Konkurrenz überflüssig. Und an die Stelle von "Gewinner und Verlierer" tritt der Sozialismus: der zentrale Ausgleich der individuellen angeboren Vorteile und Nachteile. Die Menschen mit angeborenen Vorteilen geben die Früchte ihrer Konkurrenzvorteile ab, da sie diese nicht "verdient haben": schließlich handelt es sich um angeborene Vorteile. Kann man nix für. Die Einnahmen der ausgebeuteten Gewinner werden an die Verlierer verteilt.
Diese Sichtweise ist durchaus populär:
- Zunächst mal sind so ziemlich alle für diese Vorgehensweise, die sich emotional auf der Verliererseite wähnen und keine realistische Chance für sich oder ihre Kinder sehen, zu den Gewinnern aufzusteigen.
- Dann gibt es aber speziell in westlichen Überflussgesellschaften auch eine ansehnliche Anzahl von Gewinnern, die sich für ihre Konkurrenzvorteile schämen. Und anstatt dem INDIVIDUELLEN Vorteilsausgleich (in Form von Spenden und Mäzentum) für eine STAATLICHE Ausbeutung ihrer Konkurrenzvorteile plädieren.
Über das Nicht-Ende der Geschichte
Aber die Geschichte ist hier nicht zu Ende. Zunächst muss man als Gegenseite der ungleich verteilten erwünschten Fähigkeiten der Individuen auch erwähnen, dass es auch ungleich verteilte unerwünschte Eigenschaften gibt. Es genügt nicht, lediglich einen Vorteilsausgleich zu installieren. Denn wie will man eine Vergewaltigung umverteilen? Körperverletzung, Diebstahl, Mord? Unsoziales Verhalten? Die allermeisten Linken sind leider nicht in der Lage zu erkennen, dass die Theorie des Sozialismus lediglich die Umverteilung des Vorteils beschreibt.
Denn hier ist die zweite wesentliche Eigenschaft der Menschheit: jeder Mensch hat nur seinen individuellen Blickwinkel, hat nur individuelle Motive und Wünsche. Und selbst Altruismus ist nur ein Helfersyndrom, das befriedigt werden will. Auf den Punkt gebracht: stirbt ein Mensch, dann endet für diesen Menschen die ganze Welt. (Aus Platzgründen werde ich das Eltern-Kind-Phänomen nicht weiter ausführen. Diese Eigenschaft zerstört meine Argumentation aber nicht.)
Jetzt werden einige argumentieren wollen, dass es doch auch so viel soziales Verhalten auf der Welt gibt, so viel Mitgefühl. Ja, sicher, als angeborene Eigenschaft bei manchen Individuen. Aber, und darauf will ich hinaus: bei vielen gibt es diese Eigenschaften eben nicht. Muss man asoziales Verhalten auch "einfach so hinnehmen"? Alle Menschen gleich wertvoll, gleich bedeutend?
Sehen wir uns doch mal ganz kurz die Realität an: gäbe es bei den Menschen eine universell angeborene Fähigkeit zu Mitgefühl, Selbstkritik und eine angeborene Ausstattung mit moralischen Maßstäben - dann müssten sich zehntausende, ach was MILLIONEN Menschen gleich heute noch umbringen. Die Welt ist voll mit Mördern, Vergewaltigern, Dieben. Und auch im Bereich des "Normalen" trifft man jeden Tag auf Legionen wirklich schlechter Menschen: Vorgesetzte, die ihre Mitarbeiter schikanieren; Spanner, die den Privatbereich anderer Menschen verletzen; Verkäufer, die ihre Kunden betrügen. Seien wir doch mal ehrlich: die Menschen an und für sich sind SCHLECHT. Oder, um es sogar noch genauer zu beschreiben: es gibt gar kein Gut und Böse. Was Gut oder Böse ist, ist Kontextabhängig. Jeder Mörder hat für sich eine Legion an Ausreden parat, warum a) der Mord nicht so schlimm war und b) er/sie eigentlich das Opfer ist. Und auch ganz objektiv gibt es keine Chance, ein universelles Set von Gut und Böse zu beschreiben. Was in der einen Kultur ausdrücklich gewünscht ist (zB das Umbringen von religiösen Konvertiten im Islam) ist in anderen Kulturen eher unbeliebt (zB in den USA ist ein solches Verhalten eher nicht so gern gesehen).
Nein, ich schweife nicht ab. Lest noch etwas weiter, manche Dinge müssen leider in einem komplexen Umfeld beschrieben werden.
