Gut, das wir die "Welt" haben, so erklärt uns die Chefredakteurin(!) der Welt, Jennifer Wilton, dass wir dringend mehr Quote brauchen, da die deutsche Wirtschaft, als internationales "Schlusslicht" nur 22% Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten aufweist. Und das mache ja Sinn, "denn wo gemischtere Teams, da mehr Erfolg" (wörtliches Zitat).
Nun, in der Realität dürfte oft genug das Gegenteil der Fall sein. Quotenregelungen sorgen nicht nur dafür, dass schlechter qualifizierte Bewerber an Positionen kommen, für die eigentlich jemand besseres zur Verfügung gestanden hätte, sie dürften auch oft genug zu Konflikten und Problemen führen, wo sich andere (zurecht(!)) übergangen fühlen oder man unfaire Konkurrenz befürchten muss. Das diverse Teams zu größeren Erfolgen führen ist schlicht eine unbelegte Behauptung, noch dazu eine kaum glaubwürdige, weil ansonsten jede größere Firma alleine aus Wettbewerbsgründen gemischte Teams bevorzugen würde. Was sie aber nicht tun.
Wie dem auch genau sei, das ist eine uralte Debatte und jedes Argument dürfte gefühlte hundert mal durch diverseste Diskussionen getragen worden sein. Es lohnt sich kaum mehr der Debatte. Interessant an diesem speziellen Artikel ist eine andere, eher schmunzelige, Tatsache, die ich in obigem Screenshot verewigt habe: Von den 199 bisherigen Lesern, die sich die Mühe gemacht haben den Artikel zu bewerten, waren 199 anderer Meinung. Das ist tatsächlich eine Leistung, die ich bei noch keinem Kommentar, weder in der Welt noch in anderen Medien, bisher gesehen habe.
Jetzt hat natürlich die Welt eine eher konservative Leserschaft und die meisten dürften wirklich die "alten, weißen" Männer sein, die sonst permanent in der eher linken Presse beweint und bespuckt werden. Aber 199 von 199? Als "Chefredakteurin" würde mir das Gedanken machen.
Mini-Update: Das ging schnell. Vielleicht war es der Welt am Ende doch eher peinlich, aber fast zeitgleich mit meinem Posting ist der Artikel hinter der Bezahlschranke verschwunden.
Llarian
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