14. Februar 2022

Wer wird eigentlich die Verantwortung tragen?

Eigentlich ist es eine rhetorische Frage, aber auch wenn die nahe liegende Antwort "Niemand" lautet, so lohnt es sich doch, diese zu stellen, angesichts der schnellen Pferde, die mancherorts angespannt werden, um schnell wegzukommen. Die Rede ist von den Toten der Impfpflicht. Und zwar nicht der allgemeinen, die inzwischen schon lange eine offene Totgeburt ist, sondern der speziellen Impfpflicht, die ja nun derzeit Gesetzeslage ist und Mitte nächsten Monats (also in etwas mehr als vier Wochen) bittere Realität werden wird und auf einen Schlag gute 10-15% aller Pfleger, Krankenschwestern, Ärzte, Notfallsanitäter und Feuerwehrleute mit einem Schlag berufsunfähig machen wird.

Einige ostdeutsche Landräte merkten es wohl zuerst, dass trotz aller Versicherung, die Betreffenden werden sich schon dem Druck beugen, diese Wirkung irgendwie doch nicht eintrat und man in wenigen Wochen ziemlich nackt dastehen würde. Da in der "besten Bundesrepublik, die sich Frank Walter Steinmeier vorstellen kann" aber eben nicht sein kann, was nicht sein darf, wurden diese erst einmal mit allerlei Dreck beschmissen, inklusive diversen Ordnungsverfahren und Strafandrohungen. Dann merkte es irgendwann auch der Alpenstalin und holte sich seine Packung ab. Mit dem Unterschied, dass es bei ihm mit einem Parteiausschluss schon etwas schwerer werden wird und er nicht ernsthaft damit rechnen muss als Exempel bestraft zu werden. Kanzlerambitionen kann er wohl nach seinem Verhalten, dass schon J.R. Ewing Ehre gemacht hätte, ohnehin für immer vergessen, da winkt doch wenigstens die Chance in Bayern die Folgen der eigenen Ideen ein bischen abzumildern.

Aber so richtig hinterherreiten tut derzeit auch kaum jemand (wobei das Konzept "Folge der Wetterfahne" nicht unbedingt falsch sein muss). Und so wird wohl die spezielle Impfpflicht für Pflegekräfte Mitte März "scharf geschaltet", wie es heute in Politikerdeutsch so schön formuliert wird. Die Frage, die sich dann stellt ist, was dann passiert. Und die Antwort kommt hier passend von Lord Helmchen: Genaugenommen erst einmal gar nichts. Denn es handelt sich ja um eine Katastrophe mit Ansage (ganz ähnlich dem Energiequatsch). Die Krankenhäuser, die Pflegeheime, die Einsatzleitungen wissen seit Wochen, was auf sie zukommt. Man wird versuchen die Kollegen so gut es geht vom direkten Kontakt "weg" zu rotieren, so dass man ein bischen Abfederung schafft. Ebenso wird man die Dienstpläne weiter straffen, so dass die geimpften Pfleger erst einmal die eine oder andere Überstunde schreiben können. Das wird am Ende nicht tragen, aber ein paar Tage wird erst einmal wohl noch nicht so viel passieren. Bis die Kräfte dann mehr und mehr ausgehen, Überstunden nicht mehr möglich sind und schlicht Pflege und Einsätze ausfallen, weil kein Personal da ist. Verdacht auf Herzinfarkt? Wir können leider nicht kommen, weil alle Rettungssanitäter zu Notfällen unterwegs sind. Bitte nehmen Sie schnell ein Taxi und kommen Sie in die Klink. Oma ist aus dem Bett gefallen und hat sich verletzt? Wir haben leider derzeit keinen Wagen zur Verfügung, wir können Sie heute Abend holen, wenn die nächste Schicht da ist. Opa braucht mehr Pflegeaufwand? Sorry, wir haben das Personal nicht, aber Sie können versuchen sich einen privaten Pfleger zu suchen. Und so weiter. Und am Ende wird es zwangsläufig auch Tote geben. Vielleicht nicht die 500 pro Tag von denen Propellerkarl abends im ZDF fabuliert, aber der eine oder andere wird still daran sterben, dass ihm nicht geholfen werden kann, weil niemand da ist. Schade. Jammerschade. 

Und man fragt sich schon, wer dafür verantwortlich zeichnet, wenn ausgerechnet die, die diese Pflicht ja schützen soll, am Ende deswegen drauf gehen. Bis auf die staatlich bezahlten Faktenchecker, weiß eigentlich inzwischen jeder, dass die derzeitige Variante zum einen einer schweren Erkältung bis leichten Grippe entspricht, zum anderen durch die Impfung nicht aufgehalten wird. War die Impfung schon früher ziemlich schlecht, so ist sie inzwischen absolut sinnlos geworden. Eigenschutz brauchen Pfleger praktisch gar nicht und die Übertragung wird durch Impfung nicht verhindert. 

Jetzt braucht man nicht von Leuten wie Klabauterbach erwarten, dass sie das je verstehen werden, Karlchen wird noch in seinem Bunker Corona-Viren auf Karten verschieben wie ein anderer deutscher Politiker 1945 in Berlin das noch tat. Aber er ist ja nicht alleine. Wir haben eine Regierung, die Anordnungen heraus gibt, die nur wenige Stunden später in Kraft treten. An der langsamen Bürokratie kann es nicht liegen. Und wenn die Katastrophe jetzt wochenlang rollt, um uns dann im März zu überrollen, dann trägt die ganze verdammte Regierung die Verantwortung für die Toten, die aus diesem Gesetz resultieren. 

PS. Ich möchte das dann doch noch einschränken: Vielleicht dann doch nicht nur die Regierung alleine. Diejenigen, die jetzt noch eine Impfpflicht propagieren, wollen wir nicht ausnehmen. Allen voran die Trommler aus den Medien, die natürlich das "alles nicht gewollt haben" werden. Herzlichen Glückwunsch. Eure Toten. Aber gut, dass ihr es den Ungeimpften so richtig gezeigt habt. 
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Llarian

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