Wir halten bis hier fest:
- Menschen werden mit unterschiedlicher Ausstattung an Eigenschaften geboren
- Die Eigenschaften können kontextbedingt vorteilhaft sein (sowohl einen individuellen Konkurrenzvorteil bieten als auch für die soziale Gruppe einen Mehrwert schaffen) oder auch kontextbedingt schädlich sein
- Eine räumlich und zeitlich abschließende Sortierung nach "Gut" (erwünschte Eigenschaft) und "Böse" (unerwünschte Eigenschaft) ist nicht möglich
Als nächstes muss man wissen, dass die Nutzung der angeborenen Eigenschaften sich in Abhängigkeit der Umstände ändert. Die Theorie des "Homo Sapiens" beschreibt menschliches Handeln als eine stetige Anpassung an die äußeren Umstände. Und die äußeren Umstände bestehen aus "Kosten" und "Gewinnen". Auch hier haben unzählige Tests die Gültigkeit dieser Theorie wieder und wieder bestätigt, so dass diese Theorie so dicht dran an "Wahrheit" ist, wie das bei einer mikroökonomischen Theorie überhaupt geht. Zwar kann in moderaten Grenzen auch beeinflusst werden, was ein Individuum als "Kosten" oder "Gewinn" empfindet. Aber auf der Basis dieser aktuellen Empfindung werden dann wieder die Kosten gesenkt und die Gewinne maximiert: und zwar durch INDIVIDUELLES (!) Verhalten.
Wenn man also in einer Gesellschaft die Gewinner ausbeutet, dann werden die Gewinner sich daran anpassen. Zum Beispiel durch ein Sinken der Leistungsbereitschaft, der Arbeitsleistung, der Spendenbereitschaft usw. Wenn man die Intelligenten und Umsichtigen ausbeutet, dann wird sowohl das Verantwortungsbewusstsein sinken als auch die Kreativität. Das führt uns zu einer zentralen Erkenntnis: der zu verteilende Kuchen ist nicht allein von den angeborenen Eigenschaften abhängig, sondern auch... oder genauer: sondern vor allem von den UMSTÄNDEN. Den GESELLSCHAFTLICHEN UMSTÄNDEN.
Und ja, diese individuelle Anpassung gilt natürlich für alle Menschen. Auch für die Verlierer. Für die (kontextbedingten) Verbrecher. Eben für alle. Die gesellschaftlichen Umstände haben bei allen Menschen einen Einfluss sowohl auf die erwünschten bzw nützlichen Eigenschaften wie auch auf die unerwünschten bzw schädlichen Eigenschaften. Gibt es keine öffentliche Sicherheit und Ordnung mehr und auch keinen Ersatz in Form von sozialer Kontrolle, dann werden die Verbrechen explodieren. Die Menschen werden mit Säcken in die Geschäfte gehen und ganze Regalinhalte in den Sack schieben und stehlen, wenn linke Kräfte erzwingen, dass ein solches Verhalten nicht mehr sanktioniert wird. Die Menschen werden ihre eigenen Töchter wegen deren Lebenswandel umbringen, wenn es gegen diese Morde keine ausreichenden staatlichen und sozialen Sanktionen mehr gibt.
Wir halten bis hier fest:
- Menschen werden mit unterschiedlicher Ausstattung an Eigenschaften geboren
- Die Eigenschaften können kontextbedingt vorteilhaft sein (sowohl einen individuellen Konkurrenzvorteil bieten als auch für die soziale Gruppe einen Mehrwert schaffen) oder auch kontextbedingt schädlich sein
- Eine räumlich und zeitlich abschließende Sortierung nach "Gut" (erwünschte Eigenschaft) und "Böse" (unerwünschte Eigenschaft) ist nicht möglich.
- Die Verwendung der angeborenen Eigenschaften (das "Handeln") ist nicht unveränderlich, sondern von den gesellschaftlichen Umständen abhängig.
- Als Konsequenz davon Sinken die Früchte an sich erwünschten Verhaltens bzw Steigen die Kosten an sich unerwünschten Verhaltens
Über die Konkurrenz der "gesellschaftlichen Umstände"
So langsam ergibt sich ein Gesamtbild. Eingangs hatte ich ja erwähnt, wie viele Vorteile ich per Geburt genießen darf. Der Witz ist nun: lediglich die angeborenen individuellen Eigenschaften sind unveränderlich.
