2. Mai 2014

Ganz unten

Wenn Leute eine Diktatur verherrlichen während sie gegen die Einrichtungen der deutschen Demokratie protestieren, dann ist das schon krass. Aber immerhin sind das isolierte Spinner, die Meinungsfreiheit ermöglicht eben auch solche Äußerungen.

Einen Tag später in Frankfurt ging es noch etwas härter zu. Bei der traditionellen 1.-Mai-Kundgebung des DGB waren nicht nur mannschaftsstark die üblichen Diktatur-Fans von DKP, MLPD und anderen linksextremen Sekten vertreten. Sondern diesmal auch Putin-Fans mit russischen Fahnen. Was die gewaltsame Eroberung der Krim mit der Rechten deutscher Arbeiter zu tun haben soll, ist schon kaum zu erklären.

Darüber hinaus war aber auch eine Gruppe präsent mit syrischen Fahnen und Portraits von Assad. Portraits also nicht nur eines Diktators, sondern eines grausamen Massenmörders.
Man könnte überlegen, ob das nicht schon längst unter Volksverhetzung fällt.

Noch viel schlimmer ist in meinen Augen aber die Haltung des DGB. Es ist schon seit Jahren ein bißchen peinlich, daß eine Organisation von 6 Millionen Mitgliedern zu ihrer zentralen Veranstaltung nur eine Handvoll Leute mobilisieren kann. Aber noch schlimmer ist es dieses Defizit dann dadurch kompensieren zu wollen, daß man klar antidemokratische Kräfte nicht nur als Verstärkung akzeptiert, sondern auch als Mitveranstalter mit Info-Ständen und Zelten.

Wenn aber wie nun in Frankfurt der moralischen Bodensatz dieser Gesellschaft als Arbeiterklasse auftreten will - dann wären eigentlich nicht nur die Ordnungsbehörden der Stadt gefordert, sondern vor allem der DGB sollte sich endlich überlegen, ob er sein Ansehen als demokratische Großorganisition völlig in die Tonne treten will.

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R.A.

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