19. Dezember 2021

Manchmal triffts den richtigen. Ein Krankheitssplitter.

Der eine oder andere mag es witzig finden und vielleicht mit einem innerlichen Grinsen aufnehmen, aber abzustreiten ist es nicht mehr: Llarian hat Corona.

Dieses enorm wichtige Ereignis darf vielleicht nicht unter dem Standard der „vernünftigen Gedanken von Gott oder der Seele des Menschen“ qualifizieren, aber die eine oder andere Anekdote möchte ich doch nicht liegen lassen. Wie immer bei Artikeln zur persönlichen Nabelschau ist jeder, den das nicht interessiert, herzlich eingeladen nicht weiterzulesen.

Zunächst sei gesagt: Die Infektion war nicht beabsichtigt. Auch wenn ich mit dem Gedanken gespielt habe. In meinem Alter hält sich das Risiko zwischen Corona und den Impfnebenwirkungen wohl etwa die Waage, aber so richtig durchringen konnte ich mich nicht. Das hat sich damit wohl erübrigt.

Zur Symptomlage ist zu sagen, dass meine Prognose bis dato in jeder Beziehung gepasst hat. So bin ich bis hier hin durchaus ernsthaft erkrankt, das ist keine Erkältung, aber eben auch nicht totkrank. Mein Steißbein war der Meinung mir deutlich zu sagen, wo es sich befindet und wir sind gegenseitig überein gekommen, dass ich diese Ansage für die nächsten drei Tage ernst nehmen werde und wir dann hoffentlich die nächsten 20 Jahre nichts mehr voneinander hören. Davon ab habe ich die typischen Symptome einer Influenza: Ordentliche Gliederschmerzen, leichtes Fieber, Husten, Mattigkeit, Schlafstörungen, Antriebslosigkeit. Nicht schön und mit Sicherheit aller Grund den ganzen Tag entweder im Bett zu liegen oder zu daddeln, aber auch nicht die Katastrophe, die manche erleben. Ich bin insbesondere überrascht wie wenig Husten dabei ist. Ich kenne Influenza von früher und kann mich erinnern, dass man da auch nicht so sensationell viel hustet (im Vergleich zu einer Erkältung), aber wäre es nur der jetzige Husten hätte ich nicht bemerkt wirklich krank zu sein.

Zweite Erkenntnis: Schnelltests sind was die Pandemie angeht …. suboptimal. Ich hatte die ersten echten Symptome in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (mit viel Einbildung auch einen Tag vorher, da habe ich das aber auf einen Muskelkater geschoben). Sowohl Mittwoch als auch Donnerstag waren die Schnelltests negativ. Das erste positive Ergebnis (leicht positiv nebenbei) kam dann erst am Freitag Nachmittag, also mindestens 36, eher 48 Stunden nach den ersten Symptomen. Und zu diesem Zeitpunkt hätte ich ohnehin keinen Kontakt mehr nach draußen gesucht, weil ich Freitag schon dann wirklich ordentlich krank war (ich hatte auch am Donnerstag Abend schon einen Termin abgesagt). Oder anders gesagt: Wer sich halbwegs verantwortungsvoll verhält, der braucht auch keine Schnelltests. Zumindest dann nicht, wenn er echte Symptome entwickelt (Covid ist ja die seltsame Krankheit an der man erkranken kann, ohne es zu merken oder je einen Schaden davon zu bekommen).

Dritte Erkenntnis: Man sollte den Nutzen der Quarantäne Idee nicht überschätzen. Das Gesundheitsamt hat mir jetzt eine Quarantäne bis Ende des Jahres aufgedrückt. Was ja auch nicht wirklich verwundern kann. Der  Witz ist nur der: Wenn sich die Entwicklung so fortsetzt, wie es sich im Moment entwickelt ist der Drops am Dienstag eigentlich gelutscht. Und man kann dem Gesundheitsamt auch keinen Vorwurf machen: Die sind notgedrungen immer zu spät dran. Viel entscheidender ist eigentlich das Verhalten des Betreffenden selber: Wenn ich rein auf die Testergebnisse warte, dann laufe ich so oder so locker zwei Tage ansteckend durch die Gegend. Wenn ich mich dagegen verantwortungsvoll verhalte und zuhause bleibe, wenn ich mich krank fühle, dann erreiche ich hundertmal mehr. Auch wenn das vielleicht an der Stelle etwas groß gesprochen ist, an der Stelle geht es um die Problematik zwischen kollektiver und individueller Verantwortung. Wenn sich die Individuen vernünftig und verantwortlich verhalten funktioniert das erheblich besser als jede kollektive Anordnung, die in sich selber auch nur jede Menge unnötigen Schaden produziert.

Statt Verordnungen im Wochentakt (teilweise noch frequenter) zu verfassen, täte die Landesregierung besser daran einfach mal an die Vernunft und das Verantwortungsgefühl der Bürger zu appellieren. (Was natürlich nicht so richtig funktioniert, wenn man vorher die Bürger als Schwurbler und Vollidioten denunziert hat.)  

Vierte Erkenntnis: Der Verlauf an sich ist bis dato ausgesprochen "milde". Llarian hat fast ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel, insofern wäre der Erwartungswert wohl irgendwo in der Richtung. Ich will aber auch nicht ganz ausschließen, dass die hohe Vitamin-D Supplementierung der letzten Monate einen Teil dazu beigetragen hat. Ich will das Fass hier nicht aufmachen, aber es schadet niemandem, der nicht gerade die 30 noch vor sich hat, mal darüber nachzudenken wo sein Spiegel ist (und so ein Test kostet beim Arzt auch nicht die Welt!). 

Alles in allem: Das Leben geht weiter. Bis hierhin ist das ganze wie Karl Lauterbach, nicht wirklich gefährlich aber einfach sehr, sehr lästig. Was mich derzeit mit am meisten ärgert ist, dass ich damit wieder einen Fall zur angeblich ja völlig unwichtigen Inzidenz, die dann aber -leider, leider- immer wieder herangezogen wird, um noch mehr Totalitarismus durchzusetzen, beigetragen habe. Denjenigen, die hoffen, dass ich mir noch einen ordentlichen Denkzettel für meine "Corona-Leugnerei" abhole, möchte ich dann noch sagen: Noch habe ichs nicht überstanden, kann ja alles noch werden. :)

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Llarian

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