Neben dem Luftverkehr gibt es hauptsächlich zwei Routen, die den Irak mit der Außenwelt verbinden: Der Weg über den Hafen von Basra und die Landstraße nach Damaskus.
Diese Straße verläuft durch die Provinz Anbar, die einmal die Hochburg der El-Kaida- Terroristen gewesen ist. Dort hatten sie ihren "Islamischen Staat" ausgerufen, von dem aus sie den ganzen Irak zu erobern hofften.
Anfang dieses Jahres habe ich das erste Mal aus einer Reportage von Bill Ardolino erfahren, daß es in Anbar Spannungen zwischen der El Kaida und den dort ansässigen Beduinenstämmen gab. Diese hatten die El Kaida vor allem deshalb unterstützt, weil sie mit ihr die sunnitische Konfession teilen. Aber das Verhältnis habe sich, so schrieb Ardolino, verschlechtert, weil die Beduinen sich zunehmend von der El Kaida unterdrückt fühlten.
Mitte März berichtete Omar in dem Blog "Iraq the Model" dann, daß aus diesen Spannungen regelrechte Kämpfe geworden waren, in denen die El Kaida brutal gegen die Beduinen vorging. Bald darauf erwähnte derselbe Blog erste Siege der Beduinen.
Im Juni war der Kampf gegen die El Kaida in Anbar im wesentlichen siegreich beendet. Michael Yon schrieb damals, er habe die Provinz noch nie so friedlich erlebt.
Dieser Erfolg - der sich inzwischen in den Provinzen Diyala und Babil wiederholt hat - bedeutet nicht nur, daß die El Kaida (jedenfalls, solange US-Truppen in der jetzigen Stärke im Land stehen) ihren Traum vom "Islamischen Staat" begraben kann. Sondern er hat auch zur Folge, daß sich die Sicherheitslage auf der Straße von Bagdad nach Damaskus drastisch verbessert hat.
Darüber hat Omar letzte Woche einen persönlichen Bericht geschrieben, der mit vielen konkreten Details ein Bild der aktuellen Lage entwirft.
Zwischen 2004 und 2007, schreibt Omar, galt es als geradezu selbstmörderisch, auf dieser Straße zu fahren. Das hat sich radikal geändert.
Omars Eltern sind gerade aus dem Urlaub in Syrien zurückgekehrt - und sie haben für beide Fahrten diese Landstraße benutzt, obwohl Omar sie gedrängt hatte, lieber zu fliegen. Nachdem sie von ihren Erlebnissen berichtet hätten, schreibt er, sei er überzeugt, daß seine Sorgen unbegründet gewesen seien und daß die Straße wirklich sicher sei.
Die SUVs und die Busse fahren in Konvois, und zwar von Damaskus nach Bagdad nach zwei "Fahrplänen":
Nach dem einen verläßt man Damaskus zwischen 10 Uhr abends und Mitternacht, erreicht die syrisch- irakische Grenze am frühen Morgen und kommt gegen Sonnenuntergang in Bagdad an. Etwa sechs bis sieben Stunden dieser zwanzigstündigen Reise werden von Zoll- und Paßkontrollen in Anspruch genommen.
Nach dem anderen "Fahrplan" verläßt man Damaskus gegen Mittag und fährt bis Mitternacht durch bis in die Gegend von Ramadi, nahe Bagdad. Zu dieser Zeit herrscht in Bagdad Ausgangssperre. Also macht man drei oder vier Stunden Rast, schläft etwas und fährt dann nach Bagdad weiter.
Das Erstaunliche an diesem zweiten Fahrplan ist, daß diese Fahrtunterbrechung mitten in der Gegend stattfindet, die noch vor einem halben Jahr von der El Kaida beherrscht wurde. Jetzt wird die Sicherheit der Reisenden von den örtlichen Beduinen- Stämmen garantiert. Nach Omars Informationen ist bisher noch kein Reisender dort behelligt worden.
Ein anderer interessanter Aspekt dessen, was Omar von seinem Vater erfuhr: Auf der Rückfahrt war der Stau an der Grenze in Richtung Bagdad länger als in Richtung Damaskus.
Das ist deshalb bemerkenswert, weil immer wieder von einer Flüchtlings- Welle aus dem Irak nach Syrien berichtet wird. Solche Flüchtlinge gebe es auch, schreibt Omar. Aber ein erheblicher Teil der Fahrten von Bagdad nach Damaskus sei saisonal bedingt.
Vor sechs Wochen, als Omars Eltern nach Damaskus fuhren, kostete der Mietwagen mit Fahrer 110 Dollar nach Damaskus, während die Fahrer für die Rückfahrt nach Bagdad aufgrund der geringeren Nachfrage nur 25 Dollar nahmen. Jetzt aber, zum Ferienende, sind die Preise genau umgekehrt.
Mit anderen Worten: Die Menschen flüchten zwar. Aber viele flüchten nur vor der Sommerhitze in Bagdad. Sie fahren für einige Wochen nach Syrien und kehren im Spätsommer zurück.
