Grünen-Vorsitzender Hofreiter ist nicht nur ein extrem schöner Mann, sondern immer auch für originelle Aussagen gut. Zum Wahlkampfauftakt behauptet er nun:
"Deutsche Agrarpolitik für Flüchtlingskrise mitverantwortlich".
Konkret gemeint sind subventionierte deutsche Produkte, insbesondere Geflügelerzeugnisse, die in diversen afrikanischen Ländern verkauft werden und dort nach Meinung Hofreiters die Leute in die Flucht schlagen.
Nun haben Subventionen viele Nachteile. Insbesondere für die Leute, die sie bezahlen müssen - hier also die deutschen Steuerzahler. Dagegen profitieren die Leute, denen diese Gelder zugute kommen - hier also deutsche Bauern und afrikanische Konsumenten. Gerade in ärmeren Ländern sind die Ausgaben für Nahrungsmittel der teuerste Anteil der Lebenshaltung und jede Erleichterung ist hochwillkommen.
Nicht so glücklich wie ihre Landsleute sind natürlich afrikanische Hühnerzüchter, denen Geschäft entgeht. Aber diese Leute sollen nun so frustriert sein, daß sich sie zu Tausenden auf den Weg nach Europa machen?
Eigentlich eine ziemlich hanebüchene Behauptung, die Hofreiter natürlich auch nicht belegt. Aber hanebüchen oder nicht - das läuft unkritisiert und unrecherchiert durch die deutschen Medien.
Dabei ist es gar nicht so schwer, das nachzuprüfen.
Die EU-Agrarexporte gehen im wesentlichen in sieben afrikanische Staaten (Tafel 514): Marokko, Algerien, Ägypten, Elfenbeinküste, Ghana, Nigeria, Südafrika. "Deutsche Agrarpolitik für Flüchtlingskrise mitverantwortlich".
Konkret gemeint sind subventionierte deutsche Produkte, insbesondere Geflügelerzeugnisse, die in diversen afrikanischen Ländern verkauft werden und dort nach Meinung Hofreiters die Leute in die Flucht schlagen.
Nun haben Subventionen viele Nachteile. Insbesondere für die Leute, die sie bezahlen müssen - hier also die deutschen Steuerzahler. Dagegen profitieren die Leute, denen diese Gelder zugute kommen - hier also deutsche Bauern und afrikanische Konsumenten. Gerade in ärmeren Ländern sind die Ausgaben für Nahrungsmittel der teuerste Anteil der Lebenshaltung und jede Erleichterung ist hochwillkommen.
Nicht so glücklich wie ihre Landsleute sind natürlich afrikanische Hühnerzüchter, denen Geschäft entgeht. Aber diese Leute sollen nun so frustriert sein, daß sich sie zu Tausenden auf den Weg nach Europa machen?
Eigentlich eine ziemlich hanebüchene Behauptung, die Hofreiter natürlich auch nicht belegt. Aber hanebüchen oder nicht - das läuft unkritisiert und unrecherchiert durch die deutschen Medien.
Dabei ist es gar nicht so schwer, das nachzuprüfen.
Dabei gibt es aber einen Exportüberschuß nur in die Ölstaaten Algerien und Nigeria. Gerade die westafrikanischen Staaten Elfenbeinküste und Ghana exportieren um Größenordnungen mehr Agrarprodukte nach Europa als sie importieren, sie gehören überhaupt zu den reichsten Staaten Schwarzafrikas und haben sich gerade in den letzten Jahren sehr gut entwickelt. Mit anderen Worten: Die Ghanaer kaufen deutsche Hühner, weil sie inzwischen zu einem gewissen Wohlstand gekommen sind und sich das leisten können.
Wo kommen nun umgekehrt die Migranten her, die von Afrika nach Europa wollen?
Im wesentlichen aus fünf ganz anderen Staaten: Eritrea, Mali, Nigeria, Gambia und Somalia.
Das sind Länder, die haben heftige Probleme mit Bürgerkriegen und Diktaturen - aber nicht mit deutschen Hühnerbeinen.
Fazit: Es gibt überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Agrarexporten und Migrationsströmen.
Hofreiters These ist völlig aus der Luft gegriffen - der typische "postfaktische" Politikstil der Grünen.
Und die Medien drucken so einen Quatsch blind ab ohne auch nur wenige Minuten Recherche zu treiben. Die darf dann der zahlende Konsument nach Feierabend machen.
Fazit auch: Es lohnt sich, Afrika differenziert zu betrachten. Da gibt es 50 sehr verschiedene Staaten mit sehr unterschiedlicher Politik und sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Da gibt es "failed states" und Erfolgsgeschichten. Und den wesentlichen Unterschied machen die Menschen vor Ort und nicht irgendwelche europäischen Einflüsse.
R.A.
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