15. Februar 2017

"Det 'gnostika mörkret'": Trump and Circumstance






In einem bewegten Traum sah ich alles erklärt:
Feierlich schwebt Otto Lilienthal im Gleitflugzeug
den steilen Hügel bei Großlichterfelde hinab.
Ein heftiger Wind blies, wie für Drachen,
und jemand sprach eintönig von der „gnostischen Finsternis".
Es war eine Warnung, ein Flüstern, das kam und ging.

- Lars Gustafsson - "Die Gebrüder Wright besuchen Kitty Hawk" (Bröderna Wright uppsöker Kitty Hawk, 1967)

Zu den grundlegenden Prinzipien der Rationation, die der berühmteste Detektiv der Geschichte, so berühmt, daß ihn seine Fan nur als den Großen Detektiv, the great detective, kennen, seinem Adlatus, Amanuensis und Chronisten Dr. Watson ans Herz legte, gehört bekanntlich die Faustregel: "Whenever you have eliminated the impossible, whatever remains, however improbable, must be the truth" - daß, wenn man das Unmögliche ausschließt, der verbleibende Rest, egal wie unwahrscheinlich er sich ausnehmen mag, die Wahrheit sein muß. (Der Ratschlag findet sich im 6. Kapitel des Romans Das Zeichen der Vier/The Sign of the Four von 1890.) Die Betonung des mathematischen Prinzips der Wahrscheinlichkeit, der Probabilität, liefert uns daei vielleicht einen Schlüssel, einen gemeinsamen Nenner zu einer Vielzahl von kleinen wie großen Ereignissen des Weltlaufs der letzten Zeit. Das jedenfalls als eine ludische Hypothese, ein jeu d'esprit, ein bewegter Tagtraum, der alles erklärt.

Es könnte ja sein, angesichts der Häufung der gespenstisch unwirklichen Ereignisse, mit denen man als Zuschauer des Weltlaufs und seines medialen Widerscheins seit geraumer Zeit schikaniert wird, um eine Manifestation eines grundlegenden Prinzips (genauer gesagt: dessen Außerkraftsetzung) handeln. Brexit, der Wahlausgang jenseits des Atlantiks, die wie im Eis erstarrte Reaktionslosigkeit der hiesigen Politik (oder, um einen Tropos der spekulativen Fiktion zu bemühen: in temporaler Stasis): jedes einzelne dieser beunruhigenden Phänomene ließe sich mit Unwissenheit, mit ungeschickt angekreuzten Wahlzetteln, mit spätrömischer Dekadenz erklären - ihre Häufung legt nahe, sie als Epiphänomene eines tieferliegenden Prinzips zu betrachten. Angesichts der von allen Experten erklärten Unwahrscheinlichkeit, 
die sich in ihnen manifestiert, lohnt es sich vielleicht, bei der Suche nach einem gemeinsamen Nenner in dieser Richtung zu beginnen.

Die Probabilität, die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Ereignis eintritt, gehört in der Mathematik zu den grundlegendsten, festesten Prinzipien. Daß nach einer genügend großen Zahl von Würfelwürfen die Summe der erzielten Augen, geteilt durch die Anzahl der Würfe, bei 3,5 einpendeln wird, ist ebenso eiserner Bestandteil der Einrichtung der Welt wie die Tatsache, daß eine geworfene Münze zwar drei- oder viermal der gleichen Seite zu liegen kommen kann, sich nach wenigen Dutzend Hochschnippereien aber ein Patt zwischen Kopf und Zahl zeigen wird. Versicherungen nehmen dies als Berechnungsgrundlage ihrer Risikobewertungen, ebenso wie Katastrophenplaner (eine Karambolage zwischen Automobilen ist um Größenordnungen wahrscheinlicher als der verheerende Einschlag eines Meteoriten; und diese Größenordnungen lassen sich erstaunlich präzise beziffern); selbst die Taxierung radioaktiver Strahlung unterliegt diesem Gesetz: der Zerfall jedes einzelnen instabilen Atomkerns ist rein stochastisch bestimmt; aber die Rate des Zerfalls samt der dabei freiwerdenden Energie läßt sich bis auf hinreichende Stellen nach dem Komma voraussagen. Wann ein Atom des Uranisotops 235 zwischen jetzt und dem Ende des Universums zerfallen wird, weiß niemand, nicht einmal die Götter, aber daß von einem Kilogramm dieses Teufelszeugs nach 703,8 Millionen Jahren 500 Gramm sich per natürlicher Alchemie in andere Elemente verwandelt haben werden, daran beißen selbst die Olympischen keinen Faden ab. 