- In der Bonner Republik und weiten Teilen der ehemaligen "westlichen Welt" hatte man dafür folgendes System erarbeitet: Da es kein universell gültiges System gibt, Eigenschaften auch nur vorab in "nützlich" und "schädlich" einzuteilen oder gar einen "Wert" der Eigenschaft festzulegen, wird ein System des "Verhandelns" eingeführt. Die Individuen bieten gegenseitig ihre Eigenschaften an und auf dem Weg der Verhandlung werden die Eigenschaften bewertet und genutzt.
- Auch "Demokratie" ist nichts anderes als eine Verhandlung.
- Auf der Basis der Verhandlung wird auch eine Mindestgrenze des Vorteilsausgleichs festgelegt. Da an diesen Verhandlungen auch die "Verlierer" stimmengleich beteiligt sind, wird die Mindestgrenze (also die Ausbeutung der Gewinner) nicht zu niedrig ausfallen, aber im Regelfall auch nicht zu hoch.
- Andere Gesellschaften haben andere Vorgehensweisen. Zum Beispiel besitzen asiatische Gesellschaften kein gesellschaftliches Verhandlungssystem (keine Demokratie) und existieren trotzdem irgendwie.
Natürlich verkürze ich die Bonner Republik. An anderer Stelle hatte ich mal beschrieben, was alles zur damaligen Bonner Republik gehörte. Ich persönlich halte die Bonner Republik für das beste Gesellschaftssystem der Welt und trauere immer noch, dass linke Kräfte dieses System abgeschafft haben. Aber das ist nicht Thema dieses Artikels. Sondern das Thema ist, dass ein gesellschaftliches System VERANTWORTLICH ist für die Vorteile und Nachteile. Dieser Satz ist so zentral, dass ich den wiederholen muss, damit alle aufwachen und den Gedanken mitbekommen:
- Ein gesellschaftliches System ist VERANTWORTLICH für die eigenen Vorteile und Nachteile.
Während man bei den angeborenen Eigenschaften noch argumentieren konnte "Kann man ja nix für" (wenn man genetisch entworfene Menschen ausschließt) - so gilt das für die umgebende Gesellschaft aber nicht! Ein Vorteilsausgleich ist als höchstens auf die Ausstattung angeborener, unveränderlicher Eigenschaften begründbar. Wenn dagegen gesellschaftliche Umstände zu schlechten Ergebnissen führen, dann gibt es absolut kein Argument, wieso man dafür einen Vorteilsausgleich gewähren sollte: statt dessen ist sinnvoll zu verlangen, dass die gesellschaftlichen Umstände sich eben ändern.
Diese Erkenntnis ist kein Hexenwerk. An sich ist das eine TRIVIALE Erkenntnis. Wir erinnern uns: "trivial" heißt "beleidigend einfach". Ich habe nicht mal drei Seiten gebraucht, um diese Erkenntnis zu begründen. Aber trotzdem wollen sich so viele Menschen dieser Erkenntnis verweigern. Wir erleben zur Zeit, wie diese Erkenntnis ins genaue Gegenteil verkehrt wird.
Die erfolgreichen Gesellschaften subventionieren in selbstzerstörerischer Weise die erfolglosen Gesellschaften. Erfolglose Gesellschaften erhalten Milliarden, ja über die Jahre Billionen an Euro, um ihren erfolglosen Weg weiterzugehen. Erfolglose Gesellschaften dürfen sogar ihr Modell mittels illegaler Migration und "Geburtenkrieg" in die erfolgreichen Gesellschaften exportieren. Also die Hand beißen, die sie füttert.
Und diese Argumentation wird absolut gar nicht, null, nada durch das Pseudoargument beeinflusst, man "müsse doch den Menschen helfen, die können doch nix für das System in dem sie leben". Dieses Pseudoargument ist so offensichtlich Unsinn, dass es schmerzt.
Die "Gesellschaft" ist kein geheimnisvolles Über-Ich, kein Leviathan. Sondern die "Gesellschaft" ist nichts anderes als eine sprachliche Klammer für alle Menschen, die mittels Interaktion zusammenleben in einem Land. Wer, wenn nicht "die Menschen" ist denn die Gesellschaft... wer ist für die "Gesellschaft" verantwortlich?
Genau deswegen gab es in der Bonner Republik ein Asylrecht: in diesem Asylrecht wurde individuell geprüft, ob ein Mensch Teil der Gesellschaft ist, aus der er/sie flieht... oder eben nicht. Wer sich GEGEN die fremde Gesellschaft stellt, wer von dieser fremden Gesellschaft verfolgt wird, aber gleichzeitig nach unseren Maßstäben richtig handelt also FÜR unsere Gesellschaft steht: der und nur der hatte Anspruch auf Asyl bei uns.
