In knapp zwei Stunden wird, wenn der Countdown wie bisher problemlos läuft, die Discovery zur ISS starten.
Besonderheiten dieses Flugs? Eine Frau ist Commander, Pamela Melroy. Das kann man bei Space.com und bei der NASA lesen, wo auch alle Einzelheiten des Flugs zu finden sind. Dort wird in Echtzeit fortlaufend über den Fortgang des Unternehmens berichtet.
Weitere Besonderheiten? Ja. Die heutige New York Times widmet diesem Flug ein Editorial, also einen namentlich nicht gezeichneten, somit von der gesamten Redaktion verantworteten Kommentar. Dessen Titel - "An Arduous, Risky Mission" - habe ich in die Überschrift gesetzt. Solche Editorials werden dann geschrieben, wenn die Redaktion ein Thema besonders wichtig findet.
Warum so wichtig? Warum schwierig, warum riskant?
Schwierig, weil kaum je eine Besatzung - zehn Leute werden an Bord der ISS sein, wenn die Shuttle- Besatzung umgestiegen ist - so viele, so anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen hatte.
Sie werden ein neues Modul an die Station anbauen, das erste seit sechs Jahren. Es ist eine Schleuse, an die später Labor- Moduln aus Europa und Japan andocken sollen, also auch das europäische Columbus- Modul. Sie werden einen riesigen Stahlträger mit seinen Sonnenkollektoren abbauen und anderswo wieder anbauen. Sie werden ein neues Gerät zur Reparatur von Schäden außenbords testen. Das alles wird fünf Außenbord- Aktivitäten verlangen (seltsamerweise auf deutsch "Weltraum- Spaziergänge" geheißen).
Warum riskant? Es gibt bei der NASA unabhängige, also nicht weisungsgebundene Sicherheits- Ingenieure. Diese haben darauf gedrängt, den Flug um mindestens zwei Monate zu verschieben, weil sie ein erhebliches Sicherheitsproblem sehen.
Wieder einmal geht es um den Hitzeschild. Diesmal sind es hitzebeständige Elemente an den Flügeln des Shuttles, die Ermüdungserscheinungen zeigen. Die Sicherheits- Ingenieure verlangen, sie zu ersetzen oder mindestens ausführliche Tests durchzuführen, bevor grünes Licht für den Start gegeben wird. Im schlimmsten Fall könnte sich sonst das Columbia- Szenario wiederholten: Heiße Gase dringen beim Wiedereintritt in das Shuttle ein, und es wird zerstört.
Die NASA hat dazu eine ganztägige Konferenz veranstaltet und ist danach zu dem Schluß gekommen, daß das "Risiko akzeptabel" sei. Die Astronauten haben alle zugestimmt, daß jetzt geflogen werden soll.
Was auch dringend nötig ist, denn der Zeitplan bis zur Fertigstellung der ISS ist denkbar eng geworden. Bis 2010 muß sie fertig sein, denn dann sollen die letzten Shuttles eingemottet werden. Danach gibt es vorerst kein Transportsystem mehr, das solche Lasten zur ISS bringen kann.
Das Editorial schließt so:
Besonderheiten dieses Flugs? Eine Frau ist Commander, Pamela Melroy. Das kann man bei Space.com und bei der NASA lesen, wo auch alle Einzelheiten des Flugs zu finden sind. Dort wird in Echtzeit fortlaufend über den Fortgang des Unternehmens berichtet.
Weitere Besonderheiten? Ja. Die heutige New York Times widmet diesem Flug ein Editorial, also einen namentlich nicht gezeichneten, somit von der gesamten Redaktion verantworteten Kommentar. Dessen Titel - "An Arduous, Risky Mission" - habe ich in die Überschrift gesetzt. Solche Editorials werden dann geschrieben, wenn die Redaktion ein Thema besonders wichtig findet.
Warum so wichtig? Warum schwierig, warum riskant?
Schwierig, weil kaum je eine Besatzung - zehn Leute werden an Bord der ISS sein, wenn die Shuttle- Besatzung umgestiegen ist - so viele, so anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen hatte.
Sie werden ein neues Modul an die Station anbauen, das erste seit sechs Jahren. Es ist eine Schleuse, an die später Labor- Moduln aus Europa und Japan andocken sollen, also auch das europäische Columbus- Modul. Sie werden einen riesigen Stahlträger mit seinen Sonnenkollektoren abbauen und anderswo wieder anbauen. Sie werden ein neues Gerät zur Reparatur von Schäden außenbords testen. Das alles wird fünf Außenbord- Aktivitäten verlangen (seltsamerweise auf deutsch "Weltraum- Spaziergänge" geheißen).
Warum riskant? Es gibt bei der NASA unabhängige, also nicht weisungsgebundene Sicherheits- Ingenieure. Diese haben darauf gedrängt, den Flug um mindestens zwei Monate zu verschieben, weil sie ein erhebliches Sicherheitsproblem sehen.
Wieder einmal geht es um den Hitzeschild. Diesmal sind es hitzebeständige Elemente an den Flügeln des Shuttles, die Ermüdungserscheinungen zeigen. Die Sicherheits- Ingenieure verlangen, sie zu ersetzen oder mindestens ausführliche Tests durchzuführen, bevor grünes Licht für den Start gegeben wird. Im schlimmsten Fall könnte sich sonst das Columbia- Szenario wiederholten: Heiße Gase dringen beim Wiedereintritt in das Shuttle ein, und es wird zerstört.
Die NASA hat dazu eine ganztägige Konferenz veranstaltet und ist danach zu dem Schluß gekommen, daß das "Risiko akzeptabel" sei. Die Astronauten haben alle zugestimmt, daß jetzt geflogen werden soll.
Was auch dringend nötig ist, denn der Zeitplan bis zur Fertigstellung der ISS ist denkbar eng geworden. Bis 2010 muß sie fertig sein, denn dann sollen die letzten Shuttles eingemottet werden. Danach gibt es vorerst kein Transportsystem mehr, das solche Lasten zur ISS bringen kann.
Das Editorial schließt so:
We’ll keep our fingers crossed that these judgments prove right. Another shuttle catastrophe would not only cost the lives of astronauts, it would also probably end the shuttle program and greatly delay completion of the space station.
Wir drücken den Daumen, daß diese Beurteilung [der NASA] sich als richtig erweist. Eine weitere Shuttle- Katastrophe würde nicht nur Astronauten das Leben kosten. Sie würde wahrscheinlich das Ende des Shuttle- Programms bedeuten und die Fertigstellung der Raumstation in weite Ferne rücken.
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