16. Februar 2013

Millionen von Asteroiden. Was kann man gegen diese Gefahr tun?



Auf dieser Abbildung (für eine vergrößerte Ansicht darauf klicken) sehen Sie, wie verbreitet in unserem Sonnensystem Asteroiden sind.

Im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter sind sie besonders zahlreich; sodann gibt es die Gruppen von Asteroiden beim Jupiter, die mit Namen aus der griechischen Mythologie versehen wurden. Sie sind an Lagrange-Punkten in relativ zum Jupiter stabilen Positionen.

Von diesen Millionen von Asteroiden kreist nur ein kleiner Teil in Erdnähe. Bisher sind knapp 9.000 solche erdnahe Himmels­körper bekannt. Der eine oder andere kommt manchmal der Erde sehr nahe. Kollisionen waren bisher unvermeidlich (siehe Die Fakten zum Meteoriteneinschlag im Ural; ZR vom 16. 2. 2013). Was kann man mit den Mitteln der modernen Raum­fahrt dagegen tun?



Das Folgende entnehme ich weitgehend einem ausge­zeich­neten Artikel in der Wikipedia, aus dem ich eine längere Passage in Zettels kleinem Zimmer zitiert habe.

Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten: Eine Zertrümmerung oder eine Bahnablenkung.

Die Zertrümmerung hat den Nachteil, daß sie Bruchstücke hinterläßt, die immer noch gefährlich sein können. Es sei denn, es gelingt, sie so klein zu machen, daß sie als Stern­schnuppen beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen.

Ab einem Durchmesser von 35 Metern geschieht das nicht mehr. Man hätte dann unter Umständen Tausende von gefährlichen Objekten, die alle auf die Erde zurasen.

Andererseits kann eine Zertrümmerung sehr schnell geschehen (wenn die Vorbereitungen schon getroffen worden waren). Eine Bahnablenkung funktioniert hingegen nur dann, wenn man das Objekt schon früh entdecken konnte. Je näher es schon ist, umso mehr Energie muß man aufwenden, um es noch an der Erde vorbeizulenken.



Wenn man sich für die Zertrümmerung entscheiden muß, dann ist die nächstliegende Methode eine nukleare Explosion auf der Oberfläche oder in der Nähe des Asteroiden. Wenn man Glück hat, dann wird er vielleicht so weit zerstört, daß nur noch ungefährliche Trümmerteile übrig sind.

Atombomben könnten aber auch zur Bahnablenkung eingesetzt werden. Man müßte dann wahrscheinlich eine Reihe von Bomben verwenden, deren Explosionsenergie in der Nähe des Asteroiden ausreicht, um dessen Bahn zu verändern.

Eine andere Möglichkeit ist es, einen Flugkörper mit einer hinreichend großen Masse auf den Asteroiden aufprallen zu lassen. Nur muß das eben früh geschehen, wenn schon eine geringe Bahnablenkung ausreicht, um den Asteroiden an der Erde vorbeifliegen zu lassen.

Wenn man mehr Zeit hat, dann kann man die Bahnablenkung langsam vornehmen. Man könnte eine Raumsonde in die Nähe des Asteroiden bringen, die durch ihre Gravitation dessen Bahn verändert ("Gravitationstraktor"). Aber das würde Jahre brauchen; man müßte die Bahn des Asteroiden also schon sehr früh genau kennen.

Auch ein Ionentriebwerk in einem in dere Nähe fliegenden Raumkörper könnte eingesetzt werden, dessen Impuls die Bahn des Asteroiden verändert. Noch exotischer ist die Idee, mit riesigen Spiegeln von einer Raumstation soviel Sonnen­energie auf den Asteroiden zu richten, daß durch Verdampfung eine Bahnänderung eintritt.

Realistischer dürfte es sein, ein Triebwerk auf den Asteroiden zu setzen; eines, das über längere Zeit einen geringen, aber stetigen Impuls abgibt.



Viele Möglichkeiten also. Alles das erfordert eine lange Entwick­lungs­arbeit. Es wäre sinnvoll, darin kräftig zu investieren.
Zettel



© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Abbildung vom Autor mdf gemeinfrei gestellt.