Und genau dieses feste Prinzip wird durch auffällig viele (und wie es scheint, sich häufende) Vorkommnisse in Frage gestellt; manche von ihnen das politische Tagesgeschehen bestimmend, andere mit ihnen in auffalend symbolischer Weise verbunden. Haben wir es also womöglich mit einem Riß im Raum-Zeit-Kontinuum, einem Webfehler in der Struktur des Universums zu tun? Das schreibt sich leicht und frivol hin ... es gilt aber folgendes zu bedenken: Noch unmittelbar vor der Präsidentenwahl am 8. November waren sich ausnahmlos alle Experten auf beiden Seiten des Atlantiks einig, daß Donald Trumps Wahlchancen verschwindend gering seien; zumeist wurde ihm eine Erfolgsquote von 4 Prozent zugestanden gegenüber einer Erfolsgsaussicht von 96 Prozent für Hillary Clinton. Nicht zuletzt wurde diese Ansicht von Nate Silver vertreten, der durch seine akkuraten Prognosen der Wahlen von 2008 und 2012 so etwas wie einen Ruf als ein endlich verläßliches, statistisch belastbares Orakel erlangt hat und auf diesem Blog bei der letzten Termin auch so gewürdigt worden ist. Fünf Tage vor der Wahl hat die Chicagoer Baseballmannschaft der Chicago Cubs nach einer Durststrecke von 108 Jahren die Meisterschaft gewonnen (die noch darunter liegende Wettquote hat im März Nate Silver zu der Prophezeiung veranlaßt, der Titelgewinn der Cubs sei wahrscheinlicher als ein POTUS Trump). Am vorigen Montag, dem 6. Februar, haben nun die New England Patriots (ein bedenklicher Name!) die Footballmeisterschaft im Super Bowl gegen die Atlanta Falcon erzielt; nach einer im Vorfeld oft zitierten Zahl belief sich die Gewinnchance der Falken auf sichere 99 Prozent. Eine direkte Wechselwirkung zwischen den drei genannten Ereignissen darf ausgeschlossen werden; eine symbolische besteht unzweifelhaft: Baseball und Football sind die US-amerikanischen Nationalsportarten, um sie rankt sich eine eigene Legendenbildung, ihre großen Spieler wie Babe Ruth oder Yogi Berra sind Sportlegenden, von denen man sich im Land Max Schmelings oder Fritz Walters keinen Begriff macht. Sie werden als symbolisch für den American Way of Life gesehen (eine Ironie des Schicksals will es, daß Autoren, die diese symbolische Aufladung in Erzählungen umgesetzt haben, wie etwa W. P. Kinsella in seinem Roman Shoeless Joe, nicht selten Kanadier waren; oder sind. Aber auch musikalische Urgesteine einer erdverbundenen Evokation des uramerikanischen Traums wie Neil Young, Joni Mitchell, Bruce Cockburn, Kate und Anna McGarrigle oder The Band sind auf kanadischem Boden gewachsen). Und die Anhänger beider Sportarten pflegen eine Hingabe an die Statistik, an Durchschnittspunktzahlen, an ungebrochene Gewinnstrecken, die jeden sprichwörtlichen "preußischen Beamten" als saumseligen Tagträumer erscheinen ließe.

*     *     *

Nun finden sich in der Forschungsliteratur eine Reihe von Beispielen für genau ein solches Außerkrafttretens, einer Aufhebung des Gesetzes der Wahrscheinlichkeit. Wer als Beckmesser nun einwendet, hierbei handele es sich doch um Erzählungen, um Fiktionen mithin, dem sei beschieden, daß wir uns nach dem einhelligen Urteil aller Experten im Zeitalter des Postfaktischen befinden und zudem auf das Faktum verwiesen, daß Erzählungen, qua ihrer Definition "Narrative" und "soziale Konstrukte" darstellen: sie werden konstruiert, künstlich erzeugt, und sie sind notwendigerweise "sozial", weil sie an andere Menschen ausgetauscht und von diesen rezipiert werden (ein Text, der ungesehen in der Schublade, bzw der Festplatte verschwindet, kann, ebenso naturgemäß, für eine solche Beweisführung erst gar nicht in Frage kommen). Und als solchen kommt ihnen ein gewichtigerer ontologischer Status zu als jeglicher schnöder Empirie.

