23. Februar 2013

Englisch als die Sprache Europas? Ja!

In seiner gestrigen Rede hat Bundes­präsident Gauck gesagt:
Zunächst fehlt uns dazu einfach eine gemeinsame Verkehrssprache. In Europa sind 23 Amtssprachen anerkannt, zahllose andere Sprachen und Dialekte kommen noch hinzu. Ein Deutscher, der nicht auch Englisch oder Französisch spricht, wird sich kaum mit einem Portugiesen verständigen können, ebenso wenig mit einem Litauer oder Ungarn. Es stimmt ja: die junge Generation wächst ohnehin mit Englisch als Lingua franca auf. Ich finde aber, wir sollten die sprachliche Integration nicht einfach dem Lauf der Dinge überlassen.

Mehr Europa heißt nämlich nicht nur Mehrsprachigkeit für die Eliten, sondern Mehrsprachigkeit für immer größere Bevölkerungsgruppen, für immer mehr Menschen, schließlich für alle! Ich bin überzeugt, dass in Europa beides nebeneinander leben kann: Beheimatung in der eigenen Muttersprache und ihrer Poesie und ein praktikables Englisch für alle Lebenslagen und Lebensalter.
Mir erscheint es unabdingbar, daß nicht erst in der Schule, sondern schon im Kindergarten Englisch als Zweitsprache vermittelt wird. Kinder haben in der Regel keine Probleme mit Zweisprachigkeit.

Siehe dazu die Serie Anmerkungen zur Sprache und insbesondere:
Anmerkungen zur Sprache (2): Die neue Lingua Franca; ZR vom 29. 11. 2006

Randbemerkung: Brauchen wir eine Einheitssprache?; ZR vom 12. 7. 2007
Zettel



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