Prognosen sind
schwierig, besonders wenn Sie die Zukunft betreffen. Ein schönes Bonmot, dessen
Ursprung nicht ganz geklärt ist, und sicher eine ebenso gute wie richtige
Erkenntnis über die menschliche Eigenart gerne Vorhersagen auf die Zukunft zu
machen. Allerdings sollte einen die Schwierigkeit nicht unbedingt davon
abhalten etwas zu versuchen, bzw. sich wenigstens zu bemühen ein paar Gedanken
dazu zu machen.
Es gibt
eine Fragestellung, die dem Autor dieser Zeilen schon diverse Male begegnet ist
und von ganz unterschiedlichen Leuten gerne immer wieder aufgeworfen wird.
Wollte man diese Frage auf einen simplen Satz eindampfen, so wäre dieser Satz
ungefähr: Was macht man mit den ganzen Menschen? Gut, diese Frage alleine ist
ziemlich sinnlos, daher erlauben Sie mir den Kontext darzustellen:
Durch die letzten Jahrzehnte erleben wir eine neue Form von industrieller Revolution, angefangen von „intelligenten“ Maschinen, über automatisierte Produktionsprozesse bis zu wenigstens semiautonomen Robotern. Es ist eine Entwicklung, die schon mit Dampfmaschine und mechanischem Webstuhl begann, allerdings gerade in jüngster Zeit mehr und mehr an Fahrt aufgenommen hat. Es ist die Verdrängung des Menschen aus dem Produktions-, bzw. Arbeitsprozess. Im primären Sektor arbeiten bereits heute kaum noch Menschen, im sekundären werden sie zunehmend verdrängt und selbst im tertiären Sektor (wenn man der Illusion glauben würde, dass eine Gesellschaft davon leben kann, das sie sich gegenseitig die Haare schneidet) erleben wir in letzter Zeit eine zunehmende Automation. Wir haben zunehmend eine Gruppe von Menschen, die, selbst unabhängig davon, ob sie daran interessiert ist für ihren Lebensunterhalt zu arbeiten, keine Stelle mehr findet, um mit einer Maschine ernsthaft zu konkurrieren. Und in seiner Eigenschaft als Automatisierer trifft der Autor dieser Zeilen eine erste Prognose: Das wird schlimmer werden.
Durch die letzten Jahrzehnte erleben wir eine neue Form von industrieller Revolution, angefangen von „intelligenten“ Maschinen, über automatisierte Produktionsprozesse bis zu wenigstens semiautonomen Robotern. Es ist eine Entwicklung, die schon mit Dampfmaschine und mechanischem Webstuhl begann, allerdings gerade in jüngster Zeit mehr und mehr an Fahrt aufgenommen hat. Es ist die Verdrängung des Menschen aus dem Produktions-, bzw. Arbeitsprozess. Im primären Sektor arbeiten bereits heute kaum noch Menschen, im sekundären werden sie zunehmend verdrängt und selbst im tertiären Sektor (wenn man der Illusion glauben würde, dass eine Gesellschaft davon leben kann, das sie sich gegenseitig die Haare schneidet) erleben wir in letzter Zeit eine zunehmende Automation. Wir haben zunehmend eine Gruppe von Menschen, die, selbst unabhängig davon, ob sie daran interessiert ist für ihren Lebensunterhalt zu arbeiten, keine Stelle mehr findet, um mit einer Maschine ernsthaft zu konkurrieren. Und in seiner Eigenschaft als Automatisierer trifft der Autor dieser Zeilen eine erste Prognose: Das wird schlimmer werden.
Nun hat es
ABM Maßnahmen (der Kasus ist an sich schon zum Lachen) in irgendeiner Form
schon immer gegeben. Im schlimmsten Falle hat man die Leute zum Straßenfegen
abkommandiert und nicht wenige Gemeinden unterhalten heute eine Form von
Beschäftigungsprogramm für Menschen mit, sagen wir einfach übersichtlichem
Qualifikationsniveau. Aber auch diese Programme finden ihr logisches Ende da,
wo es Roboter gibt, die selbst diese eher schlecht bezahlten Tätigkeiten
besser, schneller und billiger erledigen.
