Was kann ein kommunistischer Staat tun, der ein failed state ist, dessen Herrschende sich zu retten versuchen?
George Friedman hat das schon vor dem letzten Nukleartest der Nordkoreaner analysiert (Artikel nicht allgemein zugänglich). Seine Argumentation:
Es geht Nordkorea darum, erstens als bedrohlich (ferocious schreibt Friedman, also wild bedrohlich) wahrgenommen zu werden. Also testet man mit großem Getöse Raketen und veranstaltet mit großem Getöse Atomtests. Je mehr Lärm, umso besser.
Ein Staat, der diese militärischen Mittel wirklich würde einsetzen wollen, würde sie geheimhalten.
Zweitens veranstalten die Nordkoreaner das Theater einer unberechenbaren Führung. Man soll nie wissen, was diese Durchgeknallten (crazy, schreibt Friedman) sich vielleicht ausdenken könnten.
Dieser vollkommen gescheiterte Staat mit dem Bruttosozialprodukt von ungefähr Turkmenistan hat nur eine einzige Chance: Als bedrohlich zu erscheinen.
Er muß das machiavellistische Machtspiel veranstalten; mehr Möglichkeiten hat er nicht mehr. Nordkorea ist die höchste Entwicklungsstufe des Kommunismus.
Siehe auch:
"Sie leben und sterben in Lumpen". Über den Gulag Nordkoreas; ZR vom 26. 7. 2009
Wann kommt die Wiedervereinigung Koreas? Die Vorbereitungen dafür laufen; ZR vom 16. 8. 2010
Stratfor zum Hintergrund des nordkoreanischen Angriffs auf die Insel Yeonpyeongdo; ZR vom 23. 11. 2010
Zettel
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