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29. April 2008

Zitat des Tages: Verdrehte Tatsachen

Wer heute aufgrund des Abstimmungsergebnisses davon redet, dass die Mehrheit der Berliner für die Offenhaltung von Tempelhof gestimmt hat, verdreht unleugbar die Tatsachen.

Der Berliner Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit laut "Neues Deutschland" über das Ergebnis des vorgestrigen Volksentscheids in Berlin.

Für die Offenhaltung von Tempelhof hatten 530.231 Berliner gestimmt. Das waren 60,2 Prozent derer, die sich an der Abstimmung beteiligten.

Zum Vergleich: Bei den letzten Wahlen zum Abgeordnetenhaus am 17.9.2006 erhielt Wowereits SPD die Stimmen von 424.054 Berlinern. Das waren 30,8 Prozent derer, die sich an dieser Wahl beteiligten.



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28. April 2008

Zitat des Tages: Deutschland im Jahr 18 nach der Wiedervereinigung

Die Tempelhof-Frage spaltet Berlin

Schlagzeile in der heutigen "Berliner Zeitung".

Wenn man sich ein Bild vom Ausmaß dieser Spaltung machen will, dann empfehle ich, sich einmal die Ergebnisse aus den einzelnen Berliner Bezirken anzusehen.

Bemerkenswert ist, daß nicht nur die Bezirke des alten Westberlin mit großer Mehrheit für die Weiterführung von Tempelhof gestimmt haben (selbst der vom Fluglärm betroffene Bezirk Tempelhof- Schöneberg mit 70,1 Prozent Ja-Stimmen), sondern daß der gesamte Osten dagegen gestimmt hat.

Was hat die Bewohner von Lichtenberg (69,6 Prozent nein), von Marzahn- Hellersdorf (65,7 Prozent nein), von Pankow (66,0 Prozent nein) veranlaßt, sich an die Urne zu bemühen, nur um dagegen zu stimmen, daß Berlin einen zweiten Flughafen behält?

Daß die Westberliner aus nostalgischen Gründen für Tempelhof sind, das mag ja sein. Aber aus welchen Gründen sind die Ostberliner (jedenfalls die große Mehrheit derer, die zur Abstimmung gegangen sind) dagegen?

Ich fürchte, es ist, wie bei den Westberlinern, der Symbolcharakter von Tempelhof. Es ist Tempelhof als Sinnbild für die Luftbrücke, also für die Freiheit Westberlins; als Symbol damit auch für die deutsch- amerikanische Freundschaft. Just das, was die Westberliner hat für Tempelhof stimmen lassen, hat diese massive Ablehnung im Osten bewirkt.

Zwei Jahrzehnte nach der Niederlage der Nazis waren die allermeisten Deutschen "in der Demokratie angekommen", wie man das gern so sagt. Zwei Jahrzehnte nach der Niederlage der Kommunisten ist das offenkundig nicht so. Jedenfalls nicht in Ostberlin.



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