Einfach
zusammenfassen kann man das in einen Transfer von einfachen Qualifikationen zu
höher Qualifizierten. Klingt erstmal gut. „Wir müssen alle mehr lernen.“ Klingt
aber auch nur gut, in der Realität funktioniert es nicht. Das gesellschaftliche
Wachstum an Intelligenz und Qualifikation ist langsam und ein sehr träger
Prozess. Intelligenz und Bildung wächst zwar mit jeder Generation, aber nicht
im selben Maße wie die Fähigkeit von Maschinen. Die Folge ist, dass unabhängig
von einem Fachkräftemangel in hochqualifizierten Bereichen, immer mehr Menschen
nur noch sehr wenig oder nichts mehr beitragen können.
Daraus
ergeben sich zwei Probleme, ein wirtschaftliches und ein psychologisches. Das
wirtschaftliche Problem ist: Wie versorgt man die Leute? Dazu hat es bereits
eine Antwort und die lautet Sozialstaat. Es wird ja nicht weniger produziert
oder geschaffen, es wird nur von weniger Leuten und noch mehr Maschinen
geschaffen. Will der Staat vermeiden, dass er nicht an Kriminalität zugrunde
geht, so muss er umverteilen (habe ich das wirklich gerade geschrieben?). Über
das Maß kann man vortrefflich streiten, vom liberalen Anhänger der sozialen
Marktwirtschaft bis zum Betonkommunisten. Unabhängig von seiner genauen
Ausgestaltung erscheint dies als ein tendenziell lösbares Problem, so lange die
Proportionen gewahrt bleiben. Der, der mehr Werte schafft, wird auch einen
höheren Anteil daran erwarten.
Bleibt das
zweite Problem, das psychologische. Und das ist das, worum es in diesem Gedankensplitter
eigentlich gehen sollte. Was macht man mit den Menschen? Oder eher liberal
gefragt: Was machen die Menschen?
An dieser
Stelle macht es Sinn, sich anzusehen, was die Menschen tun, die bereits heute
dem Arbeitsprozess aus genau dem oben genannten Grunde eher entzogen sind, „die
klassischen Harz 4 Empfänger.“ Interessanterweise sticht diese Gruppe in einer
bestimmten Kategorie von Konsumenten durchaus nicht zurück und das ist die
Menge an Unterhaltungselektronik. Hierbei soll nicht um die (eher nicht so
hilfreiche) Frage diskutiert werden, ob der Harz Satz für eine Playstation 4
oder eine Xbox One genügen sollte, sondern eher darum, warum gerade diese Form
von Konsum gewählt wird. Es gibt viele Möglichkeiten Geld auszugeben, aber
genau diese Form ist eine recht häufige.
Der Autor
dieser Zeilen vermutet aus seinen persönlichen Erfahrungen heraus, dass die
Unterhaltungselektronik von heute einen sehr wichtigen Character hat, die diese
von anderer Unterhaltung oder anderem Konsum unterscheidet und meint ebenso,
dass schon bei einigen Zeitgenossen deutlich beobachtet zu haben: Die
Spielkonsolen verschaffen Erfolgserlebnisse und vermitteln Glücksgefühle. Ein
Mensch, der sonst nicht viel im Leben hat, kann an seinem Computer oder seiner
Konsole einen Erfolg erleben, denn er anderweitig nicht erlebt. Es existiert
neben der „realen“ Welt eine zweite Welt, die zwar virtuell ist, aber dennoch
Erfolge und Glück vermitteln kann. Die Erfolge, die ein hochqualifiziert
Beschäftigter in seinem Berufsleben erlebt, kompensiert der Arbeitslose unter
Umständen durch Erfolge in einer virtuellen „Beschäftigung“. Man sollte sich
nach Meinung dieses Autors davor hüten letzteres abzubügeln oder als weniger
wertvoll zu deklarieren. Das Erreichen eines bestimmten Zieles in der
virtuellen Welt ist ebenso in der Lage Glücksgefühle zu erzeugen, wie ein
Erfolg im realen Leben auslösen kann. Wer immer es für eine beachtliche Leistung hält zehntausende von Briefmarken zu sortieren oder den Louvre in einem 1:100 Modell nachzubauen, muss (oder sollte) ebenso viel Respekt davor haben, wenn jemand in einer virtuellen Welt zehntausende von Monsterohren oder ein Modell des Eifelturms nachbaut.
Im zweitenTeil dieses Artikel soll es um die Immersion in virtuelle Welten gehen und die
Frage warum eine Welt realer sein soll als die andere.
Llarian
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