Aber das Asylrecht der Bonner Republik kannte KEINEN Anspruch darauf, dass schlicht und einfach die Ergebnisse eines schlechten Gesellschaftssystems ein Grund sein sollten, von uns durchgefüttert zu werden. Wenn eine Gesellschaft arm ist, weil sie religiös vernagelt ist... wenn Korruption und lokale Umweltverschmutzung die Menschen belasten... wenn das dortige Bildungssystem schlecht ist... dann ÄNDERT das gefälligst. Oder lebt mit den Konsequenzen. Aber wir in Deutschland können ja wohl kaum dafür zuständig sein, diesen Schwachsinn auch noch zu finanzieren. Auch nicht per unbeschränkter Migration, was dann bedeutet, dass diese Menschen ihre schwachsinnigen Ideen auch noch hier verbreiten und dafür von uns auch noch finanziert werden.
Wer hier lebt oder nicht, sollten wir entscheiden. Wer hier lebt, hat UNSER System zu unterstützen. Deswegen gilt vollkommen offensichtlich "Anpassung" vor "Integration".
Leider sind die Regeln der Bonner Republik jetzt Geschichte. Statt dessen strömen Millionen Menschen nach Deutschland, die ihre mittelalterlichen Vorstellungen mitbringen, die unsere Gesellschaft ablehnen, ja bekämpfen. Und trotzdem von uns durchgefüttert werden. Das ist offensichtlich gesellschaftlicher Selbstmord und es gibt absolut keinen "moralischen" Grund so zu handeln. Das ist schlicht und einfach Irrsinn.
Wir halten abschließend fest:
- Menschen werden mit unterschiedlicher Ausstattung an Eigenschaften geboren
- Die Eigenschaften können kontextbedingt vorteilhaft sein (sowohl einen individuellen Konkurrenzvorteil bieten als auch für die soziale Gruppe einen Mehrwert schaffen) oder auch kontextbedingt schädlich sein
- Eine räumlich und zeitlich abschließende Sortierung nach "Gut" (erwünschte Eigenschaft) und "Böse" (unerwünschte Eigenschaft) ist nicht möglich.
- Die Verwendung der angeborenen Eigenschaften ist nicht unveränderlich, sondern von den gesellschaftlichen Umständen abhängig.
- Als Konsequenz Sinken die Früchte an sich erwünschten Verhaltens bzw Steigen die Kosten an sich unerwünschten Verhaltens.
- Es sind unterschiedliche Systeme vorstellbar, wie mit diesen angeboren "guten" und "bösen" Eigenschaften umgegangen wird. Diese Systeme kann man sich als "Kulturen" oder "Staaten" vorstellen.
- Während man bei den angeborenen Eigenschaften behaupten kann "dafür kann man ja nix", gilt das für Gesellschaftssysteme nicht: Ein gesellschaftliches System ist verantwortlich für die eigenen Vorteile und Nachteile.
- Im Gegensatz zum Vorteilsausgleich bei den individuellen Eigenschaften gibt es bei "Kulturen" oder "Staaten" keine moralische Begründung, warum es einen Vorteilsausgleich geben sollte.
- Wenn trotzdem erfolgreiche "Kulturen" oder "Staaten" die erfolglosen "Kulturen" oder "Staaten" subventionieren, dann bewirkt das lediglich, dass erfolgreiche Gesellschaften bestraft und erfolglose Gesellschaften belohnt werden. Als Konsequenz davon werden die an sich erfolgreichen Gesellschaften irgendwann untergehen.
- Die Konkurrenz von "Kulturen" bzw "Staaten" ist also sehr wohl sinnvoll und für die Entwicklung der Menschheit sogar essentiell wichtig. Im Rahmen von Verhandlungen können die Kulturen miteinander agieren. Nur so ist sichergestellt, dass sich die "Kulturen" und "Staaten" durchsetzen und weiterentwickeln, die den Menschen in Summe auch nutzen.
- Das ist aus Sicht der Mitglieder einer "Verlierergesellschaft" ziemlich sicher unschön und wird auf deren Widerstand stoßen. Konkurrenz eben. Aber die Alternative ist auf jeden Fall schlechter und wird in Summe zu deutlich mehr Leid und entgangener Entwicklung führen.
Frank2000
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