Beweisstück 1: "Inflexible Logic", von Russell Malone (1910-1948), zuerst in New Yorker in der Ausgabe vom 2. März 1940 erschienen. In dieser Erzählung unternimmt es der Protagonist, ein ebenso reicher wie dilettantischer Playboy, das alte Gedankenexperiment experimentell zu überprüfen, nach dem sechs Afen, die wild nach dem Zufallsprinzip auf Schreibmaschinen tippen, irgendwann, im Ablauf von Äonen (wir haben uns die Affen als unsterblich zu denken, gewissermaßen als platonische Urbilder) die Werke Shakespeares produzieren werden, oder, im vorliegenden Fall, alle Bücher des British Museum (bevor es umzog und zur British Library mutierte). Ersichtlich handelt es sich hier um einer Variante der bibliomanischen Albtraums der Bibliothek von Babel, 1941 von Jorge Luis Borges erträumt, die in völlig ungeordneter Form sämtliche überhaupt möglichen Bücher, die es geben kann, in sämtlichen Varianten, Permutationen, Übersetzungen und Widerlegungen enthält. Das Ergebnis dieser speziellen empirischen Überprüfung sieht so aus:

Six piles of typescript, each about a foot high, were piled along the wall on an improvised shelf. Mr. Bainbridge picked up one of the piles, which he could just conveniently lift, and set it on a table before Professor Mallard. "The outout of Chimpanzee A, known as Bill," he said simply.

"'Oliver Twist,' by Charles Dickens," Professor Mallard read out. He read the first and second pages of the manuscript, then feverishly leafed through to the end. "You mean to tell me," he said, "that this chimpanzee has written - "

"Word for word, and comma for comma," said Mr. Bainbridge. "Young, my butler, and I took turns comparing it with the edition I own. Having finished 'Oliver Twist,' Bill is, as you see, starting the sociological works of Vilfredo Pareto, in Italian- At the rate he has been going, it should keep him busy for the rest of the month."

"And all the chimpanzees" - Professor Mallard was pale, and enunciated with difficulty - "the aren't all - " "Oh yes, all writing books which I have every reason to believe are in the British Museum. The Prose of John Donne, some Anatole France, Conan Doyle (AHA!), Galen, the collected plays of Somerset Maugham ... I can sum it up for you, Mallard, by telling you that since I started this experiment, four weeks and sme days ago, none of the chimpanzees has spoiled a single sheet of paper."

Am Schluß des Textes beendet Professor Mallard den nichtendenwollenden Alptraum, der seinen Glauben an die Gesetze des Universums in den Grundfesten erschüttert, mit Hilfe von jeweils zweimal sechs Argumenten des Kalibers .44. Der letzte Schimpanse tippt mit letzter Kraft mit einem Schimpansenfinger: "UNCLE TOM'S CABIN, by Harriet Beecher Stowe. Chapte... Then he, too, was dead." (Wie er es geschafft hat, mit einem Finger die Umschalttaste zu bedienen, soll Thema späterer Forschung sein. First things first.) (Der Text findet sich zum Nachlesen am leichtesten in der von Clifton Fadiman zusammengestellten Anthologie Fantasia Mathematica von 1958)

Beweisstück 2. "The Law", von Robert M. Coates (1897-1973), ebenfalls zuerst im New Yorker erschienen, in der Ausgabe vom 29. Dezember 1947 (Coates war, neben seiner gelegentlichen Rolle als raconteur, hauptsächlich gut zwei Jahrzehnte hindurch der gewichtigste Kunstkritiker des New Yorker; er hat für die Werke von Jackson Pollock und Willem de Kooning 1946 den Ausdruck "abstract expressionism" geprägt). Im Grunde handelt es sich um eine Replikation des Maloneschen Experiments, nur daß das Experimentierfeld größer ist, die Verletzung der Probabilität als grundlegendes und sich ausweitendes Problem erkannt wird. Aus heiterem Himmel stauen sich an einem völlig normalen Tag sämtliche Autofahrer New Yorks vor der Mautstelle der Triborough Bridge; dann widerfährt ihn allen zugleich das Ungeschick, zum Geisterfahrer zu mutieren.

Until then, the New York Central, for instance, could operate confidently on the assumption that altough there might be several thousand men in New York who had business relations in Chicago, on any day no more - and no less - than some hundreds of them would have occasion to go there. Now they couldn't be sure of anythng. The Law of Averages had gone by the board.

Der Versuch, dem Mißstand mit legalistischen Mitteln beizukommen, scheitert allerdings kläglich.

In the course of the committee`s investigations, it had been discovered, to anyone's dismay, that the Law of Averages had never been incorporated into the boy of federal jurisprudence, and though the upholders of States' Rights rebeled violently, the oversight was at once corrected, both by a Constitutional Amendement and by a law - the Hills-Sloper Act - implementng it. According to the Act, people were required to be average and, as the simplest way of assuring it, they were divided alphabetically and their permissible activities catalogued accordingly.

