Wer über die Beatles ein bisschen mehr weiß, als es der
Allgemeinbildungskanon der Popkultur erfordert, kennt zweifellos das Lied „Lovely
Rita“, das – auf dem nach Ansicht des Verfassers überschätzten Album Sergeant Pepper’s Lonely Hearts Club
Band veröffentlicht – so etwas wie eine Liebesgeschichte zwischen dem lyrischen
Paul-McCartney-Alter-Ego und einer meter
maid, der offenbar eine reale Politesse vornamens Meta Pate stand (was uns
jetzt nicht zu Meta-Reflexionen beschwingen soll), tonkünstlerisch fingiert.
Gefühlsberauschende Begegnungen zwischen der Staatsgewalt und dem
einfachen Bürger (m/w) gibt es aber auch in der außermusikalischen
Wirklichkeit, und so sucht(e?) die Berliner Polizei auf ihrem offiziellen
Instagram-Account laut Pressemeldungen nach einer charmanten, wegsuchenden
Unbekannten, die einem Uniformierten den Kopf verdreht hat.
„Das Netz“ reagiert(e?) auf diesen Aufruf, wenn man zum Beispiel WELT- und
SPIEGEL-Online Glauben schenken darf, zum kleineren Teil mit einem Seufzer ob so
hoher Romantik und zum größeren Teil mit Ablehnung, da diese
zwischenmenschliche Dienstleistung in die Nähe von Stalking zu rücken sei.
Ansicht des Verfassers: Gerade die Berliner Polizei hätte etwas anderes zu tun,
als den moderatore d’amore zu
spielen, aber für einen #aufschrei
reicht diese zweifellos gut gemeinte Aktion bei weitem nicht aus. Um es mit dem großen kanadischen Schauspieler William Shatner zu formulieren: „Get a life!“
Noricus
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