François Hollande hatte im Wahlkampf versprochen, daß es unter ihm als Präsident Schluß sein würde mit den französischen Interventionen in Afrika. Nun hat er so massiv interveniert wie kaum ein Präsident vor ihm.
Den Hintergrund hat jetzt der Nouvel Observateur rekonstruiert; dessen ausgezeichneter Redakteur Vincent Jauvert.
Entscheidend war ein Brief des Interimspräsidenten Dioncounda Traoré an den Präsidenten François Hollande. Er wurde am 9. Januar geschrieben und am nächsten Tag durch ein Telegramm der franzöischen Botschaft in Bamako an das französische Präsidialamt übermittelt.
In diesem Brief bat der malische Präsident dringend um Hilfe:
Das französische Präsidialamt sah das als nicht hinreichend an, um eine Intervention zu rechtfertigen. "Zu ungenau".
Man wollte in Paris einen zweiten Brief aus Bamako.
Aber stundenlang war der malische Präsident nicht zu erreichen. Man habe "seine Spur verloren", hieß es im Elysée, dem französischen Präsidialamt. Man habe nicht einmal gewußt, ob er überhaupt noch am Leben war.
Als er dann wieder auftauchte, unterschrieb der malische Präsident einen zweiten Brief, der aber wiederum nur Luftschläge anforderte.
Einen dritten Brief, der auch Bodentruppen angefordert hätte, hat Dioncounda Traoré nicht nach Paris geschickt.
Offenbar wollte auch Paris zunächst nicht mit Bodentruppen eingreifen. Erst am 12. Januar war den französischen Militärs klar, daß die malischen Bodentuppen die Dschihadisten allein nicht würden zurückschlagen können.
An diesem Tag gab auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen grünes Licht für das französische Eingreifen ("nihil obstat"). Jetzt dankte auch der Präsident Traoré Paris für die Militäraktion.
Nur die Bürokraten im deutschen Verteidigungsministerium haben davon offenbar wenig verstanden:
Den Hintergrund hat jetzt der Nouvel Observateur rekonstruiert; dessen ausgezeichneter Redakteur Vincent Jauvert.
Entscheidend war ein Brief des Interimspräsidenten Dioncounda Traoré an den Präsidenten François Hollande. Er wurde am 9. Januar geschrieben und am nächsten Tag durch ein Telegramm der franzöischen Botschaft in Bamako an das französische Präsidialamt übermittelt.
In diesem Brief bat der malische Präsident dringend um Hilfe:
Suite aux développements récents constatés sur le terrain et à la menace qui se précise contre nos premières lignes de défense, écrit Dioncounda Traoré à François Hollande, une intervention aérienne immédiate s'impose. Celle-ci consistera à fournir un appui renseignement et un appui feu au profit de nos troupes.Von Bodentruppen war in diesem Brief nicht die Rede. Der malische Interimspräsident wollte Hilfe der französischen Luftwaffe, "um die Einnahme der Stadt Mopti zu verhindern".
Aufgrund der kürzlichen Entwicklungen auf dem Gebiet und der Bedrohung, die sich gegen unsere vordersten Verteidigungslinien entwickelt, ist ein sofortiges Einschreiten der Luftwaffe unvermeidlich. Dieses würde in Luftaufklärung und Feuerunterstützung für unsere Truppen bestehen.
Das französische Präsidialamt sah das als nicht hinreichend an, um eine Intervention zu rechtfertigen. "Zu ungenau".
Man wollte in Paris einen zweiten Brief aus Bamako.
Aber stundenlang war der malische Präsident nicht zu erreichen. Man habe "seine Spur verloren", hieß es im Elysée, dem französischen Präsidialamt. Man habe nicht einmal gewußt, ob er überhaupt noch am Leben war.
Als er dann wieder auftauchte, unterschrieb der malische Präsident einen zweiten Brief, der aber wiederum nur Luftschläge anforderte.
Einen dritten Brief, der auch Bodentruppen angefordert hätte, hat Dioncounda Traoré nicht nach Paris geschickt.
Offenbar wollte auch Paris zunächst nicht mit Bodentruppen eingreifen. Erst am 12. Januar war den französischen Militärs klar, daß die malischen Bodentuppen die Dschihadisten allein nicht würden zurückschlagen können.
An diesem Tag gab auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen grünes Licht für das französische Eingreifen ("nihil obstat"). Jetzt dankte auch der Präsident Traoré Paris für die Militäraktion.
Nur die Bürokraten im deutschen Verteidigungsministerium haben davon offenbar wenig verstanden:
Zettels Meckerecke: Deutschland macht sich lächerlich; ZR vom 3. 2. 2013Siehe auch die Serie von Diarra.
Zettel
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