Die Pressekonferenz im Garten des Schlosses Meseberg nach dem Treffen Merkel- Sarkozy wurde von Phoenix übertragen. Dabei zeigte Sarkozy ein eigenartiges Verhalten: Wann immer die Kanzlerin eine Frage beantwortete, zupfte er nervös an sich herum, nickte er jemandem aus dem Publikum zu, blickte er gen Himmel - kurz, zeigte er alle Anzeichen dessen, was französisch "s'ennuyer" heißt.
Ein Wort, das etwas andere Bedeutungselemente hat als das deutsche "sich langweilen"; denn die nicht- reflexive Form bedeutet sowohl "langweilen" als auch "ärgern". Und so wirkte der Präsident: Verärgert- gelangweilt.
Das war sehr auffällig; aber ob es demonstrativ war, blieb offen. Es war es, wie wir jetzt wissen.
"Le couple franco-allemand", das französisch- deutsche Paar - so nennt man in Frankreich das, was wir nüchterner als die deutsch-französische Zusammenarbeit bezeichnen.
Daß es bei diesem Paar Beziehungsstreß gibt, das wurde in den letzten Tagen bereits in Deutschland gemeldet. Aber die Quelle war im wesentlichen ein einziger Bericht, der von Matthias Beermann in der "Rheinischen Post".
Jetzt gibt es aber eine Bestätigung aus Frankreich, und sogar eine offizielle: Heute fand in Frankreich die routinemäßige Sitzung des Conseil des ministres statt. Diesen Kabinetts- Sitzungen steht der Staatspräsident vor. Und Sarkozy berichtete über seine Reise zur Partnerin Merkel.
Darüber informierte soeben der Regierungssprecher Laurent Wauquiez die Presse: "Il a souligné que l'échange avait été très franc"; Sarkozy habe unterstrichen, daß der Austausch sehr freimütig gewesen sei. Der "Nouvel Observateur" weist in seinem Bericht darauf hin, daß dies in der Diplomaten- Sprache bedeutet: Es gab große Spannungen.
Ansonsten berichtet der Regierungssprecher - bei Sarkozy nicht wirklich überraschend - nur von Erfolgen des Präsidenten:
Wie man es mittlerweile von Sarkozy kennt: Er stellt sich dar - oder läßt sich darstellen - als derjenige, der international die Dinge bewegt, der sich mit seinen Ideen durchsetzt.
So war es in Bezug auf die Brüsseler Konferenz, deren Ergebnis er sich ans Revers heftete. So war es bei der Befreiung der bulgarischen Geiseln in Libyien, die er als seinen Erfolg feierte.
Jetzt also ist er - so läßt er es darstellen - dabei, Angela Merkel zu belehren, was getan werden muß.
Und wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen:
Ein Wort, das etwas andere Bedeutungselemente hat als das deutsche "sich langweilen"; denn die nicht- reflexive Form bedeutet sowohl "langweilen" als auch "ärgern". Und so wirkte der Präsident: Verärgert- gelangweilt.
Das war sehr auffällig; aber ob es demonstrativ war, blieb offen. Es war es, wie wir jetzt wissen.
"Le couple franco-allemand", das französisch- deutsche Paar - so nennt man in Frankreich das, was wir nüchterner als die deutsch-französische Zusammenarbeit bezeichnen.
Daß es bei diesem Paar Beziehungsstreß gibt, das wurde in den letzten Tagen bereits in Deutschland gemeldet. Aber die Quelle war im wesentlichen ein einziger Bericht, der von Matthias Beermann in der "Rheinischen Post".
Jetzt gibt es aber eine Bestätigung aus Frankreich, und sogar eine offizielle: Heute fand in Frankreich die routinemäßige Sitzung des Conseil des ministres statt. Diesen Kabinetts- Sitzungen steht der Staatspräsident vor. Und Sarkozy berichtete über seine Reise zur Partnerin Merkel.
Darüber informierte soeben der Regierungssprecher Laurent Wauquiez die Presse: "Il a souligné que l'échange avait été très franc"; Sarkozy habe unterstrichen, daß der Austausch sehr freimütig gewesen sei. Der "Nouvel Observateur" weist in seinem Bericht darauf hin, daß dies in der Diplomaten- Sprache bedeutet: Es gab große Spannungen.
Ansonsten berichtet der Regierungssprecher - bei Sarkozy nicht wirklich überraschend - nur von Erfolgen des Präsidenten:
Er habe die Zustimmung der Kanzlerin zu seinem Vorschlag erreicht, einen "Rat der Weisen" einzurichten, der über die Zukunft der Europäischen Union nachdenken soll. Er habe ihre Zustimmung zu seinem Wunsch erreicht, die Transparenz der Finanzmärkte zu einem Thema der nächsten Sitzungen der Europäischen Union zu machen. Angela Merkel habe sich auch "bewegt", was die Frage des chinesischen Yuan angehe. Die Kanzlerin habe eingesehen ("reconnue" - erkannt oder auch anerkannt), daß die Unterbewertung eine Schwierigkeit darstellen könne.
Wie man es mittlerweile von Sarkozy kennt: Er stellt sich dar - oder läßt sich darstellen - als derjenige, der international die Dinge bewegt, der sich mit seinen Ideen durchsetzt.
So war es in Bezug auf die Brüsseler Konferenz, deren Ergebnis er sich ans Revers heftete. So war es bei der Befreiung der bulgarischen Geiseln in Libyien, die er als seinen Erfolg feierte.
Jetzt also ist er - so läßt er es darstellen - dabei, Angela Merkel zu belehren, was getan werden muß.
Und wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen:
Nicolas Sarkozy "a expliqué qu'il fallait apprendre à se connaître au delà des mots, que l'Allemagne avait effectué une profonde mutation dont on n'avait pas forcément jusque là mesuré l'ampleur avec le déplacement de Bonn à Berlin, que la personnalité d'Angela Merkel, qui était une femme de l'Est avec toutes ses qualités, était aussi un changement", selon Laurent Wauquiez.Aus dem Mund Sarkozys, dessen Weltbild von den Polen "dynamischer Kapitalismus - unfähiger Sozialismus" geprägt wird, ist das ungefähr die vernichtendste Art, wie man durch die Blume sagen kann, daß man von jemandem nichts hält.
Nicolas Sarkozy hat laut Laurent Wauquiez "erläutert, daß man sich mehr als nur mit Worten kennenlernen müsse, daß in Deutschland mit dem Umzug von Bonn nach Berlin ein tiefgreifender Wandel eingetreten sei, dessen Umfang man bisher nicht unbedingt ermessen habe, daß die Persönlichkeit von Frau Merkel, die mit allen ihren Eigenschaften eine Frau aus dem Osten sei, auch eine Veränderung bedeute".
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