(Dieser Text findet sich in Clifton Fadimans zweiter Anthologie mit Texten zum Thema, The Mathematical Magpie, von 1962.)

Einmal ist keinmal; zweimal sind Zufall. Drei Mal bilden ein eisernes Naturgesetz. Der solcher dritter Fall findet zu Beginn des bekanntesten Bühnenstücks des englischen Dramatikers Tom Stoppard, "Rosencrantz and Guldenstern are Dead" (dessen Erstaufführung sich übrigens im vorigen Jahr, am 24. August, zum 50. Mal jährte), das "in den Kulissen" des Shakespeareschen Trauerspiels um den Prinzen von Dänemark spielt und den beiden dort doch recht blassen Uriasbriefträgern ohne besondere Geschmacksnote mehr als einen Hauch von Estragon und Majoran verleiht. Die Bühnenfassung und die späteren Verfilmung unter der Regie vom Stoppard selbst unterscheiden sich mit in trivialen Details, die dem jeweiligen Medium ihrer Umsetzung geschuldet sind. Zitiert sei aus Dokumentationszwecken aus dem Drehbuch von 1990.

Rosencrantz (Gary Oldman) and Guildenstern (Tim Roth) are riding on horseback. Guildenstern spots a coin on the ground. He gets off and flips the coin.
GUILDENSTERN: Heads. He keeps flipping the coin. Heads … Heads … Heads … Heads … Heads … Heads … Heads … Heads … Heads … Heads … Heads … Heads … Heads … Heads … Heads … Heads … Heads … Heads …He throws it up again, and Rosencrantz catches it, looks at the coin and throws it back to Guildenstern. Heads. Rosencrantz gets a coin out of his purse and flips it, covering it with has hand. Bet. Heads, I win. Rosencrantz looks at the coin, says nothing, and throws it to Guildenstern, who covers it with his hand. Again. Guildenstern looks at the coin. Heads. Rosencrantz gets out another coin.
 The two continue on horseback, with Guildenstern flipping a coin as he rides. Heads … Heads … Heads … Heads … he drops the coin, and it rolls down the hill. It comes up heads.
[...]
Rosencrantz and Guildenstern are now at camp.
 GUILDENSTERN: It must be indicative of something other than the redistribution of wealth. He flips a coin to Rosencrantz, who looks at it.
 ROSENCRANTZ: Heads.
 GUILDENSTERN: A weaker man might be moved to reexamine his faith. If for nothing at least in the law of probability. He flips another coin to Rosencrantz.
 ROSENCRANTZ: Heads.
 GUILDENSTERN: Consider. One. Probability is a factor which operates within natural forces. Two. Probability is not operating as a factor. Three. We are now held within un- sub- or super-natural forces. Discuss.
 ROSENCRANTZ: What?
 GUILDENSTERN: Look at it this way. If six monkeys … if six monkeys … the law of averages, if I’ve got this right, means that if six monkeys are thrown up in the air long enough, they would land on their tails [i]he throws another coin to Rosencrantz[/i] about as often as they would land on their...
 ROSENCRANTZ (looking at the coin): Heads. Getting a bit of a bore, isn’t it.
GUILDENSTERN: I think I have it. Time has stopped dead. The single experience of one coin being spun once is being repeated …
ROSENCRANTZ: Hundred and fifty-six.
 GUILDENSTERN: … a hundred and fifty-six times! On the whole, doubtful. Or, a spectacular indication of the principle that each individual coin spun individually is as likely to come down heads as tails, and therefore should cause no surprise each individual time it does.
 ROSENCRANTZ: Heads. I’ve never seen anything like it.