Diese Straße verläuft durch die Provinz Anbar, die einmal die Hochburg der El-Kaida- Terroristen gewesen ist. Dort hatten sie ihren "Islamischen Staat" ausgerufen, von dem aus sie den ganzen Irak zu erobern hofften.
Anfang dieses Jahres habe ich das erste Mal aus einer Reportage von Bill Ardolino erfahren, daß es in Anbar Spannungen zwischen der El Kaida und den dort ansässigen Beduinenstämmen gab. Diese hatten die El Kaida vor allem deshalb unterstützt, weil sie mit ihr die sunnitische Konfession teilen. Aber das Verhältnis habe sich, so schrieb Ardolino, verschlechtert, weil die Beduinen sich zunehmend von der El Kaida unterdrückt fühlten.
Mitte März berichtete Omar in dem Blog "Iraq the Model" dann, daß aus diesen Spannungen regelrechte Kämpfe geworden waren, in denen die El Kaida brutal gegen die Beduinen vorging. Bald darauf erwähnte derselbe Blog erste Siege der Beduinen.
Im Juni war der Kampf gegen die El Kaida in Anbar im wesentlichen siegreich beendet. Michael Yon schrieb damals, er habe die Provinz noch nie so friedlich erlebt.
Dieser Erfolg - der sich inzwischen in den Provinzen Diyala und Babil wiederholt hat - bedeutet nicht nur, daß die El Kaida (jedenfalls, solange US-Truppen in der jetzigen Stärke im Land stehen) ihren Traum vom "Islamischen Staat" begraben kann. Sondern er hat auch zur Folge, daß sich die Sicherheitslage auf der Straße von Bagdad nach Damaskus drastisch verbessert hat.
Darüber hat Omar letzte Woche einen persönlichen Bericht geschrieben, der mit vielen konkreten Details ein Bild der aktuellen Lage entwirft.
Zwischen 2004 und 2007, schreibt Omar, galt es als geradezu selbstmörderisch, auf dieser Straße zu fahren. Das hat sich radikal geändert.
Omars Eltern sind gerade aus dem Urlaub in Syrien zurückgekehrt - und sie haben für beide Fahrten diese Landstraße benutzt, obwohl Omar sie gedrängt hatte, lieber zu fliegen. Nachdem sie von ihren Erlebnissen berichtet hätten, schreibt er, sei er überzeugt, daß seine Sorgen unbegründet gewesen seien und daß die Straße wirklich sicher sei.
Die SUVs und die Busse fahren in Konvois, und zwar von Damaskus nach Bagdad nach zwei "Fahrplänen":
Nach dem einen verläßt man Damaskus zwischen 10 Uhr abends und Mitternacht, erreicht die syrisch- irakische Grenze am frühen Morgen und kommt gegen Sonnenuntergang in Bagdad an. Etwa sechs bis sieben Stunden dieser zwanzigstündigen Reise werden von Zoll- und Paßkontrollen in Anspruch genommen.
Nach dem anderen "Fahrplan" verläßt man Damaskus gegen Mittag und fährt bis Mitternacht durch bis in die Gegend von Ramadi, nahe Bagdad. Zu dieser Zeit herrscht in Bagdad Ausgangssperre. Also macht man drei oder vier Stunden Rast, schläft etwas und fährt dann nach Bagdad weiter.
Das Erstaunliche an diesem zweiten Fahrplan ist, daß diese Fahrtunterbrechung mitten in der Gegend stattfindet, die noch vor einem halben Jahr von der El Kaida beherrscht wurde. Jetzt wird die Sicherheit der Reisenden von den örtlichen Beduinen- Stämmen garantiert. Nach Omars Informationen ist bisher noch kein Reisender dort behelligt worden.
Ein anderer interessanter Aspekt dessen, was Omar von seinem Vater erfuhr: Auf der Rückfahrt war der Stau an der Grenze in Richtung Bagdad länger als in Richtung Damaskus.
Das ist deshalb bemerkenswert, weil immer wieder von einer Flüchtlings- Welle aus dem Irak nach Syrien berichtet wird. Solche Flüchtlinge gebe es auch, schreibt Omar. Aber ein erheblicher Teil der Fahrten von Bagdad nach Damaskus sei saisonal bedingt.
Vor sechs Wochen, als Omars Eltern nach Damaskus fuhren, kostete der Mietwagen mit Fahrer 110 Dollar nach Damaskus, während die Fahrer für die Rückfahrt nach Bagdad aufgrund der geringeren Nachfrage nur 25 Dollar nahmen. Jetzt aber, zum Ferienende, sind die Preise genau umgekehrt.
Mit anderen Worten: Die Menschen flüchten zwar. Aber viele flüchten nur vor der Sommerhitze in Bagdad. Sie fahren für einige Wochen nach Syrien und kehren im Spätsommer zurück.
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