15. Oktober 2014

Sexualaufklärung abnorm. Eine Meckerecke


Ich weiß nicht, ob ich überhaupt jemals explizit aufgeklärt wurde. Geschweige denn, wer mich aufgeklärt hat. Jedenfalls haben mir meine Eltern definitiv nichts über Blümchen und Bienen erzählt, aber als, ich glaube in der 7. oder 8. Klasse, die menschliche Fortpflanzung im Biologieunterricht behandelt wurde, war mir der, ich nenne ihn mal, technische Aspekt schon durchaus  klar.
Also irgendwoher hatte ich die Informationen darüber, was man mit dem anderen Geschlecht so an Ferkeleien anstellen kann, als Zusatz zum von selbst in mir erwachten Interesse an demselben. Als Zehnjähriger hatte ich durchaus klammheimliche Freude an mir zufällig in die Hände gefallenen, weiblichen Aktfotos, was ich vor meinen Eltern natürlich niemals zugegeben hätte. Nicht alle zotigen Witze, die auf dem Schulhof kursierten kapierte ich von Beginn an, - aber das Interesse war ja da, also formte sich langsam ein Bild von diesem Sex, und von der Rolle die ich darin offenbar später spielen sollte.
Das war natürlich nichts, was ich offen zugegeben hätte, geschweige denn, dass ich mit Erwachsenen ernsthaft darüber hätte reden wollen. Never!
Dementsprechend gestaltete sich dann auch der Biologieunterricht, in welchem ich, wie auch alle meine Mitschüler, nicht unbedingt sonderlich erpicht darauf war sachlich über die Funktionsweise des Geschlechtsverkehrs und der daran beteiligten eigenen und fremdgeschlechtlichen Körperteile zu reden. Es war unangenehm. Unangenehm wahrscheinlich deshalb, weil höchsteigene geheime Interessen und Begierden so ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt, und herbeigesehnte, noch nicht selbst gemachte Erfahrungen schon im Vorhinein versachlicht wurden.
Wahrscheinlich ist das heute ähnlich, wobei ich mir vorstellen kann, dass der (technische) Wissensstand Zehn-, Elf- oder Zwölfjähriger heutzutage weitaus besser ist als unserer damals. Dank bewegter Bilder auf diversen Pornowebsites kann sich der Heranwachsende heute ja weitgehend problemlos einen dahingehenden Überblick verschaffen.
Kann man schlimm finden - tun ja auch Einige - kann man aber auch abhaken unter "naja, diese Möglichkeit hätten wir auch gern genutzt, wenn wir sie gehabt hätten". Der junge Mensch hat nun mal ein großes Interesse an den sich herausbildenden neuen Möglichkeiten seiner körperlichen und geistig-emotionalen Grundausstattung. Es ist normal, wenn Pubertierende sich das entsprechende Material besorgen.
Nicht normal ist es allerdings in meinen Augen, wenn Erwachsene mit staatlichem "Bildungsauftrag" in den Schulen auftauchen, um die Kinder zu fragen "wo man den Penis noch hinstecken kann", sie dazu animiert Gedichte über Analsex zu verfassen oder Sex-Gruppenspiele zu initiieren, in denen der Anleitende auch gern mitspielen kann.
Sorry, anfangs dachte ich ja noch, dass das Pendel der Sexualaufklärung von der (angenommenen) Verklemmtheit der 50-er Jahre nun in die ungesund extreme Gegenrichtung der Übersexualisierung ausgeschlagen ist. - Die Diskussion um Frühsexualisierung ist ja nicht neu und die forcierte Aufklärung über das Liebesleben geschlechtlich anders orientierter (vorgeblich um zur Antidiskriminierung derselben beizutragen) ist es auch nicht. Neu ist für mich allerdings der Hintergrund der "Strippenzieher" in diesem staatlich (rot-grün) gewollten Kinder-Sexzirkus.
Antje Schmelcher hat in der gestrigen Online-Ausgabe der FAZ aufgezeigt, aus welcher pädosexuellen Ecke dieser Irrsinn offenbar kommt, und da sollten bei den verantwortlichen Oppositionspolitikern eigentlich alle Alarmglocken läuten - Stichwort: Odenwaldschule. Heutige, "moderne" Konservative mögen ja eine Heidenangst davor haben, von den sogenannten "Progressiven" in die Ecke "Ewiggestriger", "Verklemmter" oder sogar "Homophober" gestellt zu werden, weshalb die Gegenwehr besorgter Eltern (den Vertrauten und Vertretern der unmittelbar Betroffenen!) weitgehend auf sich selbst gestellt bleibt, aber die aufgezeigten Netzwerke zwischen ursprünglich pädosexuellem Dunstkreis (Helmut Kentler und Adlaten) und staatlichen Behörden (u.a. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung!) sollten die bisher versteckt Empörten aus der Deckung holen können. Holen müssen!
Das was jedem klar denkenden Menschen bewusst sein dürfte, - staatliche Zwangs-"Aufklärung" über sexuelle Spielarten in all ihren (auch) technischen Facetten ist ein Unding, schon für wirklich schwer Pubertierende und noch mehr für präpubertäre Kinder. Offenbar toben sich hier ungestört (vom) Sex besessene Kreise unter dem Deckmantel von Antidiskriminierung und gesundheitlicher Aufklärung aus, von deren Spleens der größte Teil der Gesellschaft (aus gutem Grunde) einfach nicht belästigt werden möchte. 
Dass diese Kreise das unter dem Schutz staatlicher und staatlich geförderter Organisationen tun dürfen und dass sie es sogar mittels staatlichem Schulzwang tun, ist einfach mal völlig irre. Da fragt sich der "erziehungsberechtigte" Steuerzahler doch ernsthaft, ob dem staatlichen Volksbildungsmonopolisten echt jeglicher Verstand abhanden gekommen ist, und welche "Macht" der fassungslose Souverän hier überhaupt noch hat.
(Vignette gemeinfrei, aus Wikimedia commons)
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Calimero


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