Somit ist nicht nur die Reproduzierbarkeit des infrage stehenden Phänomens zweifelsfrei dokumentiert, wir verfügen auch über eine erste Arbeitshypothese für sein Auftreten: wir befinden uns im Bann un- oder übernatürlicher Mächte. Über ihre Wirkweise ist damit freilich noch nichts ausgesagt. Zum Glück verfügen wir über einen ebenso detaillierten Bericht über ein weiteres Auftreten dieses quintessentiell fort'schen Phänomens (Charles Hoy Fort, 1880-1935 hat sich sein ganzes Leben dem Sammeln von Berichten über dergleichen fragwürdige Koboldigkeiten gewidmet und sie in vier Büchern gesammelt, die sich durch einen grundsätzlichen Sarkasmus gegenüber allen Erklärungsversuchen dafür auszeichnen. Das unterscheidet ihn grundlegend von allen sonstigen Sammlern von Bermudadreiecken und Gabelbiegern, angefangen bei Justinus Kerner und bei Erich von Däniken lange nicht aufhörend). Hier trat die flächendeckende und anhaltende Probabilitätsverletzung im Jahr 2370 auf der Raumstation Deep Space Nine der Sternenflotte in der Umlaufbahn um den Planeten Bajor auf (die genaue Sternzeit ist, wohl eben diesem Phänomen geschuldet, nicht überliefert), als ein Falschspieler im dortigen Spielkasino die Gesetze der Wahrscheinlichkeit zu seinen Gunsten aushebelte. Nachgewiesen wurde dies durch die einheitliche Drehrichtung sämtlicher auf der Station auftretender Neutrinoemissionen. Das wäre, für sich betrachtet  nur eine Nebenwirkung. Aber: im subatomaren Quantenbereich sind Ursache und Wirkung kommutativ. also ununterscheidbar. Mit dem gleichem Recht kann die Wirkung auch durch die Beeinflussung des Spins erfolgen.. Die älteste Visualisierung der dramatischen Ereignisse wurde auf dem Planeten SOL III zuerst auf das Datum des 3. Januars 1994 datiert, unter dem Titel "Rivals/Rivalen". Das Star-Trek-Wiki "Memory Alpha" faßt die folgenden entscheidenden Ereignisse so zusammen:

Zwar weiß Dax noch nicht, was es bedeutet, aber sie hat Ungereimtheiten bei den Neutrinos entdeckt. Nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit müsste die eine Hälfte im Uhrzeigersinn und die andere gegen den Uhrzeigersinn rotieren. Doch auf Deep Space 9 bewegen sich über 80% im Uhrzeigersinn. Daraufhin will Kira wissen, ob die Unfälle passierten, weil die Neutrinos falschherum rotierten und Dax entgegnet, dass sie das nicht glaubt, allerdings sieht sie darin ein Symptom für dasselbe Problem. Neutrinos außerhalb von Deep Space 9 verhalten sich normal, doch auf der Station scheint etwas nicht zu stimmen....Sofort macht sich Dax mit Sisko auf die Quelle des unnormalen Verhaltens der Neutrinos. Als man schließlich in den Club von Mazur kommt, drehen sich dort 98% der Neutrinos rechts herum. Unterdessen versucht Martus sein Glück wieder an einem der Glücksspielgeräte und verliert erneut. Als er die beiden sieht, erklärt er, dass das Spiel beginnen kann. Doch Sisko gibt an, dass sie nicht spielen wollen. Inzwischen scannt Dax die Geräte. In ihrer Umgebung drehen die Neutrinos zu 100% rechts herum. Sie ist sich sicher, dass die Maschinen die Ursache sind. Daraufhin will Mazur wissen, was mit den Geräten los ist und Dax erklärt, dass sie die Gesetze der Wahrscheinlichkeit verändern.

Daß sich die seit Monaten häufenden beunruhigenden Ereignisse darauf zurückführen lassen, daß die Welt einem unentrinnbaren Einfluß rechtsdrehender Partikel ausgesetzt ist, sollte von einer derartig einleuchtenden Folgerichtigkeit, ja, schlagender Stringenz sein, daß sich eine weitere Beweisführung eigentlich erübrigt. Auch die US-amerikanischen Geheimdienste scheinen diesem Prinzip zu folgen, da sie bislang darauf verzichtet haben, Beweise für die These zu präsentieren, daß russische Geheimdienste die amerikanische Präsidentenwahl nach ihrem eigenen Gutdünken beeinflußt oder gar entschieden haben - und vor allem, auf welche Weise sie dies bewerkstelligt haben sollen (Austausch der Wahldaten in den Computern? Posthypnotische Befehle? Men in Black?). Nun, mit der hier vorgestellten  Hypothese einer gezielten Flutung durch uni-, mono- oder singularspinale subatomare Partikel hoffe ich, hier eine entscheidende theoretische Lücke geschlossen zu haben. Bei einer etwaigen erfolgreichen Verifizierung durch Neutrinobeobachtungen etwa am Speicherring des CERN bin ich natürlich bereit, den anstehenden Nobelpreis mit dem Experimentatorenteam zu teilen. Bescheidenheit ist, wie man weiß, das Kernstück einer erfolgreichen Wissenschaftskultur.

Oder, wie der Große Detektiv in einem solchen Fall sagen würde: "elementary, my dear Watson" - elementar, mein guter Watson.


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Ulrich Elkmann

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